Samstag, 29. Mai 2021

Rezension: Forever and Ever

 

( Rezensionsexemplar )

Klappentext
Der ersehnte Job ist für Parker zum Greifen nah. Das Einzige, was sie von ihrem Traum trennt, ist ihr Single-Dasein. Denn Parkers Chef hat die verstaubte Vorstellung, nur ein fest liierter Mitarbeiter mit Eigenheim sei ein guter Angestellter. Also engagiert sie für ein Firmenessen jemanden, der ihren Freund spielt. Doch dieser taucht zu dem ersten Fake-Date nicht auf, sondern sein Bruder Rhys. Und aus dessen sexy Mund kann sie sich so einiges anhören. Dann nimmt der Abend eine seltsame Wendung: Ihr Boss ist begeistert von dem Ex-Boxchampion, und Rhys ist plötzlich der Mann an ihrer Seite. Je besser Parker ihn kennenlernt, desto stärker fühlt sie sich zu ihm hingezogen. Doch von Leidenschaft stand nichts in den Geschäftsbedingungen …

Meine Meinung
Zuallererst muss ich sagen, dass ich mich total in dieses wunderschöne Cover verliebt habe, wirklich - es war Liebe auf den ersten Blick! Ich liebe die Farben, ich liebe den Glanz, ich liebe den Titel und alle drei Dinge in Kombination sind meiner Meinung nach wirklich einfach nur zum Verlieben!
Als ob das fürs Erste aber noch nicht reichen würde, ist dieses Buch gemeinsam von zwei Autorinnen geschrieben worden, deren Bücher ich bisher allesamt gelesen und geliebt habe, weshalb meine Vorfreude doppelt so groß war. Ich bin ein Fan der Schreibstile beider und ich finde, dass sie innerhalb dieses Buches auch ganz wunderbar miteinander harmoniert haben. Die Geschichte ist sehr locker und humorvoll geschrieben, lässt sich unglaublich flüssig und schnell lesen und besitzt trotzdem in genau den richtigen Momenten die Tiefe, die es benötigt, um einen eben nicht nur zum Schmunzeln oder Lachen zu bringen, sondern einen auch sehr zu berühren.

Ich muss gestehen, dass ich am Anfang des Buches ein wenig skeptisch war, was vor allem an der Protagonistin - Parker - und dem krassen Kontrast zwischen ihr und Rhys - dem Protagonisten - gelegen hat. Allerdings hätte ich mir bei Letzterem schon denken können, dass es ja nicht ohne Grund "Gegensätze ziehen sich an" heißt, nicht wahr?
Parker lernt man zunächst als sehr spießige und rechte steife Frau kennen, die wirkt, als hätte sie einen riesengroßen Stock im Hintern, der sie davon abhält, das Leben wirklich zu genießen. Sie denkt über alles viel zu viel nach und sieht alles viel zu ernst, ist dafür aber unwahrscheinlich klug und - anders als ich es gedacht hätte - tatsächlich auch sehr schlagfertig. Meine Sorge am Anfang darüber, wie ich mit so einer verklemmten Protagonistin klarkommen soll, hat sich sehr schnell in Luft aufgelöst, denn in dieser Frau steckt so viel mehr, als man denkt. Es ist nicht nur so, dass sie ein wirklich humorvoller Mensch ist, sondern man im Laufe der Geschichte auch ganz viele andere Facetten von ihr zu Gesicht bekommt. Sie kann ein richtiges kleines Biest sein, wenn man sich mit ihr anlegt, was super unterhaltsam anzusehen ist. Sie kann aufbrausend und wütend werden und hat es definitiv drauf, jemanden zusammenzufalten - und mit jemanden, meine ich Rhys. Sie kommt nach und nach immer mehr aus sich heraus und mit jeder neuen Kleinigkeit, die man an ihr entdeckt, fängt man an, sie mehr und mehr ins Herz zu schließen. Ich habe ihre Entwicklung wahnsinnig gerne mitverfolgt und das Endergebnis sehr geliebt!

Rhys hat es mir davon Anfang an deutlich leichter gemacht. Ich stehe ja in Büchern sowieso immer eher auf die anfänglich unsympathischeren Typen, die eine dunkle und gefährliche Aura umgibt und die anstatt mit Charme, erstmal mit ordentlich Arroganz und Sarkasmus glänzen. Genauso ist es bei ihm und genau damit hatte er mich von der allerersten Seite an. Was mir an ihm besonders gut gefallen hat war, dass man ihn sehr schnell von all seinen Seiten kennenlernt. Man lernt Rhys, den charmant-arroganten Typen kennen, der es liebt, ( Parker ) zu reizen und zu provozieren. Man lernt Rhys kennen, der noch immer mit einem Ereignis aus der Vergangenheit zu kämpfen hat und sehr stark von Schuldgefühlen geplagt wird. Man lernt einen teilweise verloren wirkenden und einsamen Rhys kennen, mit dem man wahnsinnig gut mitfühlen kann. Man lernt Rhys kennen, der lieben und geliebt werden will, aber unwahrscheinlich Angst davor hat, weil für ihn Liebe und Verlust miteinander einhergehen und mit Verlust natürlich automatisch Schmerz und Leere. Man lernt Rhys, den fürsorglichen Bruder, kennen. Rhys den Beschützer. Rhys, der alles für die Menschen tun würde, die ihm wichtig sind. Und Rhys, der versucht, alles alleine aufzufangen, ohne dass er es zulässt, dass dort jemand ist, der auch ihn auffängt, wenn er sich nichts sehnlicher wünscht, als sich einfach mal fallenzulassen. Ich fand Rhys als Protagonisten wirklich unglaublich toll und dass man ihn eben auch verletzlich, verwirrt und manchmal auch hilflos erlebt hat, hat ihn für mich umso greifbarer und authentischer gemacht.


Die Liebesgeschichte der beiden ist genau eine der Sorte, die ich so liebe. Sie beginnt damit, dass die beiden sich absolut nicht ausstehen können und von dem anderen absolut nichts halten - außer Abstand. Sie werfen sich gegenseitig alles Mögliche an den Kopf und sind im Bezug auf den jeweils anderen voller Vorurteile. Jedoch nur so lange, bis sie es zulassen, einander näher kennenzulernen. Vom Hass gehen sie über zur Hassliebe und es gibt jede Menge Streitereien und Neckereien, die aber viel mehr für Schmetterlinge im Bauch sorgen als dafür, dass man das Bedürfnis hat, den Kopf einzuziehen und sich zu verkriechen. Der Umgang der beiden miteinander sowie ihre Gespräche waren unglaublich unterhaltsam und ich habe im Laufe der Geschichte sehr oft schmunzeln und auch herzhaft lachen müssen. Die beiden haben wirklich für ordentlich Suchtpotenzial gesorgt, denn ich konnte das Buch irgendwann absolut nicht mehr aus der Hand legen und habe an den Seiten geklebt und jedes Wort verschlungen. Auch unglaublich toll finde ich es, wenn man bei einer Fake-Beziehung zwischen zwei Menschen sieht, wie sich daraus mit der Zeit richtige Gefühle entwickeln und beide absolut keine Ahnung haben, wie sie damit umgehen soll. Auch das war hier der Fall und auch das hat dazu beigetragen, dass ich ihre Liebesgeschichte so geliebt habe! Ich habe wirklich die ganze Zeit über mit den beiden mitgefühlt. Jeder Blick, jedes Wort, jede Berührung und all die kleinen besonderen Momente zwischen ihnen haben für ordentlich Bauchkribbeln bei mir gesorgt und ich konnte nicht genug von Parker und Rhys bekommen. Neben der Anziehungskraft, den sprühenden Funken und all dem Humor und Sarkasmus enthält ihre gemeinsame Geschichte aber auch eine deutliche Ernsthaftigkeit. Sie ist verbunden mit seiner Vergangenheit, ihrer Vergangenheit und der Entwicklung beider. Sie verändert ihn, er vändert sie und gemeinsam verändern sie das Leben des jeweils anderen und stellen es auf die bestmögliche Art und Weise komplett auf den Kopf. Und ich finde, es gibt nichts Schöneres als zu sehen, als wenn zwei Menschen eine wahre Bereicherung im Leben des anderen sind und sich findet, was zusammengehört. Denn genau das ist bei Parker und Rhys definitiv der Fall.



Tatsächlich gab es innerhalb der Geschichte auch ein paar Kleinigkeiten, die mir nicht so gut gefallen, das Buch für mich aber nicht wesentlich schlechter gemacht haben. Die eine Sache, die mir nicht so gut gefallen hat, hängt mit Parkers Job und ihrem Chef zusammen. Ich kann euch natürlich nicht genau sagen, worum es geht, weil das spoilern würde, aber einiges hieran war mir zu übertrieben und in gewisser Weise in meinen Augen auch wirklich unnötig für den Verlauf der Geschichte. Die andere Sache ist die, dass an bestimmten Punkten Drama mit in die Geschichte angebaut wurde, wo die Geschichte dieses Drama überhaupt nicht benötigt hätte. Sie wäre wunderbar ohne ausgekommen und das, was hier ein Problem darstellen sollte, wurde auch viel zu schnell wieder beiseitegeschoben, woran man gemerkt hat, dass es halt wirklich nur in der Geschichte war, um für Drama zu sorgen. Aber diese Dinge haben dieses Buch für mich, wie bereits gesagt, nicht wesentlich schlechter gemacht, es allerdings ein kleines bisschen weniger wundervoll für mich gemacht.


Insgesamt muss ich sagen, dass mir das Buch wirklich unglaublich gut gefallen hat. Ich habe es innerhalb eines Tages verschlungen, habe die greifbaren und wundervollen Charaktere und ihre Entwicklung geliebt. Mich konnte die Geschichte ebenso zum Lachen bringen, wie sie mich berühren konnte. Die Liebesgeschichte steckte voller Humor, Gefühl, Lockerheit und Tiefe und war somit der perfekte Mix aus allem. Und die Nebencharaktere haben das Ganze für mich wunderbar abgerundet.


Bewertung

⭐⭐⭐⭐,✩/⭐⭐⭐⭐⭐

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