Montag, 28. Mai 2018

Rezension: Und wenn es kein Morgen gibt

Ich habe dieses Buch als Rezensionsexemplar vom Bloggerportal zugeschickt bekommen. Vielen Dank dafür!


Allgemeines zum Buch
Titel: Und wenn es kein Morgen gibt
Autor/in: Jennifer L. Armentrout
ISBN: 978-3-570-31166-0
Verlag: cbt
Genre: Jugendbuch
Seitenzahl: 410
Preis: 13,00€


Klappentext
Lena liebt Sebastian aus ganzem Herzen. Aber liebt Sebastian sie zurück? Die beiden sind zwar beste Freunde, doch mehr wird daraus nicht werden, glaubt Lena. Als sie Sebastian endlich die Wahrheit gesteht, schlägt das Schicksal zu: Von einem Moment auf den anderen ist nichts mehr, wie es war. Lena muss jetzt kämpfen – gegen die Schuld und für die Liebe mit Sebastian …


Meine Meinung
Es gibt diese Büchern, bei denen man einfach schon auf den ersten Seiten merkt, dass man dieses Buch über alles lieben wird. Und genau das war bei "Und wenn es kein Morgen gibt" der Fall. Ich bin generell ein absoluter Fan von Jennifer L. Armentrout's Werken und nicht umsonst gehört sie zu meinem Lieblingsautorinnen. Ihr Schreibstil und ihre Charaktere sowie die Geschichten die sie erzählt, sind unfassbar gut und überraschen mich immer wieder auf's Neue. 

"Weil für mich ein Happy End eben nur in Büchern existierte."

Mit Lena konnte ich mich von Anfang an total identifizieren. Egal ob ihre Liebe zu Büchern, das "Sich-ständig-über-alles-und-jeden-zu-viele-Gedanken-machen" oder das Drücken vor unangenehmen Dingen und wichtigen Entscheidungen - immer wieder habe ich Charakterzüge von mir selbst entdecken können. Und das hat mir unglaublich gut gefallen, denn dadurch hatte ich das Gefühl, selbst Teil dieser Geschichte zu sein. Lena's Gedankengänge und Handlungen war für mich super nachzuvollziehen, auch wenn es manchmal Momente gab, in denen ich sie gerne geschüttelt und ihr gesagt hätte, dass sie sich doch endlich jemandem anvertrauen soll. Aber genauso gut müsste ich mich wahrscheinlich selbst manchmal schütteln. 

In Sebastian habe ich mich während des Lesens selbst ein klein wenig verliebt. Er ist die perfekte Mischung aus super humorvoll und extrem einfühlsam. Er ist nicht nur der beste Freund der für jeden Spaß zu haben ist, sondern eben auch die Schulter zum Anlehnen, wenn das Leben mal nicht so läuft, wie es laufen sollte. 

Ich liebte ihn, ein schmerzhaftes, schamvolles Begehren, während er mich nur wie einen seiner Kumpels behandelte. So war es von Anfang an gewesen und so würde es vermutlich bis in alle Ewigkeit bleiben.

Die Geschichte der beiden hat mich von Anfang an angesprochen, da ich Beste-Freunde-Storys absolut liebe! Und besonders bei Lena und Sebastian hat mir das Ganze mehr als gut gefallen. Dadurch, dass die beiden sich schon von Kindesbein an kennen und seitdem unzertrennlich sind, verbindet sie etwas sehr Starkes miteinander. Ich fand super, dass Lena vor uns Lesern so offen und ehrlich zugegeben hat, dass sie weitaus mehr als nur freundschaftliche Gefühle für Sebastian hat. Oftmals ist es ja so, dass die Protagonistin sich dann selbst einredet, dass die Gefühle nicht vorhanden oder echt sind, aber Lena ist sich der Echtheit und Stärke ihrer Gefühle durchaus bewusst. Da sie aber davon ausgeht, dass Sebastian die Gefühle nicht erwidert und sie die Freundschaft zu ihm auf keinen Fall in Gefahr bringen möchte, schweigt sie und versucht nach außen hin zu verbergen, wie es in ihr drin aussieht. 
Hinzu kommt ein schwerer Schicksalsschlag, der beide total aus der Bahn wirft und nicht nur ihre Freundschaft, sondern auch ihre Gefühle auf die Probe stellt. 
Dieser Schicksalsschlag und seine Folgen sind ein großer und wichtiger Teil dieser Geschichte und haben das Ganze für mich noch einmal mehr zu etwas Besonderem gemacht. Es passiert etwas, womit man als Leser / Leserin nicht rechnet und was einen selbst sprachlos zurücklässt. Worum genau es sich dabei handelt, müsst ihr selbst herausfinden. Aber was ich euch sagen kann ist, dass Jennifer hiermit wieder ein Meisterwerk geschaffen hat! 

»Ich liebe dich seit Jahren.«

Die sich langsam entwickelnde Liebesgeschichte zwischen Lena und Sebastian konnte mich vollkommen überzeugen und ging mir unter die Haut. Natürlich ist alles immer komplizierter, wenn bei einer Freundschaft Gefühle mit ins Spiel kommen - aber genau das hat für Spannung gesorgt. Ich habe als Leserin absolut mit den beiden mitgefiebert und manchmal auch mitgelitten. 
Mich konnte die Geschichte auf jeden Fall in ihren Bann ziehen und ich wünschte, ich hätte dieses Buch nicht so schnell durchgelesen. Denn kennt ihr das, wenn ihr euch nach Beenden eines richtig guten Buches so leer fühlt, weil euch die Charaktere fehlen und ihr irgendwie nicht bereit dazu seid, ein neues Buch anzufangen? So geht es mir jetzt jedenfalls. 

Was soll ich noch sagen? Ich kann euch die Geschichte von Lena und Sebastian wirklich nur weiterempfehlen, denn ich bin mir ganz sicher, dass ihr sie lieben werdet. Und sie ist von Jennifer - sie kann nur gut sein!;)


Bewertung
⭐⭐⭐⭐⭐/⭐⭐⭐⭐⭐


Freitag, 18. Mai 2018

Rezension: Game of Destiny

Ich habe dieses Buch als Rezensionsexemplar vom Bloggerportal zugeschickt bekommen. Vielen Dank dafür!

"Game of Destiny" ist der letzte Band einer Trilogie. Sowohl der Klappentext als auch diese Rezension können Spoiler zu den ersten beiden Büchern enthalten. Wenn dich die Geschichte interessiert, dann schau doch gerne mal bei meiner Rezension zum ersten Band "Game of Hearts" vorbei: 


Solltest du den ersten bereits gelesen haben und dir nicht sicher sein, ob du den zweiten auch lesen willst, dann schau doch gerne bei meiner Rezension zu "Game of Passion" vorbei: 



Allgemeines zum Buch
Titel: Game of Destiny
Autor/in: Geneva Lee
ISBN: 978-3-7341-0481-7
Verlag: blanvalet
Genre: Erotik
Seitenzahl: 257
Preis: 9,99€


Klappentext
Die leidenschaftliche Liebe, die Emma Southerly und Jamie West verbindet, konnten auch die jüngsten Ereignisse in Belle Mère nicht ins Schwanken bringen, sie sind sich näher denn je. Doch der Mord an Jamies Vater bleibt ungeklärt und hält die High Society von Las Vegas weiter in Atem. Das junge Paar muss fest zusammenhalten, um nicht weiter in den Fokus der Polizei zu geraten. Doch das ist nicht Emmas einziges Problem: Sie wird von der dunklen Vergangenheit ihrer Familie eingeholt und muss sich schließlich einer bitteren Wahrheit stellen – doch das könnte bedeuten, dass sie Jamie für immer verliert …


Meine Meinung
Nachdem mir der zweite Band der Reihe bereits viel besser gefallen hat als der erste, bin ich davon ausgegangen, dass es mir mit diesem hier noch einmal mehr so gehen wird. Aber leider war dem nicht so. 

Mir kam es in diesem Buch so vor, als würde alles unglaublich schnell gehen und dadurch einfach an mir vorbeiziehen, ohne dass ich wirklich etwas davon mitbekomme. Gerade auf der ersten Hälfte kamen sehr viele Dinge auf einmal und ich war beim Lesen irgendwie überfordert mit den ganzen Informationen. Gleichzeitig hatte ich aber das Gefühl, dass diese Dinge alle nichts Wesentliches enthalten und die Geschichte somit auch nicht so richtig voran gebracht haben. 
Vieles wurde nur mal kurz angeschnitten, aber nicht weiter ausgeführt und hat dadurch auf mich den Eindruck gemacht, dass es schnell abgearbeitet werden sollte. Das fand ich sehr schade. 

Emma hat mir aber hier im letzten Buch am besten gefallen, weil man deutlich sehen konnte, welche Entwicklung sie durchgemacht hat. Sie lässt sich nicht herumschubsen, zeigt Stärke und Mut und benutzt ihren klugen Verstand, bevor sie handelt. 
Jameson hingegen hat diesmal einen sehr distanzierten Eindruck auf mich gemacht. Nicht bezüglich Emma, sondern bezüglich der Geschichte / des Buches. Er kommt zwar oft vor, wird oft genannt, aber trotzdem hatte ich das Gefühl, dass er diesmal nicht so richtig Teil des Ganzen ist. Ich weiß nicht, woran das gelegen hat, aber ich fand es schade. Es wäre schön gewesen, noch etwas mehr über ihn zu erfahren und die Chance zu bekommen, ihn vielleicht ins Herz zu schließen.

Auch was die Beziehung zwischen Emma und Jameson betrifft, wurde ich leider enttäuscht. Nachdem in den ersten beiden Büchern alles recht langsam voran ging, war hier alles überstürzt und wirkte gezwungen. Ich konnte die Liebe leider nicht richtig spüren und somit konnte mich die Liebesgeschichte auch nicht berühren. 

»Manchmal wollen wir andere gar nicht belügen. Wir sind nur viel zu sehr damit beschäftigt, uns selbst etwas vorzumachen. Wenn wir das dann merken, fühlen wir uns schuldig, als hätten wir die anderen reingelegt.« 

Was mir jedoch sehr gut gefallen hat, war mal wieder der Spannungsteil. Gerade zum Ende hin wurde es extrem spannend und dort hat mir das Lesen auch echt Spaß gemacht. Endlich hat man erfahren, wer der Mörder / die Mörderin von Nathaniel West ist und nach dieser Offenbarung war ich wirklich baff. Mit der Person hätte ich NIEMALS gerechnet und somit hat das Buch tatsächlich noch eine Überraschung parat gehabt. Generell sind zum Ende hin noch einige Dinge passiert, die eigentlich ein super Abschluss für ein tolles Buch gewesen wären - nur leider hat mir über die Hälfte des Buches einfach nicht so gut gefallen. Das gewisse Etwas hat gefehlt, der Funke wollte nicht so recht überspringen. Ich konnte leider keine Beziehung zu den Charakteren aufbauen und mich hat die Liebesgeschichte nicht fesseln können. 

Meiner Meinung nach ist der Abschluss leider der schwächste Band und konnte meine Erwartungen nicht erfüllen. Trotz alledem muss ich sagen, dass die Reihe durchaus schön für zwischendurch ist und die ersten beide Teile, also über die Hälfte der Trilogie, auch wirklich Spaß machen zu lesen. 


Bewertung
⭐⭐,✩/⭐⭐⭐⭐⭐

Mittwoch, 16. Mai 2018

Rezension: Ladies Man - Wenn du mich loslässt

Ich habe dieses Buch als Rezensionsexemplar vom LYX Verlag zugeschickt bekommen. Vielen Dank dafür!


Allgemeines zum Buch
Titel: Ladies Man - Wenn du mich loslässt
Autor/in: Katy Evans
ISBN: 978-3-7363-0687-5
Verlag: LYX
Genre: Liebesroman 
Seitenzahl: 313
Preis: 10,00€


Klappentext
Er ist der, vor dem deine Mutter dich stets gewarnt hat 

Seit Gina von ihrer ersten großen Liebe verletzt wurde, will sie nie wieder einem Mann vertrauen. Nur ihr bester Freund Tahoe Roth schafft es, hinter Ginas Fassade zu blicken. Sich auf ihn einzulassen, wäre jedoch mehr als riskant. Denn der attraktive Milliardär ist ein Herzensbrecher, wie er im Buche steht. Und doch existiert in beiden eine Leere, die nur der andere zu füllen vermag - auch wenn der Verstand sie davor warnt, zu weit zu gehen ...


Meine Meinung
Ich bin ein absoluter Fan von Katy Evans' Schreibstil, ihren einmaligen Charakteren und ihren tiefgründigen Geschichten. Daher ist es nicht verwunderlich, dass mir auch dieses Buch von ihr total gut gefallen hat. 

Zu Beginn bin ich etwas schwer in die Geschichte hineingekommen, denn anfänglich hat sich das Ganze etwas in die Länge gezogen. Wenn man aber weiterliest, dann weiß man, dass dieser Anfang für den weiteren Verlauf der Geschichte einfach nötig ist. Ich glaube, man konnte Gina und Tahoe bereits in den Saint-Büchern kennenlernen, aber da ich diese Reihe noch nicht gelesen habe, waren die beiden Charaktere für mich neu. 


Wir verbringen unser ganzes Leben mit dem Versuch, uns zu verbessern, und sind doch nie wirklich glücklich mit uns selbst.


Gina ist, dadurch dass ihre erste große Liebe sie unglaublich verletzt hat, sehr unsicher und diese Unsicherheit versteckt sie hier einer Maske aus Make-up. Sie hat Probleme damit, sich auf Männer einzulassen und Vertrauen aufzubauen. Man lernt sie als eine Frau kennen, die trotz Unsicherheiten nicht auf den Mund gefallen ist. Als eine Frau, die nicht so recht weiß, wo ihr Platz im Leben ist und was genau sie eigentlich vom Leben und vor allem von der wahren Liebe erwartet. Und gerade das hat mir an ihr besonders gut gefallen, denn in dieser Hinsicht konnte ich mich sehr gut mit ihr identifizieren. Im Laufe der Geschichte begleitet man sie dabei, wie sie mit diesen starken Unsicherheiten zu kämpfen hat, wie diese sie manchmal runterziehen, aber auch wie sie gegen sie ankämpft und wie sich ihre Meinung zu gewissen Dingen im Leben verändert. Das fand ich wirklich unglaublich schön. 


»Distanz erzeugt Distanz, bis man irgendwann aufhört, sich zu wünschen, dem anderen nahe zu sein.«



Tahoe war mir zu Beginn nicht wirklich sympathisch, denn schon auf den ersten Seiten wird schnell klar, was für eine Frauenheld er ist. Er sieht unverschämt gut aus und genießt das Leben in vollen Zügen. Jedem ist klar, dass Tahoe nicht an festen Beziehungen interessiert ist, aber erst später erfährt man den Grund dafür. Nach und nach kann sowohl Gina als auch man selbst als Leser / Leserin einen Blick hinter seine Fassade werfen und stellt dabei fest, dass hinter der harten Schale ein weicher Kern steckt - und genau sowas liebe ich! Es gibt in dem Buch einen ganz besonders tiefgründigen Moment von Tahoe und in der Moment ist ausschlaggebend dafür, dass man sich als Leserin selbst ein kleines bisschen in ihn verliebt, glaubt mir. Ich habe ihn danach aus anderen Augen gesehen und fand ihn alles andere als unsympathisch. 


»Liebe sollte dir das Gefühl geben, so akzeptiert zu werden, wie du bist.« 


Die Liebesgeschichte der beiden konnte mich vollkommen überzeugen. Besonders schön finde ich, dass bei den beiden alles damit beginnt, dass sie beste Freunde sind und sich daraus schließlich mehr entwickelt. Aber wenn zu einer Freundschaft Gefühle hinzukommen, ist das natürlich ein doppeltes Risiko - denn wenn es mit der Liebe nicht klappt, verliert man nicht nur diese, sondern auch eine Freundschaft. Wirklich toll fand ich, dass sich das mit den beiden ganz langsam aufgebaut und weiterentwickelt hat. Das Schönste aber war, dass man miterleben durfte, wie die beiden sich gegenseitig mit ihren schlimmsten Ängsten / Problemen helfen. Beide haben eine Vergangenheit, die sie geprägt hat und die einer gutlaufenden Beziehung im Weg steht. Und zu lesen, wie die beiden nicht nur eine wunderbare Liebe entdecken, sondern sich Schritt für Schritt auch von ihrer Vergangenheit lösen - das war einfach unglaublich schön.  

Dieses Buch enthält zudem auch noch eine ganz tolle Message - nämlich, dass es wichtig ist, sich selbst so zu akzeptieren und zu lieben wie man ist und dieses Gefühl nicht von anderen Menschen abhängig zu machen. Niemand hat das Recht dazu, einem sein Selbstwertgefühl zu nehmen und sollte jemand dies versuchen, hat er es nicht verdient, Teil des Lebens dieser Person zu sein. Ebenso wichtig ist es, die Menschen die man liebt so zu akzeptieren, wie sie sind - mit ihren Ecken und Kanten. Denn kein Mensch sollte sich für einen anderen Menschen ändern müssen, um sich dessen Liebe und Akzeptanz zu verdienen.

Wieder mal eine wirklich wunderschöne und packende Geschichte von Katy Evans und eine klare Leseempfehlung von mir!


Bewertung
⭐⭐⭐⭐⭐/⭐⭐⭐⭐⭐



Samstag, 12. Mai 2018

Rezension: Immerwelt - Der Anfang

Ich habe dieses Buch als Rezensionsexemplar vom Harper Collins Verlag zugeschickt bekommen. Vielen vielen Dank dafür!


Allgemeines zum Buch
Titel: Immerwelt - der Anfang
Autor/in: Gena Showalter
ISBN: 978-3-95967-209-2
Verlag: Harper Collins
Genre: Fantasy
Seitenzahl: 478
Preis: 16,99€


Klappentext
Eine Unbestimmte soll sich entscheiden 

Tenley ist eine ganz normale Siebzehnjährige, rebellisch und eigensinnig. Nur dass ihre Eltern darauf bestehen, dass sie sich – wie alle anderen – zu einer der beiden verfeindeten Seiten bekennt: Entweder gehört man zu Myriad, dem dunklen Reich der Schicksalsgläubigen, oder zu Troika, dem hellen Reich der Erkenntnis. Vertreter beider Reiche versuchen mit allen Mitteln, Tenley für sich zu gewinnen. Aber sie versteht nicht, warum ausgerechnet sie so wichtig sein soll. Außerdem bemüht sich aus beiden Häusern ein Junge um sie. Einer der beiden lässt Tenleys Herz höherschlagen. Doch was, wenn sie sich für das Reich des anderen entscheidet? 

Meine Meinung
Wow, wo fange ich an?
Dieses Buch ist eines der besten Bücher, die ich bis jetzt gelesen habe und zählt schon zu meinen Jahreshighlights

»Wenn du nicht für das eintrittst, was richtig ist, wer dann?«

Dieses Buch konnte mich bereits innerhalb der ersten 20 Seiten in seinen Bann ziehen. Es ist das erste Mal, das ich etwas von Genau Showalter lese und ich frage mich ehrlich wie es sein kann, dass ich vorher noch nie etwas von ihr gelesen habe. Denn ihr Schreibstil ist unglaublich! Sie schreibt so packend, spannend, humorvoll und intensiv, dass man regelrecht süchtig wird beim Lesen. 

Tenley (Ten ) gehört definitiv zu meinem Lieblingsprotagonistinnen. Ich habe sie von Anfang an gemocht, denn sie ist ein unglaublich besonderer Mensch. Man lernt sie kennen und wird gleich ein wenig von ihrer Art erschlagen (positiv). Sie musste lernen sich durchzusetzen und ist dadurch zwar sehr stark und selbstständig geworden, allerdings auch unnahbar und vorsichtig. Sie hat Probleme damit, jemandem zu vertrauen und stößt die Leute lieber von sich, aus Angst, verletzt zu werden - emotional, nicht körperlich. Ten ist auf der einen Seite sehr weise, muss aber auf der anderen Seite noch vieles lernen. Was mir bei ihr zudem noch sehr gut gefallen hat ist, dass sie Zahlen so liebt und besessen von ihnen ist und wie diese Liebe zu Zahlen immer wieder in die Geschichte mit eingebaut worden ist. 

»Gefühle sind wichtig, doch sie können sich in Sekunden ändern, weshalb man sich von ihnen nicht leiten lassen sollte.«


Neben Ten gibt es zwei weitere Charaktere, die ich sehr ins Herz geschlossen habe - nämlich Archer aus Troika und Killian aus Myriad. Beide versuchen, Ten auf ihre Seite zu ziehen und sie davon zu überzeugen, sich für ihre jeweilige Sphäre zu entscheiden. Doch was für die beiden zu Beginn nur ein Auftrag ist, entwickelt sich schnell zu mehr. Denn sie lernen Ten besser kennen und sehen immer mehr das Besondere in ihr. Und nicht nur den beiden geht es so, sondern auch Ten fängt mit der Zeit an, die beiden in ihr Herz zu schließen - einen von ihnen ganz besonders. Obwohl Archer und Killian verfeindet sind, haben sie ein gemeinsames Ziel, nämlich Ten mit allen Mitteln die ihnen zur Verfügung stehen zu beschützen. Während sie dies tun, versuchen sie Ten immer wieder davon zu überzeugen, ihrer Sphäre die Treue zu schwören und dabei erfährt man als Leser / Leserin häppchenweise mehr und mehr über die beiden Welten und versinkt immer tiefer in dieser unfassbar faszinierend und spannenden Geschichte. 

»Hör auf, deinen Augen zu trauen, und höre lieber auf dein Herz. Das sieht viel mehr als du.« 


Neben den zwei Sphären, Troika und Myriad, existiert noch eine weitere Welt, die allerdings voller Schmerz und Qualen ist. Wer sich für keine der beiden Welten entscheidet, landet nach seinem Ersttod in dieser grausame Sphäre und muss sein Ewigleben dort verbringen. Auf Ten lastet das gesamte Buch über eine enormer Druck, denn von ihrer Entscheidung hängt so viel mehr ab als sie zunächst dachte. Sie lernt nach und nach die Pros und Kontras der jeweiligen Sphären kennen und trotzdem hat sie Angst, sich für eine zu entscheiden. Neben dem Druck und der Angst vor einer falschen Entscheidung ist da auch noch die Angst in der Sphäre voller Qualen zu enden. Und genau diese innerliche Zerrissenheit kann man beim Lesen voll und ganz nachempfinden. Denn Ten's Gedanken und Gefühle werden so detailliert, intensiv und berührend dargestellt, dass ich als Leserin selbst total hin- und hergerissen war. 

Generell bin ich absolut begeistert von dieser Welt, die Genau Showalter da geschaffen hat. Ich habe sowas in die Richtung bis jetzt noch nirgends gesehen und bin wirklich sprachlos. Die Idee mit dem Ersttod und dem Ewigleben, mit den beiden Welten und der grausamem Sphäre in die man kommt, wenn man sich für keine der beiden Welten entscheidet, wie diese Welten und ihre Einstellungen, Werte etc. beschrieben werden - ich habe während des Lesens die Welt um mich herum komplett vergessen und ich finde, das ist es, was einen grandiosen Fantasyroman ausmacht. 

»Weil das, was ich für dich empfinde, bedingungslos ist.«

Auch die Liebesgeschichte in diesem Buch konnte mich total überzeugen. Sie steht nicht im Mittelpunkt, ist aber trotzdem ein sehr wichtiger Teil. Natürlich werde ich euch nicht verraten, für wen - Archer oder Killian - Ten's Herz höher schlägt, aber was ich euch sagen kann ist, dass auch ich mich im Laufe der Geschichte ein klein wenig in ihn verliebt habe. Denn er macht eine unglaubliche charakterliche Entwicklung durch, die ihn am Ende sogar dazu bringt, die wichtigste Entscheidung seines Lebens zu hinterfragen und das alles wegen Ten. Sie öffnet ihm die Augen, sieht etwas in ihm, was vorher sonst keiner in ihm gesehen hat und zeigt ihm, wie wichtig und wertvoll er ist. Gleichzeitig bringt auch er sie dazu, einige Dinge zu hinterfragen und aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Und genau das habe ich so geliebt. Die beiden ergänzen sich so unfassbar gut und zwischen ihnen entwickelt sich etwas so Intensives, dass ich während des Lesens oft so berührt war, dass die ein oder andere Träne geflossen ist.

Eines der Dinge, die mir noch so unglaublich gut in diesem Buch gefallen haben war, dass die Autorin Lebensweisheiten mit in die Geschichte eingebaut hat. Immer wieder war es so, dass die verschiedenen Charaktere Dinge gedacht oder gesagt haben, die man für sich selbst auf die unterschiedlichsten Lebenssituationen beziehen kann. Ich habe fast meine ganzen Post-It's aufgebraucht und ein paar tolle Zitate werde ich mal mit euch teilen:

Wenn man liebt, hat man einen Grund, für eine bessere Zukunft zu kämpfen.

Die zerstörerischsten und die besten Taten beginnen mit einem einzigen Gedanken. Und letztlich kann eine einzige Tat darüber entscheiden, welchen Verlauf unser Leben nimmt.

»Jemand der die Lüge akzeptiert, wird niemals die Wahrheit sehen.«

Freunde können einen auf eine Art verletzen, wie es Feinden niemals gelingt.

»Wenn Glück von äußeren Umständen abhängt, kann es nicht von Dauer sein. Weil die Umstände sich ständig ändern. Echtes Glück muss aus einem selbst kommen.«

Diese und viele viele mehr sind so toll in die Geschichte mit eingebaut worden und ich habe sie mir alle markiert und rausgeschrieben, damit ich sie immer wieder nachlesen kann. 

Nach ca. 3/4 des Buches hatte ich eine ungefähre Ahnung, wie es enden wird und trotzdem ist mein Herz in Millionen von Einzelteilen zerfallen. Denn trotz Vorahnung ist man ja nie wirklich auf das vorbereitet, was kommt und ich kann jedem der dieses Buch liest nur empfehlen, Taschentücher parat zu haben. Denn der Cliffhanger am Ende ist gemein und bricht Herzen. 
Auch wenn das nach dieser Rezension eigentlich überflüssig ist, sage ich euch trotzdem: 
LEST DIESES BUCH. Ihr verpasst sonst etwas, ehrlich. 
Ich glaube bei mir dauert es noch eine Weile, bis ich von der Geschichte loskomme und auch mein Herz wird wohl bis zum 04.01.2019 darauf warten müssen, wieder zusammengesetzt zu werden - denn erst dann erscheint der zweite Band und ich kann es schon jetzt kaum erwarten, ihn zu lesen. 


Bewertung
⭐⭐⭐⭐⭐/⭐⭐⭐⭐⭐
(Stellt euch vor, es wären 10 von 5 Sternen ) 

Montag, 7. Mai 2018

Rezension: Soul Mates - Ruf der Dunkelheit

Ich habe dieses Buch als Rezensionsexemplar vom Ravensburger Verlag zugeschickt bekommen. Vielen Dank dafür!

Dieses Buch ist ein Fortsetzungsband und sowohl der Klappentext als auch die Rezension enthalten Spoiler zum ersten Band! 
Wenn dich die Reihe interessiert, dann findest du hier meine Rezension zum ersten Band "Soul Mates - Flüstern des Lichts":



Allgemeines zum Buch
Titel: Soul Mates - Ruf der Dunkelheit
Autor/in: Bianca Iosivoni 
ISBN: 978-3-473-58520-5
Verlag: Ravensburger
Genre: Jugendbuch/Fantasy
Seitenzahl: 393
Preis: 14,00€


Klappentext
Rayne und Colt sind Seelenpartner - und ihre Liebe bringt sie in größte Gefahr. Denn Lauren, die Anführerin der Dunkelseelen, hat Rayne auf ihre Seite gezogen und versucht auf jede erdenkliche Weise, ihren Willen zu brechen. Doch Colt kämpft weiterhin für die Lichtseelen und würde alles dafür tun, um Rayne zurückzugewinnen.


Meine Meinung
Nach dem ersten Band wurde ich mit einem gebrochenen Herzen zurückgelassen und es waren qualvolle Monate des Wartens bis endlich der zweite und abschließende Band erschienen ist und ich erfahren durfte, wie es denn nun weitergeht. 

Zu Beginn hatte ich ein paar Schwierigkeiten dabei, wieder in die Geschichte hineinzukommen, da ich durch die Monate zwischen Erscheinen des ersten und Erscheinen des zweiten Bands nicht mehr alles so auf dem Schirm hatte. Nach und nach kamen meine Erinnerungen dann aber zurück und innerhalb kürzester Zeit war ich wieder vollkommen in der Welt dort gefangen. 

»Ich habe dich schon mal verloren, ich werde dich jetzt nicht wieder verschwinden lassen.«

Die Geschichte geht nicht direkt dort weiter, wo sie aufgehört hat, sondern einige Wochen später. Über diese Wochen, die man als Leser "verpasst" hat, erfährt man im Laufe des Buches aber alles Wichtige. 
Im ersten Band stand ja vor allem die besondere Beziehung zwischen Rayne und Colt im Vordergrund, ebenso wie die Tatsache, dass Rayne eine Licht-, Dunkel- oder Nebenseele ist und bis vor kurzem nichts davon wusste. 
Diesmal ist die Liebesgeschichte der beiden natürlich auch wieder sehr wichtig, aber sie steht nicht so im Mittelpunkt wie zuvor. 
Hier dreht sich das Meiste vor allem darum, dass Rayne herausfinden muss, zu welcher Seite der Seelen sie gehört und um Lauren's Plan, der die ganze Welt gefährden könnte. 
Während des Verlaufs des gesamten Buchs ist die Spannung aufrecht erhalten geblieben und war manchmal sogar fast unerträglich ( natürlich positiv ). Ich habe mitgefiebert, mitgelitten und mitgerätselt. Wie auch schon beim ersten Band, konnte mich die Geschichte vollkommen in ihren Bann ziehen und hat mich nicht nur auf gedanklicher Ebene, sondern auch auf emotionaler Ebene gefesselt. 

Da war nur wieder diese alles verschlingende Leere, die jede andere Emotion betäubte.

Besonders fasziniert war ich von Rayne, da sie meiner Meinung nach die krasseste Entwicklung innerhalb der zwei Bücher durchmacht. Man ist mit dabei, wie sie Dinge herausfindet, die ihre ganze Welt auf den Kopf stellen und durchlebt als Leser / Leserin gemeinsam mit ihr die Zeit, in der sie herausfindet, zu welchen Seelen sie gehört. Bianca Iosivoni hat Rayne's Gedanken und Gefühle dabei so echt und intensiv beschrieben, dass ich mich nicht nur in sie hineinversetzen KONNTE, sondern es regelrecht MUSSTE, weil sie mich beim Lesen so gepackt und berührt haben. Außerdem ist man als Leser / Leserin dabei, während sie stärker und mutiger wird und lernt, diese Stärke anzuerkennen. 

»Du bist das Einzige, was sich richtig anfühlt.«

Natürlich spielt, wie oben bereits erwähnt, die Liebesgesichte zwischen Rayne und Colt wieder eine wichtige Rolle und ist für mich auch mit eines der Highlights in diesem Buch. Denn dadurch, dass die beiden Seelenpartner sind, ist das zwischen ihnen natürlich auch etwas völlig anderes, etwas viel stärkeres als bei "normalen" Liebesgeschichten. Ich habe jeden gemeinsamen Moment der beiden so genossen. Wie ihre Gefühle füreinander beschrieben wurden - nicht nur dieses einander wollen, sondern wirklich brauchen. Und wie sie sich fühlen, wenn sie zusammen sind, ebenso wie wenn sie getrennt sind. Diese Intensität die dort herrscht. Ich habe es geliebt. So sehr geliebt. Die Beziehung der beiden gehört definitiv zu meinem Favoriten aus allen Büchern, die ich bisher gelesen habe. Denn zusätzlich zu der besonderen Verbindung und der fast unbeschreiblich starken Liebe der beiden kommt, dass Rayne und Colt die Kraft dazu haben, die Welt zu retten und die Welt gerettet werden muss. Und die Mischung aus dieser enorm intensiven Liebe und der nervenaufreibend Spannung - das hat mir einfach unfassbar gut gefallen. 

Noch super gut gefallen hat mir, dass auch viele Nebencharaktere so toll beschrieben und in die Geschichte eingebaut worden sind, dass es einem möglich war, auch diese ins Herz zu schließen und mit ihnen zu leiden oder sich mit ihnen zu freuen. Denn ich finde, dass je mehr man eine Verbindung zu den ganzen Figuren / Charakteren spürt, desto besser kann man in die Geschichte eintauchen und das Gefühl vermittelt bekommen, selbst dabei zu sein. 

»Wenn wir gewinnen, gewinnen wir gemeinsam. Und wenn wir verlieren …«
»Verlieren wir gemeinsam«, beendete ich seinen Satz flüsternd.

Kurz vorm Ende hat die Spannung noch einmal ihren Höhepunkt erreicht und es gab diesen "Alles oder Nichts"-Moment. Weil dieses Buch von Bianca Iosivoni ist, musste mein Herz natürlich noch einmal in tausend Einzelteile zerfallen, bevor es liebevoll wieder vollkommen zusammengesetzt worden ist. Aber genau diese starken Emotionen, die ich beim Lesen ihrer Bücher empfinde, sind ja mit Grund dafür, dass sie zu meinen Lieblingsautoren gehört. 

Naja, was soll ich noch sagen? Dieses Buch ist eine super Fortsetzung und ein noch viel besser Abschluss für diesen Zweiteiler und konnte mich vom Anfang bis zum Ende überzeugen. Von mir gibt es eine ganz klare Leseempfehlung, obwohl ich glaube, dass diese unnötig ist, denn wenn man den ersten Band gelesen hat, will man sowieso nichts sehnlicher, als den Zweiten zu lesen. 


Bewertung
⭐⭐⭐⭐⭐/⭐⭐⭐⭐⭐



Dienstag, 1. Mai 2018

Rezension: Vicious Love - Sinners of Saint

Ich durfte bei der Lesejury an der Leserunde zu "Vicious Love - Sinners of Saint" teilnehmen. Vielen Dank dafür an die Lesejury und den LYX Verlag! 


Allgemeines zum Buch
Titel: Vicious Love - Sinners of Saint
Autor/in: L.J. Shen
ISBN: 978-3-7363-0686-8
Verlag: LYX
Genre: Contemporary Romance / Erotik
Seitenzahl: 435
Preis: 12,90€


Klappentext
Emilia LeBlanc traut ihren Augen nicht, als sie nach zehn Jahren zum ersten Mal wieder Baron "Vicious" Spencer gegenübersteht. Vicious, der ihr das Leben einst zur Hölle gemacht hat. Vicious, der nie nett, immer furchtbar zu ihr war. Vicious, der sie ans andere Ende der USA und weg von ihrer Familie getrieben hat. Vicious, der einzige Mann, den sie je geliebt hat. 

Inzwischen ist er ein erfolgreicher Anwalt und leitet mit seinen drei besten Freunden ein Multi-Milliarden-Dollar-Unternehmen. Emilia, die es kaum schafft, sich und ihre kranke Schwester über die Runden zu bringen, weiß, dass Vicious der letzte Mann ist, den sie jetzt in ihrem Leben gebrauchen kann. Und doch kann sie sich wie damals schon einfach nicht von ihm fernhalten ...


Meine Meinung

Meine Großmutter sagte mir einmal, dass Liebe und Hass ein und dasselbe Gefühl seien, nur unter verschiedenen Vorzeichen erlebt. Bei beiden empfindet man eine Leidenschaft. Und Schmerz.

Wow, wo fange ich am besten an? 
Dieses Buch war das erste, welches ich von der Autorin gelesen habe, aber es wird definitiv nicht das Letzte gewesen sein. Denn ich habe mich absolut in ihren Schreibstil verliebt! Er ist flüssig und lässt sich super schnell lesen, aber trotzdem fehlt es ihm dabei nicht an Intensität
Die Kapitel werden abwechselnd aus Emilia's und Vicious' Sicht erzählt, sodass man immer Einblick in die Gedanken und Gefühle beider hat und es einem so ermöglicht wird, beide näher kennenzulernen. Das finde ich wirklich sehr schön, da ich sowieso jemand bin, der gerne aus den Perspektiven beider Protagonisten liest. 

Emilia habe ich direkt zu Beginn ins Herz geschlossen. Sie ist klug, fleißig, hilfsbereit und tut alles für die Menschen, die sie liebt. Sie ist unglaublich talentiert im Zeichnen und sie ist eine wahre Kämpferin - sowohl was ihre Träume betrifft, als auch ihr Leben allgemein. Obwohl sie ein eher ruhigerer Mensch ist, ist sie definitiv nicht auf den Mund gefallen und sie weiß, was sie will. Trotzdem verläuft ihr Leben vollkommen anders als geplant und schließlich endet sie in einer fremden Stadt, in der sie in einer Situation steckt die es ihr unmöglich macht, ihre Träume weiterzuverfolgen - und das ist vor allem Vicious schuld. 

Er war der Sturm, der meine Kirschblüten davontrug.


Vicious war mir die meiste Zeit über echt unsympathisch, aber genau das habe ich so geliebt. Klingt jetzt erstmal komisch, aber Erklärung folgt sofort. Vicious ist für mich ein Charakter, der sehr gut durchdacht worden ist - seine Hintergrundgeschichte, seine Gedanken, sein Verhalten. Er ist knallhart, abweisend, arrogant und einfach nur unfreundlich zu fast jedem. Es ist zu Beginn und auch im weiteren Verlauf der Geschichte eigentlich fast unmöglich, irgendeine Sympathie für ihn zu entwicklen, aber er hat mich einfach fasziniert. Er ist natürlich das genaue Gegenteil eines Good Guys, aber ein typischer Bad Boy ist er auch nicht. Denn bei Bad Boys ist es ja so, dass sie zwar diese düstere Aura haben, aber trotzdem auf eine bestimmte Art charmant sind. Vicious ist das nicht. Er ist zwar einhundertprozentig er selbst, aber gibt sich daher auch nicht die geringste Mühe, gemocht zu werden. Trotz seines miesen Verhaltens habe ich mir aber gedacht, dass ein Mensch nicht durch und durch böse sein kann und war auf seine charakterliche Entwicklung innerhalb der Geschichte mehr als gespannt. 


»Man akzeptiert sein Schicksal leichter, wenn die Realität die Entscheidung für einen trifft.«

Die Liebesgeschichte von Emilia und Vicious ist eine der kompliziertesten, von denen ich bis jetzt gelesen habe und trotzdem, oder gerade deswegen, ist sie auch eine der interessantesten. Man erfährt durch Rückblenden immer etwas darüber, wie die beiden sich vor zehn Jahren kennengelernt haben und bekommt durch diese Rückblenden im Laufe der Geschichte auch sonst immer häppchenweise Informationen - vor allem über Vicious Vergangenheit - die die Spannung im Buch aufrechterhalten. Das Ganze zwischen den beiden, vom anfänglichen und zunächst lange andauernden Hass über die Hassliebe bis hin zur reinen Liebe war einfach unglaublich fesselnd und packend. Vicious ist stark geprägt durch Dinge, die ihm als Kinder widerfahren sind, hält sich deshalb für einen schlechten Menschen und benimmt sich dementsprechend auch so. Auch Emilia's Vergangenheit wurde geprägt, da sie auf Vicious Aufforderung hin ein großes Opfer bringen musste. Trotz dass die beiden sich hassen, merken sie, dass neben dem Hass aber noch ganze andere Gefühle für den jeweils Anderen bestehen. Und die beiden auf ihrem Weg begleiten zu dürfen und zu sehen, wie sie ihre Gefühle wahrnehmen, wie diese Gefühle sich verändern und weiterentwickeln und welche Auswirkungen das auf ihre Handlungen hat - das war einfach absolut klasse. Es gab ein paar Kleinigkeiten, bei denen ich manchmal die Handlungen - gerade von Emilia - nicht nachvollziehen konnte, aber über diese Dinge kann ich gut hinwegsehen. 


»Meine Großmutter sagte, dass die Kirschblüte das Leben symbolisierte. So schön und wundervoll und doch so vergänglich. Zu vergänglich, um es nicht mit den Menschen zu verbringen … die man liebt.« 

Neben der Liebesgeschichte ging es vor allem um Vicious Vergangenheit - die Dinge, die dort vorgefallen sind und die Auswirkungen, die sich besonders jetzt in der Gegenwart bemerkbar machen. Hierbei gab es durchgehend Spannung und ich war ganz versessen darauf, endlich zu erfahren, was genau vorgefallen ist und wie es nun weitergehen wird. 
Außerdem hat man aber auch mehr über Emilia's Leben und die Beziehung zu ihrer Schwester erfahren. Auch das fand ich sehr schön und vor allem sehr passend in dieser Geschichte. 

Das Ende hätte ich mir besser nicht vorstellen können. Es ist ein schöner Abschluss, bei dem man ohne offene Fragen zurückbleibt und der es einem ermöglicht, sich selbst auszumalen, wie die Geschichte der beiden weitergehen wird - sofern es denn eine gemeinsame Geschichte der beiden gibt. ;)

Alles in allem finde ich, dass dies eine wirklich tolle Geschichte mit unglaublich ausdrucksstarken Charakteren ist, bei der keine Emotion zu kurz kommt. Du kannst lachen und weinen, dich freuen und ärgern. An manchen Stellen wirkt das Ganze ein wenig oberflächlich auf einen und an wieder anderen bekommt man unglaublich tiefgründige Gedanken mit auf den Weg. Es gab ein paar kleine Makel, die aber, wenn man das Gesamtpaket betrachtet, nicht weiter stören. 
Von mir gibt es auf jeden Fall eine ganz klare Empfehlung und ich freue mich schon darauf, bald wieder ein Buch der Autorin zu lesen!


Bewertung
⭐⭐⭐⭐,✩/⭐⭐⭐⭐⭐




Rezension: Final Offer

  ( Rezensionsexemplar ) ✨ Klappentext ✨ Eine zweite Chance aufs Glück   Callahan Kane ist frustriert. Um sein milliardenschweres Erbe antre...