Mittwoch, 30. September 2020

Rezension: What I like about you

 

( Rezensionsexemplar )

Klappentext
Es gibt eine Million Dinge, die Halle Levitt und ihren besten Freund Nash verbinden. Sie lieben Bücher, können stundenlang reden ... Und trotzdem verschweigt Halle ihm, wer sie wirklich ist. Denn online heißt Halle Kels – ist berühmte Buchbloggerin und hat alles, was ihr im echten Leben fehlt: Freunde, eine tolle Community, Selbstvertrauen und natürlich Nash. Dann wechselt sie für ihr Abschlussjahr an eine neue Schule, und plötzlich steht Nash leibhaftig vor ihr – da ist Chaos vorprogrammiert!

Meine Meinung
"What I like about you" ist das erste Buch, das ich von der Autorin gelesen habe und ich muss wirklich sagen, dass es nach langer Zeit mal wieder eine YA-Geschichte war, die mich nicht enttäuscht, sondern tatsächlich sogar überrascht hat. Ich habe des Öfteren schon gemerkt, dass ich mich für dieses Genre manchmal einfach zu alt fühle, aber als ich sowohl den Klappentext dieses Buches als auch die Leseprobe gelesen habe und mir beides wahnsinnig gut gefallen hat, musste ich dieses Buch einfach haben.

Der Schreibstil hat mir von Anfang an unglaublich gut gefallen, weil er locker und leicht ist, aber trotzdem in keiner Weise zu oberflächlich wirkt. Man kommt super schnell in die Geschichte hinein und die Seiten fliegen nur so dahin. Hinzu kommen die hier eingebauten Chatverläufe sowie Tweets, die noch einmal mehr dafür sorgen, dass sich dieses Buch in einem Rutsch durchlesen lässt.

Das ist das Problem mit Worten. In meinem Kopf sind Worte magisch. Meine Gedanken sind wortgewaltig und stürmisch. Auf meiner Website sind Worte Musik. Auf der Seite singen und tanzen die Worte in exakter Ausdrucksweise und komplizierten Rhythmen in meinem Kopf. Aber laut ausgesprochen? Dann sind Worte das Schlimmste.

Halle, die Protagonistin, habe ich im Laufe der Geschichte mehr und mehr ins Herz geschlossen. Nicht nur, dass wir die Liebe zu Büchern und zum Lesen teilen, sondern auch dass sie Buchbloggerin ist fand ich einfach wahnsinnig cool. Auch ihr hat man natürlich ihr noch recht junges Alter hin und wieder angemerkt, nicht all ihre Gedankengänge und Handlungen waren für mich ganz so nachvollziehbar und in einer bestimmten Situation war ihr Verhalten sehr naiv und auch etwas unreif, aber im Großen und Ganzen mochte ich sie einfach total. Sie hat ein festes Ziel vor Augen und gibt alles dafür, um dieses zu erreichen. Sie ist ehrgeizig, sie ist humorvoll, sie ist ein sehr sympathischer Mensch und ihr ist Familie unglaublich wichtig. All das sind Dinge, die - je näher man sie kennenlernt - immer deutlicher werden und die dazu beigetragen haben, dass ich sie mit jeder Seite ein bisschen lieber hatte. Außerdem macht sie innerhalb der Geschichte eine charakterliche Entwicklung durch, kommt mehr und mehr aus sich heraus und wird tatsächlich reifer. Und das ist es auch, was mich hier so positiv überrascht hat - sie bleibt nicht stehen, sondern ist am Ende des Buches ein Mensch, der seine Fehler eingesehen, aus ihnen gelernt und dementsprechend sein Verhalten geändert hat.

Nash, den Protagonisten, kann ich irgendwie am allerbesten mit dem Wort "niedlich" beschreiben, denn genau das war er für mich die meiste Zeit über. Egal ob online in den gemeinsamen Chats, in seinen Tweets oder auch im realen Leben - er wirkt einfach wahnsinnig lieb, tatsächlich manchmal ein wenig schüchtern und verlegen und strahlt einfach etwas Süßes aus. Ich muss sagen, dass es mir bei ihm nicht so leicht gefallen ist, eine Verbindung zu ihm aufzubauen, weil er mir an einigen Ecken einfach etwas zu blass geblieben ist, aber ich fand ihn als Protagonisten trotzdem toll. Auch sein Verhalten zeigt hin und wieder, dass er sich nicht so sicher ist, was er eigentlich möchte, dass ihm die Lebenserfahrung sowie die Entscheidungssicherheit noch etwas fehlt und er sich manchmal ein bisschen verloren fühlt, aber das hat Überhaupt nicht gestört, sondern ihn authentischer  und greifbarer gemacht. Und natürlich gibt es einige Pluspunkte dafür, dass er ebenfalls Bücherlieber ist!

Was die Liebesgeschichte angeht, sind meine Gefühle ein wenig gemischt. Ich liebe es, dass die beiden sich online kennengelernt haben und zu besten Freunden geworden sind. Gerade so Chatverläufe sind immer sehr erfrischend, locker und unterhaltsam, was mir wirklich sehr gut gefallen hat. Auch, dass sie plötzlich im echten Leben aufeinandertreffen, ohne dass Nash weiß, wer da eigentlich gerade vor ihm steht, fand ich klasse und es hat Spannung in die Geschichte mit eingebracht. Allerdings muss ich sagen, dass die beiden das gesamte Buch über in meinem Augen nicht mehr waren als beste Freunde. Die Gefühle, die sich scheinbar zwischen ihnen entwickelt haben, waren für mich nicht richtig greifbar und generell ist drumherum einfach so unglaublich viel passiert, dass ich mich gar nicht wirklich auf die Entwicklung der Beziehung einlassen konnte. Bedeutet nicht, dass ich diese nicht als schön empfunden habe - denn das habe ich. Sie konnte mich nur emotional einfach nicht so erreichen.

Freundschaft heißt, dass die Welt vielleicht ein Irrenhaus ist, aber weniger verrückt, wenn man Menschen hat, die einem helfen, seinen Weg zu finden. Freundschaft ist chaotisch. Schwer. Vertrackt. Großartig. Zerbrechlich. Beständig. Unmöglich. Aber all das wert.

Dafür gibt es zwei Dinge, die mir dafür umso besser gefallen haben. Das ist zum einen alles rund um Halle's Blog, ihre Rezensionen und ihre Cupcakes, die sie passend zu den Buchcovern gestaltet. Ich glaube, gerade wenn man selber so gerne liest und zudem auch selber bloggt, kann man sich hier total gut mit ihr identifizieren und mit ihr mitfühlen - ihre Leidenschaft dafür nachempfinden. Und jeder kleine, sowie auch große Erfolg in ihrer Bloggerlaufbahn freut einen irgendwie selber, weil man weiß, wie sich sowas anfühlt. Das habe ich geliebt, sehr sogar! Und zum anderen sind das die Freundschaften in diesem Buch. Sowohl die, die von Anfang an bestehen als auch die, die sich im Verlauf der Geschichte entwickeln, haben mir unfassbar gut gefallen. Der Zusammenhalt, die Loyalität und die gegenseitige Unterstützung ist überdeutlich zu sehen und auch zu spüren und ich habe die gemeinsamen Momente und die Gespräche total genossen. Es ist einfach immer super schön zu sehen, wenn sich die richtigen Leute finden und eine Bereicherung im Leben des jeweils anderen darstellen und genau das ist hier der Fall.

Auch das Ende hat mir echt gut gefallen. Es ist nicht perfekt und ich würde sogar sagen, dass es ein wenig offen ist, aber genau das gefällt mir - man kann sich den Fortgang der Geschichte im Kopf selber weiterdenken und hat hierbei alle Möglichkeiten. Trotzdem ist der Abschluss meiner Meinung nach auch so absolut zufriedenstellend und vor allem passend zur Geschichte und den Charakteren.
Alles in allem ist "What I like about you" eine wirklich schöne und echt süße Geschichte, die zwar den ein oder anderen kleinen Raum für Kritik lässt, aber die auf jeden Fall lesenswert und zu empfehlen ist!

Bewertung
⭐⭐⭐⭐/⭐⭐⭐⭐⭐


Freitag, 25. September 2020

Rezension: Unerwartet geliebt

 


( Rezensionsexemplar )

Klappentext
Auf der Flucht vor ihrem gewalttätigen Ex läuft Dawn Bennet dem sympathischen Inhaber der Monkey Bar Bruce Tillman in die Arme. Kurzentschlossen bietet er ihr ein Dach über dem Kopf an – nicht ahnend, dass sie länger bleiben wird als geplant. Immer weiter schleicht sie sich in sein Herz, und Bruce setzt alles daran, ihr zu beweisen, dass es auch gute Menschen gibt. Dawn schätzt seine liebenswerte Art und lässt zu, dass er ihre Mauern sanft zum Einsturz bringt. Doch auch wenn sich eine zarte Zuneigung zwischen den beiden entwickelt, bleibt ihre Vergangenheit wie ein dunkler Schatten in der Nähe, bereit, sie jeden Moment zurück in ihre persönliche Hölle zu ziehen.

Meine Meinung
Ich bin wirklich ein absoluter Fan von den Büchern von Sarah Saxx, ihrem Schreibstil, den Charakteren die sie erschafft und ihren Geschichten, weshalb ich mich natürlich - wie immer - wahnsinnig gefreut habe, dass es wieder Nachschub von ihr gibt! Ich habe bisher noch kein einziges Buch der Greenwater Hill Reihe gelesen, wollte mich mit "Unerwartet geliebt" aber mal an die Reihe herantasten, da mich der Klappentext total angesprochen hat.

Man wird zu Beginn direkt mitten ins Geschehen geworfen und der Einstieg in die Geschichte wird einen enorm leicht gemacht. Die Idee der Geschichte hat mich irgendwie total an den Film "Safe Haven" erinnert, den ich bestimmt schon 20x gesehen und jedes Mal geliebt habe, weswegen ich dieses ähnliche Feeling beim Lesen hier auch unglaublich toll fand. Vom Anfang bis zum Ende besitzt die Geschichte diese versteckte Gefahr, die dafür sorgt, dass man umso aufmerksamer und gleichzeitig aber auch gefesselter beim Lesen ist. Auch in den Momenten, die eigentlich echt ruhig sind, verspürt man diesen kleinen Nervenkitzel und man rechnet jederzeit damit, dass der gewalttätige Ex auf einmal wieder auftaucht. Ich mochte das, weil es der sonst so ruhigen Geschichte einen gewissen Schwung verliehen hat, wodurch eine perfekte Mischung entstanden ist.

Die Erinnerung an die letzten vier Jahre fühlte sich an wie ein dunkler Nebel, der langsam vom Sonnenlicht meines neuen Lebens vertrieben wurde.


Dawn, die Protagonistin, mochte ich gleich vom ersten Moment an. Es ist ihr deutlich anzumerken, dass sie viel durchgemacht hat und die Vergangenheit schwer auf ihren Schultern lastet. Das Geschehene hat sie verändert und man lernt sie zunächst als wirklich schreckhafte, ängstliche und misstrauische Frau kennen, die immer auf der Hut ist und in allem und jedem eine Gefahr sieht. Allerdings hat man dadurch das Glück, dass man sie auf dem Weg zurück zu sich selbst begleiten kann - zurück zu der Frau, die sie einmal gewesen ist. Nur, dass sie der Weg dahin so viel stärker werden lässt als sie es jemals zuvor war. Ich habe es geliebt mit anzusehen, wie bei ihr kleine, aber deutlich sichtbare Veränderungen stattgefunden haben. Wie sie es schafft, sich langsam zu öffnen. Wie sie freier und lockerer wird. Wie sie lernt, wieder zu vertrauen. Und wie ein glückliches Strahlen zurück in ihre Augen kehrt. Und ich muss wirklich sagen, dass das ein kleines Highlight in diesem Buches für mich war, was mir mehr als gut gefallen hat. Es war authentisch und für mich absolut greifbar und ich konnte ihre Gedankengänge sowie ihre Gefühle sehr gut nachvollziehen.

Bruce, den Protagonisten, fand ich einfach nur wunderbar. Ich habe ihn mir die ganze Zeit wie diesen Typ Mann vorgestellt, der einem Teddybären ähnelt. Er strahlt Wärme, Geborgenheit und Sicherheit aus, ist wahnsinnig ehrlich, vertrauenswürdig und hilfsbereit und hat ein sehr großes Herz, das sich genau am richtigen Fleck befindet. Man kann eigentlich gar nicht als ihn gern zu haben. Sein gesamtes Verhalten, vom Anfang bis zum Ende, ist wirklich bewundernswert. Seine Art und Weise mit Dawn und ihrer Situation umzugehen fand ich super schön und auch anhand seiner Freunde und der guten Beziehung, die er zu ihnen hat, wurde noch einmal mehr deutlich, was für ein wundervoller Mensch er ist. Auf Bruce ist immer Verlass und er ist sowohl die Schulter zum Anlehnen als auch das sichere Hafen.

»Ich wäre verrückt, wenn ich die Tür schließen und dich ausgrenzen würde, wenn ich weiß, dass du mich jederzeit vor allem Bösen beschützen würdest.«


Auch die Liebesgeschichte hat mir total gut gefallen, gerade auch weil sie stark verbunden ist mit der charakterlichen Entwicklung, die Dawn durchmacht. Schon alleine die Tatsache, dass Bruce ihr Unterschlupf gewährt und sie in seinem warmen und gemütlichen Zuhause so herzlich aufnimmt, habe ich absolut geliebt. Ich habe mich während des Lesens die meiste Zeit über selber total wohlgefühlt und ein Gefühl der Geborgenheit verspürt. Was ich echt toll fand war, dass obwohl dieses Buch recht wenige Seiten hat, sich mit der Entwicklung der Liebesgeschichte Zeit gelassen wurde. Es dauert eine Weile, bis Dawn beginnt, Bruce näher an sich heranzulassen. Bis sie es schafft, sich ihm nach und nach zu öffnen und Vertrauen ihm gegenüber aufzubauen. Das war authentisch und sehr gut nachvollziehbar und ich habe mich wirklich über jede positive Entwicklung ihrerseits gefreut. Und während die beiden einander immer wichtiger geworden sind, habe auch ich sie mehr und mehr ins Herz geschlossen. Ihre gemeinsame Geschichte ist, trotz kleiner Turbulenzen und Dawn's unschöner Vorgeschichte, eine richtige Geschichte zum Wohlfühlen, die ich sehr genossen habe und die mir super gut gefallen hat.

Was mich allerdings dafür etwas enttäuscht hat, war das Ende. Hier kommt es nicht nur plötzlich zu einem enormen Spannungshöhepunkt - es passieren auch sehr viele Dinge sehr schnell hintereinander. Gerade bezüglich Dawn's Exfreund ging mir hier alles etwas zu schnell und das Ganze wurde zu leicht abgehakt. Hier hätte ich mir gewünscht, dass alles nicht so gequetscht gewirkt hätte. Mehr Seiten wären mir natürlich generell schon lieb gewesen, denn je mehr von der Autorin, desto besser. Aber ich glaube auch, dass es der Geschichte wirklich gut getan hätte. So habe ich nun nämlich leider das Gefühl vermittelt bekommen, hier keinen passenden Abschluss gehabt zu haben. Dafür, dass die Geschichte davor so greifbar und emotional gewesen ist, hat mir hier die Authentizität etwas gefehlt. Ich liebe Happy Ends, aber keine ZU perfekten.

Alles in allem ist "Unerwartet geliebt" aber wieder ein wirklich tolles Buch der Autorin. Sarah Saxx weiß, wie sie ihre LeserInnen mit den Worten, die sie verwendet, etwas fühlen lassen kann. Sie schreibt emotional und wunderschön. Sie erschafft wunderbare Charaktere und lässt einen ihre Geschichten einfach lieben. Und jetzt steht für mich auch ganz klar fest: Ich brauche die anderen Bände der Greenwater Hill Reihe und das am besten jetzt sofort! Denn an diesen kleinen, schönen und gemütlichen Ort mit all seinen wundervollen Bewohnern möchte ich auf jeden Fall wieder zurückkehren.

Bewertung
⭐⭐⭐⭐/⭐⭐⭐⭐⭐




Freitag, 18. September 2020

Rezension: Blue Sky Black - Ohne Dunkelheit keine Sterne

 


( Rezensionsexemplar )

Klappentext
Wenn die Hoffnung stirbt, dann kämpfe, um zu lieben

In Milas Leben ist nichts mehr so, wie es früher war. Durch eine Reihe von Naturkatastrophen ist die Welt zu einem feindlichen Ort geworden und Mila muss in ihrer neuen Heimat Kanada allein für sich sorgen. Wo sie hinschaut, gibt es keine Hoffnung mehr. Bis eines Tages ein junger Mann in ihr Leben tritt und alles verändert. Doch es stellt sich heraus, dass er nicht der ist, der er zu sein vorgibt. Und dass nur sie beide die Welt – und einander – retten können …

Meine Meinung
"Blue Sky Black - Ohne Dunkelheit keine Sterne" ist das erste Buch der Autorin für mich gewesen, weswegen ich auch überhaupt nicht wusste, was mich erwartet. Doch gleich vom ersten Moment an war ich enorm überrascht von ihrem fesselnden und bildhaften Schreibstil, der es einem wunderbar leicht macht, in diese neue Welt hineinzufinden. Auch, wenn ich sonst kein Fan davon bin, wenn die Geschichte nicht aus der Ich-Perspektive erzählt wird, hat es mich hierbei überhaupt kein bisschen gestört - im Gegenteil, es hat absolut perfekt gepasst für mich.

»Manchmal wünschte ich mir, ich könnte die Vergangenheit auch einfach vergessen. Aber dann denke ich wieder an die schönen Momente, die vor dem Schmerz kamen. Die will ich niemals vergessen. Dafür nehme ich den Schmerz gerne in Kauf.«


Schon relativ schnell am Anfang hat es das Buch geschafft, mich zu fesseln. Von der allerersten Seite an existiert hier eine Spannung, die dann im Laufe der Geschichte mehr und mehr zunimmt. Die Idee mit den heftigen Naturkatastrophen, die die gesamte Welt auf den Kopf stellen, fand ich wahnsinnig interessant. Gerade dadurch, dass es um etwas geht, das es ja wirklich in unserer Welt gibt - wenn auch nicht in dieser ausgeprägten und krassen Form - hat es das Ganze irgendwie greifbarer und realer gemacht und somit dafür gesorgt, dass ich total mitgefiebert habe. Dadurch, dass die Geschichte aus mehr als zwei Perspektiven erzählt wird, bekommt einen sehr umfassenden Einblick in verschiedene Bereiche dieser Welt, sowie unterschiedliche Sichten auf gewisse Dinge. Ich muss gestehen, dass ich mich zu Beginn ein bisschen schwergetan habe mit dem Lesen, weil ich einfach absolut keine Ahnung hatte, in welche Richtung sich diese Geschichte bewegen soll - bis dann der Plottwist kam. Der Plottwist, mit dem ich niemals so gerechnet hätte und der alles verändert hat. Einer, der dieses Buch für mich noch spannender, noch fesselnder und noch faszinierender gemacht hat. Und von dem Moment an habe ich angefangen, es zu verschlingen!

»Nur wer Angst hat, kann auch Mut haben, und den hast du zweifellos.«


Mila, die Protagonistin, konnte mich wirklich für sich gewinnen. Sie lernt man bereits am Anfang als jemanden kennen, der genau den Mut und die Stärke besitzt, den man in dieser neuen Welt zum Überleben benötigt, doch im Laufe des Buches entwickelt sie sich zu einer richtigen Kämpferin. Sie wird noch stärker, beweist noch mehr Mut und zeigt ganz deutlich, dass sie alles dafür tun würde, um für Gerechtigkeit zu sorgen und sich für das Richtige einzusetzen. Ich habe sie als wirklich super sympathisch empfunden, habe sie mehr und mehr ins Herz geschlossen und konnte tatsächliche sogar eine Beziehung zu ihr aufbauen, die es mir ermöglicht hat, mir ihr mitzufühlen.

Auch Logan mochte ich von Anfang an. Er ist ein unglaublich kluger und loyaler junger Mann mit einem enormen Verantwortungsbewusstsein und wahren Führungsqualitäten. Er schafft es selbst in den schwierigsten Situationen die Ruhe zu bewahren, ist sehr geschickt in allem, was er tut und mit seinem Charme und der Wärme, die er ausstrahlt, macht er es einem fast unmöglich, ihn nicht ebenfalls ins Herz zu schließen.

Auch die Nebencharaktere - vor allem Cait, Jack und Doris - fand ich einfach nur wahnsinnig toll! Sie lernt man allesamt näher kennen, bekommt teilweise auch einen tieferen Einblicke in ihre Gedanken und Gefühle und kann sie sich irgendwann einfach nicht mehr aus der Geschichte wegdenken. Sie tragen einen wichtigen und entscheidenen Teil zu deren Verlauf bei und runden das Ganze mehr als perfekt ab.

»Du bist genau in dem Augenblick in mein Leben getreten, als ich völlig orientierungslos war. Du bist mein Nordstern in der Dunkelheit.«


Wovon ich leider etwas enttäuscht war, ist die Liebesgeschichte zwischen Mila und Logan. Nicht nur, dass am Anfang alles viel zu schnell zwischen ihnen geht und ich daher absolut nicht nachvollziehen konnte, warum diese beiden einander auf einmal so wichtig sein und woher die scheinbar tiefen Gefühle kommen sollen. Auch im weiteren Verlauf der Geschichte habe ich das - was auch immer da zwischen ihnen ist - nicht spüren können. An sich fände ich das überhaupt nicht schlimm, weil dieses Buch auch wunderbar ohne die Liebesgeschichte sein könnte, aber dadurch, dass ihr eine so enorme Wichtigkeit zugeschrieben worden ist, hat es mich einfach gestört, weil es für mich erzwungen gewirkt und sich nicht echt angefühlt hat. Das ist schade, weil es durchaus ein paar schöne Momente zwischen ihnen gab. Nur bringen diese leider nichts, wenn man sie nicht fühlen kann.

Auch das Ende kam mir ein bisschen zu abrupt und einige wichtige Dinge wurden zu schnell abgehandelt und abgehakt. Gerade dadurch, dass die Idee dieser Geschichte sowie ihre Umsetzung mich so faszinieren konnten, hat mich dieses Ende wirklich ein wenig enttäuscht. Abgesehen davon, hat mir das Buch aber unglaublich gut gefallen. Die Charaktere sind toll ausgearbeitet worden, diese neue Welt hat eine enorme Spannung mit sich gebracht und die Seiten sind ab einem gewissen Punkt nur so dahingeflogen. Bis auf ein paar kleine Kritikpunkte kann ich dieses Buch also wirklich nur empfehlen - es lohnt sich definitiv!

Bewertung
⭐⭐⭐⭐/⭐⭐⭐⭐⭐


Donnerstag, 10. September 2020

Rezension: Hate Notes

 


( Rezensionsexemplar )

Klappentext
Alles passiert aus einem bestimmten Grund 

Reed Eastwood ist arrogant, zynisch und fordernd. Niemand weiß das besser als seine  Assistentin Charlotte Darling. Und doch ist sie sich sicher, dass er auch eine andere Seite hat. Deshalb versucht sie jeden Tag, seine Fassade zum Einsturz zu bringen. Aber Reed hat ein Geheimnis, das eine Liebe zwischen ihnen unmöglich macht. Und so tut er alles, um Charlotte auf Abstand zu halten – und scheitert dabei kläglich …

Meine Meinung
Ich freue mich wirklich jedes Mal aufs Neue, wenn ich erfahre, dass es Nachschub von Vi Keeland und Penelope Ward geben wird, weil ich die Mischung aus humor- und gefühlvollem Schreibstil der beiden total liebe. Sie beginnen ihre Geschichte immer mit einer enormen Lockerheit, bauen Neckereien und unterhaltsame Dialoge ein, bringen ihre LeserInnen zum Schmunzeln und manchmal auch richtig zum Lachen und dann kommt auf einmal die Tiefe hinzu, die der Geschichte noch einmal etwas ganz Besonderes verleiht. Ich liebe das sehr, weil die Bücher der beiden dadurch niemals zu oberflächlich, aber auch nie zu emotional und tiefgründig sind. Sie bieten quasi immer "das Beste aus beiden Welten", wenn ich genau das gerade brauche.
Allerdings muss ich sagen, dass es bei Charlotte und Reed diesmal etwas anders war ...

Ihre Fähigkeit, in einer negativen Situation das Positive zu sehen, machte mich wahnsinnig, obwohl ich sie insgeheim dafür bewunderte. 


Charlotte, die Protagonistin, ist ein absoluter Wirbelwind und ein Mensch den man, obwohl er echt anstrengend sein kann, einfach gern haben muss. Sie ist aufgedreht, sieht immer das Positive in allem und jedem, ist sehr direkt und spricht immer aus, was sie gerade denkt oder fühlt. Charlotte ist niemand, der irgendwas in sich hineinfrisst, weil sie es auch gar nicht könnte, ohne dass es nach kurzer Zeit aus ihr herausbrechen würde. Sie ist neugierig - manchmal sogar etwas ZU neugierig -, sie hinterfragt alles und gibt erst Ruhe, wenn sie eine zufriedenstellende Antwort erhalten hat. Ich muss sagen, dass sie mich die meiste Zeit über wahnsinnig fasziniert hat, auch wenn ich ihre Gedankengänge sowie einige ihrer Handlungen nicht immer voll und ganz nachvollziehen konnte. Was ich aber unglaublich toll an ihr fand ist, dass sie trotz ihrer lockeren und etwas kindischen Art auch eine enorme Ernsthaftigkeit besitzt, die einen immer wieder aufs Neue überrascht. In Momenten, in denen man es am wenigsten erwartet, sagt sie plötzlich Dinge, die einen entweder mitten ins Herz treffen oder die einen zum Nachdenken anregen und einen auch noch eine ganze Weile danach nicht so schnell wieder loslassen. Charlotte ist mir während des Lesens des Öfteren auf den Keks gegangen und bei einigen Dinge frage ich mich auch jetzt noch, was um alles in der Welt sie sich dabei gedacht hat, aber ich kann nicht behaupten, dass sie mir in irgendeiner Weise unsympathisch war. Das Einzige, was ich wirklich an ihr zu bemängeln habe ist, dass ich sie nicht richtig zu fassen bekommen habe. Mir hat ein ruhiger Moment gefehlt, in dem ich hätte eine Verbindung zu ihr aufbauen können. Irgendwie ist sie mir während des Lesens einfach immer wieder entglitten.

»Er kämpft im Inneren damit, wer er wirklich ist und wer er glaubt, sein zu müssen. Damit, was er wirklich will und was er glaubt, verdient zu haben.«


Mit Reed bin ich, leider, den gesamten Verlauf der Geschichte über nicht richtig warm geworden. Von der allerersten Sekunde an ist er distanziert, grüblerisch, herrisch und unfreundlich. Er gibt sich nach außen hin wahnsinnig arrogant, obwohl er dies eigentlich gar nicht ist und ich habe die ganze Zeit darauf gewartet, dass das "charmant" für "arrogant-charmant" dazukommt, aber das ist es nie. Man lernt ihn natürlich nach und nach immer näher kennen, bekommt einen Einblick in seine Gedanken und Gefühle und irgendwann auch eine Erklärung für sein Verhalten. Jedoch ändert diese leider rein gar nichts daran, wie er sie verhält. Jedes Mal, wenn ich dachte, dass jetzt der Wendepunkt gekommen ist, an dem endlich einsieht, dass es so nicht weitergehen kann und aus sich herauskommt, hat er sich nur noch mehr hinter seinen hochgezogenen Mauern versteckt. Und auch, wenn ich nachvollziehen kann, warum er dies zu Beginn eine ganze Zeit lang gemacht hat, finde ich es sehr schade, dass er es bis kurz vorm Ende durchgezogen hat. Ich liebe komplizierte oder gebrochene Charaktere und habe überhaupt kein Problem damit, wenn sie es einem als LeserIn sowie sich selber eine Zeit lang schwermachen. Aber eben nur, wenn dann irgendwann auch der Punkt kommt, an dem die Person sich öffnet und eine erkennbare Veränderung stattfindet. Bei Reed war das leider nicht der Fall. Auch wenn seine andere Seite - die weiche, fürsorgliche und liebenswerte Seite - definitiv existiert und immer mal wieder kurz durchkam, so ist sie eben doch nie geblieben. Und das hat mir gefehlt. Ich wollte, dass er diese Seite sowohl mit Charlotte als auch mit mir teilt. Ich wollte mit ihm mitfühlen und ihn verstehen können. Aber genau das habe ich leider nicht bekommen.

»Aber Sie müssen lernen, das Leben zu lieben, das Sie haben, während Sie daran arbeiten, das Leben zu bekommen, das Sie haben wollen.«


Die Liebesgeschichte der beiden ist sowohl mehr als nur das als auch in gewisser Weise weniger. Das erste Aufeinandertreffen der beiden ist alles andere als erfreulich und auch viele ihrer Begegnungen danach kann man nicht gerade als "nettes Treffen" bezeichnen. Sie geraten immer wieder aneinander, denn während Charlotte einfach Charlotte ist und versucht, eine andere Seite von Reed hervorzubringen, stößt er ihr immer und immer wieder vor den Kopf. Das ist es auch, was diesmal anders ist als in den anderen Büchern von Vi und Penelope - hier gibt es keine Lockerheit, keine Unterhaltsamen Dialoge und keine Neckereien zwischen den beiden. Alles wirkt irgendwie immer verkrampft und angespannt. Es dauert sehr lange bis sich das Ganze zwischen ihnen überhaupt mal langsam in eine andere Richtung entwickelt und dann ist es leider so, dass man die kleinen Veränderungen zwar sehen, sie aber nicht fühlen kann. Ich habe die Anziehung zwischen ihnen spüren können, ebenso wie die leichten Annäherungen. Aber was mich absolut nicht erreichen konnte, waren die tieferen Gefühle. Dafür hat es mir bei Reed zu lange gedauert, bis er sich Charlotte gegenüber nicht mehr wie der allergrößte Trottel verhalten hat. Ich hätte mir mehr Nähe gewünscht, mehr wichtige Gespräche, mehr Offenheit von seiner Seite aus und Momente, die mich fühlen lassen, was zwischen den beiden passiert. Diese habe ich hier einfach vermisst, was wirklich sehr schade ist. Trotzdem gab es aber natürlich einige schöne Momente zwischen ihnen, die ich während des Lesens sehr genossen habe. Abgesehen davon enthält ihre Liebesgeschichte noch eine ganz ganz tolle und wichtige Message, die ganz wundervoll mit in das Buch eingebaut worden ist und deren Bedeutung mir mehr als gut gefallen hat.

Was das Ende angeht und auch eine bestimmte Sache, die kurz vor dem Ende passiert - damit bin ich nicht wirklich zufrieden. Nicht nur, dass hier alles viel zu schnell passiert und auch viel zu schnell abgehandelt und abgehakt wird - es ist generell zu viel. Dieser eine bestimmte Moment zum Ende hin, der alles hätte verändern sollen, hat für mich einfach ganz und gar nicht gepasst. Alles ging so schnell, dass ich nicht mal die Zeit hatte, es richtig zu verarbeiten und mich dementsprechend auch hier leider wieder emotional überhaupt nicht erreicht gefühlt habe. Davon war ich wirklich ziemlich enttäuscht und hier bin ich der Meinung, das man diese Geschichte definitiv hätte anders und besser enden lassen können.

Zusammengefasst muss ich sagen, dass ich mir von diesem Buch mehr erhofft habe und ich tatsächlich zum ersten Mal ein wenig von den beiden Autorinnen enttäuscht worden bin. Mir hat die sonstige Lockerheit gefehlt, ebenso wie es mir gefehlt hat, dass ich wirklich mit den Charakteren mitfühlen konnte. Die Liebesgeschichte hatte Potential, das leider nicht vollkommen genutzt worden ist und das Ende war einfach nur unpassend. "Hate Notes" lässt sich gut und schnell lesen, ist in keiner Weise ein schlechtes Buch und für Zwischendurch sicherlich super geeignet - aber es ist nicht das, was ich von Vi Keeland und Penelope Ward sonst gewohnt bin und so liebe.

Bewertung
⭐⭐⭐,✩/⭐⭐⭐⭐⭐






Sonntag, 6. September 2020

Rezension: Cursed Love

 


( Rezensionsexemplar )

Klappentext
Die 17-jährige Mia hat ein gebrochenes Herz. Und nun soll sie den ganzen Sommer bei ihren Verwandten auf Whidbee Island verbringen. Sie rechnet mit Langeweile, Einsamkeit und unendlichem Liebeskummer. Aber nicht damit, dass sie hier Joe begegnet, der ihr mit seinen braunen Augen und dem traurigen Lächeln vom ersten Moment an auf seltsame Art nahe ist. Doch warum trifft er ständig irgendwelche anderen Mädchen? Verhält sich ihr gegenüber abwechselnd sehr vertraut und dann wieder dunkel ablehnend? Und wieso ist seine Zwillingsschwester so wütend auf Mia?

Meine Meinung
"Cursed Love" ist mein drittes Buch der Autorin und als ich erfahren habe, dass es endlich Nachschub von ihr gibt, habe ich mich wirklich wahnsinnig darüber gefreut. Denn sowohl "My First Love" als auch "My Second Chance" von Tanja Voosen haben mir, als ich sie gelesen habe, so so gut gefallen. Auch hier ist ihr Schreibstil gleich von Anfang an wieder super angenehm, leicht und flüssig. Er erleichtert einen nicht nur den Einstieg in die Geschichte, sondern sorgt auch dafür, dass die Seiten während des Lesens nur so dahinfliegen.

»Wenn etwas kaputtgeht, denkt man immer zuerst daran, was für eine Katastrophe oder für ein Unglück das ist. Nicht nur bei einer Vase oder einem Bilderrahmen - auch bei Menschen. Kaputt zu sein, zerbrochen … das heißt, nicht normal zu sein in den Augen der meisten. Aber weißt du, was ich dann dachte? Dass die Menschen mit ihren goldenen Rissen und Narben stärker sind als alle anderen, denn sie wissen, wie sie zerbrochene Dinge wieder zusammensetzen.«


Mia, die Protagonistin, ist ein sehr sympathisches Mädchen mit hin und wieder ein paar naiven und sprunghaften Charakterzügen. Sie wurde von ihrem Freund abserviert und trauert ihm anfänglich noch mit gebrochenem Herzen nach. Hierbei muss ich sagen, dass ich zunächst wirklich mit ihr mitgelitten haben, mir die ständige Erwähnung ihres Ex-Freundes dann aber doch irgendwann ein wenig auf die Nerven gegangen ist. Denn im einen Moment scheint Mia total glücklich zu sein und auch mal wieder das Positive im Leben zu sehen, nur um dann im nächsten Moment gleich wieder todtraurig und der Meinung zu sein, dass sie auf ewig eine Hälfte ihres Herzens verloren hat. Da hatte ich dann oftmals meine Schwierigkeiten dabei, ihre Gedanken und Gefühle nachvollziehen zu können. Ansonsten habe ich sie aber unglaublich gern gehabt. Sie ist ein sehr offener und direkter Mensch mit ebenso viel Humor wie großem Hang zum Sarkasmus. Sie ist niemand, der Vorurteile hat, besitzt ein wirklich großes Herz und ist ein absoluter Familienmensch. Die Menschen, die ihr wichtig sind und ihr am Herzen liegen, können sich immer und zu jeder Zeit auf sie verlassen. Und alleine das hat sie in meinen Augen gleich doppelt so sympathisch gemacht.

Bei Joe hingegen hatte ich eine Weile ziemliche Probleme damit, ihn richtig einzuschätzen. Schon gleich zu Beginn umgibt ihn etwas Düsteres und Geheimnisvolles. Er wirkt recht distanziert und in sich gekehrt und man weiß nicht so genau, wo man bei ihm dran ist. Allerdings muss ich sagen, dass es mich dafür umso mehr überrascht hat, dass bei ihm auch immer wieder eine Seite durchblitzt, die Spaß zu verstehen scheint und die sich Mia's sarkastischen Bemerkungen anpasst. Im Laufe der Geschichte schafft er es dann tatsächlich auch, sich nach und nach zu öffnen und einem einen tieferen Einblick in seine Gedanken sowie sein Leben zu geben. Und auch, wenn es einem so ermöglicht wird, ihn näher kennenzulernen, muss ich sagen, dass ich es einfach nicht geschafft habe, eine wirkliche Bindung zu ihm aufzubauen. Etwas hat mir gefehlt. Etwas, das ich nicht richtig benennen kann, aber bei dem mir mein Gefühl einfach sagt, dass es so ist.

»Orte haben nicht immer etwas mit dem eigenen Glück zu tun - manchmal sind es auch bestimmte Menschen. Denn egal, wie weit oder wohin du gehst, sie sind in deinem Herzen, und ein ganz bestimmter Mensch wird dann zu deinem Ort.«


Was die Liebesgeschichte der beiden angeht - auch diese hat in mir gemischte Gefühle geweckt. Durch Joe's Familienfluch ist vom ersten Kennenlerne der beiden an bis zum Ende des Buches alles etwas anders als normalerweise. Zwar ist es so, dass er und Mia gleich von Anfang an total locker miteinander umgehen, ihre Gespräche super unterhaltsam sind und man spüren kann, dass zwischen ihnen etwas ist, aus dem sich mehr entwickeln kann. Aber da ist eben auch dieses Ungewisse, dieses Magische und gleichzeitig Gefährliche. Die Entwicklung ihrer Beziehung ist irgendwie schräg. Nicht nur, dass sie unter keinem guten Stern zu stehen scheint - auch sonst scheint es zwischen den beiden lange Zeit ein einziges Auf und Ab zu sein. Sie beide befinden sich immer zwischen ihren Gefühlen, die ihnen zeigen, was sie wollen und ihrem Verstand, der ihnen sagt, was sie eigentlich auf keinen Fall dürfen. Was mir leider gefehlt hat, war eine tiefe Verbindung zwischen ihnen, sowie etwas, an dem ich festhalten kann. Es gibt durchaus schöne Momente zwischen den beiden und ich will auch nicht sagen, dass die Liebesgeschichte auf mich nicht authentisch gewirkt hat - denn das ist nicht der Fall. Aber sie hat es leider einfach nicht geschafft, mich emotional zu erreichen und mich zu berühren.

»Jede Information über den Fluch ist wie ein Puzzlestück. Irgendwann ist das Ganze fertig, und dann erkennt man darin etwas, das vorher nicht da war.«


Dafür muss ich aber sagen, dass ich alles rund um den Familienfluch total interessant und irgendwie auch echt cool fand. Die Autorin hat es geschafft, einem diese magische kleine Welt gut verständlich näherzubringen und einen immer nur häppchenweise mit Informationen versorgt, sodass die Spannung immer aufrecht erhalten worden ist und man immer darauf aus war, endlich mehr zu erfahren. Es hat der Geschichte etwas Besonderes verliehen, hat für etwas Pep in die Liebesgeschichte und dem Ganzen natürlich einen magischen Touch verpasst, der mir echt gut gefallen hat. Ich muss zwar gestehen, dass es für mich an einigen Stellen etwas zu viel Drama diesbezüglich gab, aber darüber kann ich sehr gut hinwegsehen, weil das nur ein minimaler Kritikpunkt ist.

Zwei weitere Dinge, die mir ebenfalls wirklich gut in diesem Buch gefallen haben, war zum einen die Beziehung von Mia zu ihren Geschwistern - vor allem zu ihrer kleinen Schwester. Ich finde es immer wahnsinnig schön, wenn das Thema "Familie" eine wichtige Rolle in Büchern spielt und zwischen Mia und ihren Geschwistern ist die Verbundenheit, die Liebe sowie der Zusammenhalt deutlich zu spüren.
Und zum anderen ist das die Freundschaft zwischen Mia und Lila ( wobei Lila eigentlich auch zur Familie gehört, da sie ihre Cousine ist ). Bei den beiden merkt man wirklich gleich vom ersten Moment an, wie lange und gut die beiden sich kennen und wie wichtig sie einander sind. Und im Verlauf der Geschichte beweisen sie mehr als nur einmal, dass sie sich immer aufeinander verlassen können und mit Sicherheit wissen, dass sie in der jeweils anderen einen Menschen gefunden haben, der immer für sie da ist. Und sowas lieeeeebe ich!

Mein persönliches Highlight? - Das Setting! Whidbee Island ist nicht nur ein wirklich magischer und somit besonderer Ort, sondern vor allem auch ein absoluter Wohlfühlort. Ein Ort, bei dessen Beschreibung man sich automatisch wünscht, man wäre gerade selber da und könnte alles mit eigenen Augen sehen. Ein Ort, dessen verschiedene Plätze zu schön um wahr zu sein klingen. Und ein Ort, der tief in einem drin das Fernweh weckt.

Alles in allem kann ich sagen, dass mir "Cursed Love" wirklich wieder richtig gut gefallen hat. Es gibt zwar hier und da ein paar Kleinigkeiten, die ist zu kritisieren habe und bei der Liebesgeschichte hätte ich mir einfach mehr Gefühl und mehr Tiefe gewünscht. Aber ansonsten habe ich das Lesen total genießen können und bin echt froh, dass ich diesen kleinen Ausflug nach Whidbee Island machen durfte! :)

Bewertung
⭐⭐⭐⭐/⭐⭐⭐⭐⭐

Mittwoch, 2. September 2020

Rezension: An Ocean Between Us

 


( Rezensionsexemplar )

Klappentext
Avery Cole will nichts anderes als Ballett tanzen, doch dann vernichtet ein schwerer Autounfall ihren Lebenstraum. Sie wird nie wieder tanzen können. Am Boden zerstört beginnt sie ein Studium am LaGuardia Community College – obwohl sie eigentlich gar nicht weiß, was sie mit ihrem Leben anfangen soll. Und dann begegnet sie in ihrer ersten Vorlesung auch noch einem arroganten Typen, der verächtliche Kommentare über ihre Verletzung ablässt: Theo Jemison, dem gefeierten Star des College-Schwimmteams. Nur dumm, dass Schwimmen eine der wenigen Sportarten ist, die Avery mit ihrem kaputten Rücken noch bleiben. Und natürlich ist es ausgerechnet Theo, der ihren Kurs trainiert ...

Meine Meinung
Als ich zum ersten Mal das Cover von "An Ocean Between Us" gesehen habe, war ich gleich total verliebt. Und als ich dann den Klappentext gelesen habe und mich dieser ebenso begeistern konnte, war für mich klar: Dieses Buch musst du lesen!
Es ist mein erstes Buch der Autorin gewesen, weswegen ich nicht genau wusste, was mich erwartet. Aber was mich gleich zu Beginn wirklich positiv überrascht hat, war der Schreibstil. Er ist locker-leicht und wunderbar flüssig, sodass man nicht nur gut in die Geschichte hineinkommt, sondern die Seiten während des Lesens auch nur so dahinfliegen. Ich habe das Buch innerhalb weniger Stunden durchgelesen. Nach der freudigen Überraschung kam dann aber leider auch schnell die erste Enttäuschung, der dann schnell auch weitere folgten.

Avery's Leben wurde durch einen Unfall vollkommen auf den Kopf gestellt und die eine Sache, für die sie bis dahin gelebt hatte, wurde zu der Sache, die sie nie wieder tun kann. Es ist für sie nicht nur so gewesen, dass sie einen Traum aufgeben musste, sondern dass das Leben, das sie für sich geplant hatte, niemals ihre Zukunft werden kann. Was ich hierbei schon schade fand war, dass man zwar erfährt, wie es ihr nach dem Unfall ergangen ist, aber es selbst nicht miterleben durfte. So hat es mir hier gefehlt, wirklich mit ihr mitfühlen zu können. Abgesehen davon habe ich sie leider von Anfang an als ziemlich unsympathisch empfunden. Sie ist voll von Vorurteilen, benimmt sich anderen - vor allem aber Theo gegenüber - oftmals unglaublich zickig und überheblich und dadurch, dass sie selber von sich sagt, dass Ballett das Einzige ist, was sie ausmacht, gibt es wenig Interessantes an ihr. Ich hätte mir hier gewünscht, dass ich mehr bekommen hätte, an dem ich festhalten kann. Etwas, wodurch ich eine wirkliche Verbindung zu ihr aufbauen und mit ihr mitfühlen kann. Leider gab es so etwas für mich hier nicht. Avery scheint sich am Ende des Buches weiterentwickelt und einen neuen Lebenssinn gefunden zu haben, ohne dass man sie auf dem Weg dorthin begleiten und diese Veränderungen mitverfolgen durfte.

Auch bei Theo hat mir die Tiefe seines Charakters gefehlt. Ihn lernt man kennen, als er bei seiner ersten Begegnung mit Avery einen wahnsinnig dummen Spruch drückt, der ihn nicht nur unglaublich unsympathisch, sondern vor allem auch super arrogant dastehen lässt. Doch während auch die zweite und dritte Begegnung ähnlich verläuft, scheint sich beim ihm dann plötzlich ein Schalter umgelegt zu haben. Denn von der einen auf die andere Sekunde behandelt er Avery auf einmal vollkommen anders. Er zeigt ihr gegenüber Interesse, bietet ihr seine Hilfe an und will sogar Zeit mit ihr verbringen. Woher das auf einmal alles kommt? Man weiß es nicht. Zudem gibt es bei ihm ebenfalls nicht wirklich viel außer seinen Sport, das ihn ausmacht. Es gibt das Bild, das die meisten Leute von ihm haben und welches man auch als Leser/Leserin zunächst von ihm vermittelt bekommt. Und es gibt den Jungen, der er scheinbar wirklich hinter dieser Fassade sein soll und den auch Avery kennenlernt. Leider blitzen aber bei diesem immer wieder seltsame Verhaltensweisen sowie Egoismus durch, die ihn dann doch wieder weniger nett erscheinen lassen.

Was die Liebesgeschichte zwischen den beiden betrifft - diese hat mich tatsächlich am meisten enttäuscht. Es ist nicht nur so gewesen, dass ich bereits nach dem Prolog wusste, worauf das Ganze zwischen den beiden hinauslaufen und was der Plottwist sein wird. Nein, zwischen den beiden hat mir so gut wie alles, was für mich in Liebesgeschichten wichtig ist, gefehlt. Avery und Theo treffen das erste Mal aufeinander und können sich absolut nicht leiden. Eine Weile sind die genervt vom jeweils anderen, bis dann irgendwann der Punkt kommt, an dem sie urplötzlich anfangen, Zeit miteinander zu verbringen. Warum? - Keine Ahnung. Theo hat sich vorgenommen ihr dabei zu helfen, herauszufinden, was das Leben, jetzt, wo sie Ballett aufgeben musste, lebenswert macht und ich muss sagen, dass es hier zwar wirklich einige schöne Momente zwischen den beiden gab, mir aber trotzdem das richtige Kennenlernen sowie ernstere und tiefgründigere Dialoge zwischen ihnen gefehlt haben. Die beiden haben mir einfach nichts gegeben, weswegen ich hätte mit ihnen mitfühlen können. Sie haben keinerlei Gefühle in mir ausgelöst, es war nicht greifbar und nachvollziehbar für mich, warum ab einem gewissen Punkt die Rede vom "Verliebt sein" ist und generell konnte mich die Liebesgeschichte emotional einfach nicht erreichen. Zudem entwickelt sich das Ganze zwischen ihnen hintenraus zu einem einzigen Hin und Her, was mich ab einem gewissen Punkt nur noch genervt hat. Probleme wurden zu schnell einfach so aus der Welt geschafft und Enttäuschung, Zweifel und Verletzung waren von jetzt auf gleich wie weggeblasen. Das fand ich wirklich unglaublich schade.

Was den Rest des Buches betrifft - dieser ist wirklich alles andere als schlecht. Es gab tolle Freundschaften in diesem Buch. Die Nebencharaktere haben Persönlichkeit gehabt und einen als Leser/Leserin auch teilweise an ihren Leben teilhaben lassen. Es gab immer wieder Momente, die man während des Lesens wirklich genießen konnte. Und als Gesamtpaket betrachtet, ist dieses Buch keinesfalls ein totaler Flop. Was ich einfach nur super traurig finde ist, dass das Potential da gewesen, aber nicht voll und ganz genutzt worden ist. Mehr Greifbarkeit und Authentizität und weniger Sprunghaftigk- und Unschlüssigkeit bei den beiden Protagonisten, realistischere und bedeutungsvollere Interaktionen zwischen den beiden sowie mehr Tiefe und Gefühl im Allgemeinen - und schon hätte das Buch so so viel besser sein können.

Für Zwischendurch ist "An Ocean Between Us" definitiv eine süße und leichte Geschichte, die sich super gut und schnell lesen lässt. Sucht man aber nach einer tiefgründigeren und emotionaleren Geschichte, die nicht so vorhersehbar ist, dann sollte man sich vielleicht erst einmal nach einem anderen Buch umschauen.

Bewertung
⭐⭐⭐/⭐⭐⭐⭐⭐



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