Samstag, 28. März 2020

Rezension: Der Ruf der Rache

( Rezensionsexemplar )

Allgemeines zum Buch
Titel: Der Ruf der Rache
Autor/in: Mary E. Pearson
ISBN: 978-3-8466-0095-5
Verlag: One
Genre: Erzählendes für junge Erwachsene /
Dystopie
Seitenzahl: 573
Preis: 18,00€

"Der Ruf der Rache" ist der zweite Band der Chroniken der Hoffnung, weswegen sowohl der Klappentext als auch die Rezension Spoiler zum ersten Band enthalten können. Die Rezension zu Band 1 findet ihr hier:


Klappentext
Endlich müssen sich Kazi und Jase nicht mehr verstecken. Sie fühlen sich stärker als jemals zuvor, bereit für ein neues Leben. Doch auf dem Weg nach Hause geraten sie in einen Hinterhalt und werden auseinandergerissen. Während sie nicht wissen, ob der andere noch lebt, müssen sie kluge Entscheidungen treffen: Wer ist Feind, wer Verbündeter? Vom Tod bedroht, setzen sie alles daran, ihre Freiheit zurückzuerlangen - um endlich ihre Liebe leben zu können.

Meine Meinung
"Der Ruf der Rache" ist eine von mir lang ersehnte Fortsetzung und somit ein Buch, auf das ich mich wahnsinnig gefreut habe! Der Cliffhanger am Ende vom ersten Band war zwar nicht so, dass er mich innerlich zerrissen hat, aber er war super rätselhaft und hat definitiv dafür gesorgt, dass ich unbedingt wissen wollte, wie es im Folgeband weitergeht. Man kommt sehr schnell wieder in die Geschichte rein und lässt sich von der einzigartigen Welt in ihren Bann ziehen. Der Schreibstil ist, genau wie auch im ersten Band schon, ganz besonders. Er ist nicht nur fesselnd, sondern vor allem auch sehr rätselhaft. Jedes hier geschriebene Wort scheint eine tiefere Bedeutung zu haben, bringt einen während des Lesens ins Grübeln und zieht einen somit noch tiefer in die Geschichte hinein. Auch die Rätsel, die hier gestellt werden, habe ich total geliebt. Es hat super viel Spaß gemacht, diese zu lösen und ich finde es klasse, dass es hier ab und an wirklich mal knifflig wird.

Sei dir deiner Schwächen bewusst, aber spiele deine Stärken aus. 

Die Welt, in der die Geschichte spielt, konnte mich schon in "Der Klang der Täuschung" total beeindrucken, aber hier habe ich mich wirklich Seite für Seite mehr in sie verliebt. Sie hat etwas Mittelalter-Feeling, ist urig, magisch, faszinierend und zudem eine Mischung aus angsteinflößend und atemberaubend schön. Ich glaube, ich kann tatsächlich sagen, dass sie zu einer meiner liebsten fiktiven Welten geworden ist und eines meiner absoluten Highlights in diesem Buch war.

Auch diesmal wird man wieder einige Male hinters Licht geführt, getäuscht und mehr als nur einmal mit einem große Fragezeichen im Kopf zurückgelassen. Diesem Buch mangelt es nicht an Lügen und Intrigen, überall lauert Gefahr, die Charaktere, die man liebt, schweben andauernd zwischen Leben und Tod und ab einem gewissen Punkt ist diese Geschichte so spannend, dass man während des Lesens zu zerreißen droht. Lediglich zu Beginn gibt es eine Phase in diesem Buch, in der scheinbar gar nichts passiert und wo sich das Ganze ziemlich in die Länge gezogen hat. Dafür wird aber dann hinten raus alles rausgehauen und es ist umso nervenaufreibender. Hier ist es wirklich so, dass man so in dieser Welt gefangen ist, dass man die Realität vollkommen ausblendet und alles um sich herum vergisst.

Es ist nicht immer eine Armee nötig, um die Welt zu retten. Manchmal genügt ein einziger Mensch, der das Böse nicht gewinnen lässt.

Meine Bewunderung Kazi gegenüber ist im Laufe der Geschichte noch weiter gestiegen. Sie ist eine so wahnsinnig mutige, kluge, starke und heldenhafte Kämpferin, die man sich wirklich nur zum Vorbild nehmen kann. Sie setzt ihr Herz UND ihren Verstand ein und vollbringt dadurch Unglaubliches. Sie verliert nie die Ruhe, ist unglaublich widerstandsfähig und absolut raffiniert. Manchmal ist mir der Mund offen stehen geblieben, weil ich so sprachlos wegen ihrer Art und Weise zu denken und zu handeln war. Kazi hat mich immer wieder aufs Neue überrascht und ist definitiv jemand, den man nur lieben und super cool finden kann.

Auch in Jase habe ich mich mehr und mehr verliebt. Er entwickelt sich deutlich weiter, wird reifer und noch verantwortungsbewusster und er lernt einiges von Kazi. Er ist ein wirklich toller Charakter, aber meiner Meinung nach nichts im Vergleich zu Kazi. Sie ist hier einfach die Badass-Protagonistin mit dem charmanten und wundervollen Freund an ihrer Seite, der sie wunderbar unterstützt und ergänzt.

»Und jeder von uns kann nur beten, eines Tages jemanden zu finden, der uns so sehr liebt wie Kazi ihren Jase - bereit, alles für ihn zu opfern, sogar das eigene Leben.«

Die Liebesgeschichte der beiden steht nicht im Mittelpunkt, ist aber das, was Kazi und Jase antreibt. Ihre unendliche Liebe zueinander ist das, was sie dazu bringt, immer weiterzukämpfen und niemals aufzugeben. Sie ist das, was ihnen beiden Kraft und Mut verleiht und ihnen mehr als nur einmal das Leben rettet. Sie ist stark, tief gehend und etwas ganz Besonderes, aber eben auch eine ordentliche Herausforderung für sie. Eine Herausforderung, die den Kampf und all die Mühe und Arbeit aber mehr als wert ist und die sich am Ende auszahlt!

Die perfekte Abrundung des Ganzen waren für mich die Nebencharaktere - sowohl die, die man liebt, als auch die, die man hasst. Denn sie alle tragen einen entscheidenen Teil dazu bei, dass dieses Buch das ist, was es ist. Aber ganz besonders dankbar bin ich natürlich für all die wunderbaren Nebencharaktere, die sich mit der Zeit in mein Herz geschlichen haben und bei denen ich mir wünschen würde, dass die Autorin auch ihre Geschichten irgendwann erzählen wird. Vielleicht tut sie das ja auch, wer weiß?

Auf jeden Fall ist "Der Ruf der Rache" ein wirklicher gelungener Abschluss dieser Dilogie, der zwar zu Beginn etwas schwächelt, aber hinten raus alles wieder rausholt, einen überrascht, begeistert, fasziniert und vor allem absolut komplett fesselt!
Es ist unglaublich schade, dass ich jetzt von dieser grandiosen Welt Abschied nehmen muss, aber ich hoffe sehr, dass Mary. E Pearson uns irgendwann noch einmal dahin zurückkehren lassen wird. Ich kann die Chroniken der Hoffnung, ebenso wie die Chroniken der Verbliebenen - wie ich auch in meiner ersten Rezension schon erwähnt habe - auf jeden Fall jedem, der auf der Suche nach einer spannenden, magischen und wunderschönen Geschichte ist, nur empfehlen. Ich glaube, ihr werdet hier nicht enttäuscht werden!

Bewertung
⭐⭐⭐⭐,✩/⭐⭐⭐⭐⭐


Freitag, 27. März 2020

Rezension: All Saints High - Die Prinzessin

( Rezensionsexemplar )

Allgemeines zum Buch
Titel: All Saints High - Die Prinzessin
Autor/in: L. J. Shen
ISBN: 978-3-7363-1123-7
Verlag: LYX
Genre: New Adult
Seitenzahl: 443
Preis: 12,90€

Klappentext
Bereits mit unserem ersten Kuss waren wir dem Untergang geweiht … 
Daria Followhill ist reich, wunderschön und das beliebteste Mädchen der All Saints High. Sie müsste sich wie eine Prinzessin fühlen. Doch ihr Leben ist alles andere als perfekt. Seit sie vor vier Jahren aus Eifersucht die Zukunft der gleichaltrigen Silvia Scully zerstört hat, plagen sie schlimme Schuldgefühle. Als sie nun erfährt, dass Silvias Zwillingsbruder Penn nach dem Tod seiner Mutter kein Zuhause mehr hat, sorgt sie kurzerhand dafür, dass ihre Eltern Penn bei sich aufnehmen. Und obwohl er keinen Zweifel daran lässt, dass er Daria hasst, ist sie machtlos gegen das heftige Kribbeln zwischen ihnen. Dabei weiß sie, dass seine Liebe sie zerstören könnte ...

Meine Meinung
Ich habe mich, nachdem ich die "Sinners of Saint" Reihe von L. J. Shen so geliebt habe, wirklich wahnsinnig auf dieses Buch hier gefreut! In der neuen "All Saints High" Reihe geht es um die nächste Generation, also die Kinder der "Hot Holes" und der erste Band erzählt die Geschichte von Daria, der Tochter von Jamie und Mel. Dadurch, dass ich diese beiden bereits in "Rough Love" kennengelernt habe, war es anfangs erstmal komisch, sie nun aus einer ganz anderen Perspektive - nämlich der ihrer Tochter - zu betrachten. Gleichzeitig habe ich mich total darüber gefreut, die Geschichte der beiden nebenher weiterverfolgen zu können und zu sehen, wie es nach dem Ende ihres Buches mit ihnen weitergegangen ist.

Jeder hat seine Geschichte, und wir alle haben Kapitel, die wir lieber nicht laut vorlesen.

Der Schreibstil der Autorin ist einfach jedes Mal unfassbar fesselnd, intensiv, emotional und süchtig machend. L. J. Shen schreibt keine klassischen Liebesgeschichten, sondern weicht von dem "typisch ..." ab. All ihre Bücher sind etwas Besonderes und Einzigartiges.
Der Prolog findet in der Vergangenheit statt und erzählt quasi den ersten Teil des Klappentextes detaillierter. Man bekommt einen ersten Eindruck von den Charakteren und schon hier bin ich wirklich überrascht worden. Denn man bekommt zwei völlig unterschiedliche Sichten von ein- und derselben Sache gezeigt und muss sich anhand dessen seine eigene Meinung bilden. Auch die erste Begegnung zwischen Daria und Penn findet im Prolog statt und ist definitiv eine der Sorte, die man nicht so schnell vergisst. Da ist von Anfang an eine besondere Verbindung zwischen ihnen, die aber weder sie beide noch man selbst als LeserIn so richtig begreifen kann. Allerdings spürt man einfach, dass dies ein ganz wichtiger und für den Fortgang der Geschichte bedeutungsvoller Moment ist. Das erste Kapitel startet dann mit einem Zeitsprung von vier Jahren und setzt beim zweiten Teil des Klappentextes an. Hier merkt man schon sehr schnell, dass sich einiges innerhalb dieser Jahre verändert hat und das sorgt dafür, dass man wissen möchte, was genau sich verändert hat und vor allem warum.
Ich bin auf jeden Fall sehr gut und schnell in die Geschichte hineingekommen und hatte tatsächlich eher Probleme damit, dieses Buch überhaupt wieder aus der Hand zu legen.

Niemand will ein schlechter Mensch sein. Aber manche Menschen - so wie ich - können einfach nicht anders.

Daria ist für mich eine wirklich einzigartige Protagonistin. Sie sieht sich selbst als ein Monster an und stellt sich zwar als beliebte und verwöhnte  Prinzessin dar, aber nicht im positiven Sinne. Sie verachtet sich selbst, ist verbittert, wütend und unkontrolliert. Aber was sie noch viel mehr ist als diese Dinge, ist schrecklich verletzlich, einsam und verloren. Sie ist ein ganz und gar gebrochener Mensch, der im Laufe der Geschichte beginnt, auseinander zu brechen - aber das ist gut so, weil nur so die Chance besteht, am Ende wieder heil und mit jedem Teil an der richtigen Stelle zusammengesetzt zu werden. Ich war wirklich noch nie innerlich so zerrissen wie bei ihr. Denn auf der einen Seite tut Daria furchtbar viele schreckliche Dinge, die man auf keinen Fall schön reden kann, und trifft zu oft die falschen Entscheidungen. Aber auf der anderen Seite ist es so, dass man sie dadurch, dass man als LeserIn einen Einblick in ihre Gedanken- und Gefühlswelt bekommt, tatsächlich verstehen und mit ihr mitfühlen kann. Ihr Verhalten macht zumindest teilweise nach und nach immer mehr Sinn und was ich bei ihr am faszinierendsten finde, ist die Entwicklung, die sie im Laufe der Geschichte durchmacht. Man begleitet sie dabei, wie sie sich langsam aus dem Käfig voller Hass, Frustration und Verzweiflung befreit - auch wenn dieser Weg mit vielen Höhen und Tiefen und einer Achterbahnfahrt der Gefühle verbunden ist. Daria ist für mich definitiv einer der authentischsten und greifbarsten Charaktere, über die ist bisher gelesen habe. Und alleine das war schon ein kleines Highlight für mich.

Auch Penn scheint ein gebrochener und auf den ersten Blick ziemlich verkorkster Charakter zu sein, wobei ich aber sagen muss, dass er mir noch "ganzer" erschienen ist als Daria. Er hat eine alles andere als einfache Vergangenheit hinter sich, wird von Schuldgefühlen geplagt und ist ein sehr verschlossener, kühler und lange Zeit auch unnahbarer Mensch. Auch er steckt voller Hass, Wut und Verachtung, unter die sich aber auch noch ein anderes Gefühl mischt - nämlich Liebe. Und auch, wenn er mit diesem Gefühl nicht umgehen kann und anfänglich nichts damit anzufangen weiß, ist es da. Penn's Verhalten ist nicht mit Daria's zu vergleichen, aber es hat mir trotzdem an einigen Stellen wiedersagt. Ich habe ihn nicht immer verstanden, aber ich habe ihn zu verstehen gelernt. Denn auch er macht eine deutlich Entwicklung durch, lernt aus seinen Fehlern, lernt einiges über sich selbst, lernt sich zu öffnen, legt ein Stück des Alten ab und findet dafür einen Teil der früheren Version seiner Selbst wieder. Was dabei aber am besten ist? Er bleibt sich treu, verstellt sich für nichts und niemanden und überzeugt mit seiner Authentizität.

Nach all diesen Jahren will ich sie immer noch fertigmachen. Und sie dann wieder aufbauen. Und dann noch mal und noch mal … und noch mal.

Die Liebesgeschichte hat mich an den Rand der Verzweiflung gebracht. Sie ist anders, sie ist kompliziert und sie ist hochgradig explosiv. Denn Daria und Penn sind nicht wie Katz und Maus, sondern wie Benzin und Feuer - immer kurz vor der Explosion. Zwischen ihnen herrscht eine Hassliebe, bei der lange Zeit nicht klar ist, welche der beiden Emotionen stärker ist, wodurch absolutes Gefühlschaos natürlich vorprogrammiert ist. Gerade zu Beginn scheint das - was auch immer zwischen ihnen ist - einfach nur verkehrt zu sein. Aber etwas, das falsch ist, darf sich doch eigentlich nicht so wunderbar richtig anfühlen? Wer hier übrigens auf Bienchen und Blümchen hofft, den muss ich leider enttäuschen. Diese Liebe ist rau, grob und gefährlich, aber dafür im tief Kern auch umso echter, emotionaler und intensiver. Penn schafft es als einziger, hinter Daria's Fassade zu schauen und Daria hat nur bei ihm das Gefühl, sie selbst sein zu können. Den beiden werden wahnsinnig viele Steine in den Weg gelegt, aber egal, wie tief sie fallen und wie hart der Aufprall auch ist - sie stehen immer wieder auf und kämpfen weiter. Und ich habe absolut mit ihnen mitgefiebert- und gefühlt! Ich habe gelitten, war verzweifelt und mit meinen Nerven am Ende. Ich war wütend, enttäuscht und schockiert. Aber ich habe ebenso gehofft und geliebt. Diese Liebesgeschichte offenbart ihre brutale Echtheit im Verlauf der Geschichte und man sollte sich sicher sein, dass man darauf vorbereitet ist.

Was mir unglaublich gut gefallen hat war auch, dass sowohl die erste Generation, also die Hot Holes, mehrmals im Buch aufgetaucht sind, als auch dass man schon Kleinigkeiten von Knight und Luna - um deren Geschichte es im zweiten Band gehen wird - , sowie von Vaughn - um dessen Geschichte es im dritten Band gehen wird - mitbekommt. Die Freundschaft zwischen den Dreien und Daria ist ein wichtiger Bestandteil dieser Geschichte und ich habe ihren Zusammenhalt und die Loyalität, die zwischen ihnen herrscht, unglaublich geliebt! Zudem macht es einen wirklich umso neugieriger auf Band 2, bei dem ich mir übrigens sicher bin, dass er mindestens genauso emotional und grandios werden wird, wie dieser hier.

Die einzige Möglichkeit, mich vor dem Feuer zu schützen, war, ein noch größeres zu entfachen. Wenn sie mich für unberührbar hielten, würden sie mich fürchten, anstatt mich zu verhöhnen.

Ganz besonders eine Szene zum Ende des Buches hin ist mir im Gedächtnis geblieben, weil sie für mich einfach wahnsinnig ausdrucksstark war. Ich kann natürlich nicht verraten, worum genau es geht, aber diese Szene zeigt, dass niemand makellos oder perfekt ist. Dass jeder sein Päckchen zu tragen und seine Geheimnisse hat. Und dass diese Dinge ihn zwar verletzlich, aber dafür eben auch menschlich machen. Es wird hier ganz deutlich, wie viel Schaden damit angerichtet werden kann, in eine Scheinwelt zu fliehen, so zu leben als wäre man unantastbar und vorzugeben, jemand zu sein, der man eigentlich gar nicht ist. 

Was mir dieses Buch sonst noch gezeigt hat?
1. Ich LIEBE kaputte Charaktere, denn sie sind für mich am interessantesten, faszinierendsten und vor allem am greifbarsten.
2. Unvollkommenheit macht einen nicht weniger wertvoll, sondern menschlich.
3. Liebe darf rau, grob und auch kompliziert sein solange sie echt ist.
4. L. J. Shen schreibt keine Bücher, sie erschafft Kunstwerke, die allesamt eine tiefere Bedeutung haben.

Das Ende ist das Einzige, was mir an diesem Buch nicht so gut gefallen hat wie. Es ist typisch L. J. Shen und ich glaube, ich werde niemals ein Fan von ihren Enden werden. Aber es ändert rein gar nichts daran, dass der Rest für mich einfach absolut gestimmt hat und mich nicht nur voll und ganz überzeugen, sondern vor allem auch berühren und absolut mitreißen konnte.

Bewertung
⭐⭐⭐⭐⭐/⭐⭐⭐⭐⭐






Dienstag, 24. März 2020

Rezension: Dream Again

( Rezensionsexemplar )

Allgemeines zum Buch
Titel: Dream Again
Autor/in: Mona Kasten
ISBN: 978-3-7363-1187-9
Verlag: LYX
Genre: New Adult
Seitenzahl: 469
Preis: 12,90€

Klappentext
Sie haben den Glauben an ihr Glück verloren – doch gemeinsam lernen sie wieder zu träumen

Jude Livingston ist am Boden zerstört: Ihr großer Traum, als erfolgreiche Schauspielerin in L.A. durchzustarten, ist geplatzt. Ohne Job und ohne Geld bleibt ihr keine andere Wahl, als zu ihrem Bruder nach Woodshill zu ziehen – und damit auch in die WG ihres Ex-Freundes Blake Andrews. Schnell merkt Jude, dass aus dem humorvollen Jungen von damals ein gebrochener Mann geworden ist, der ihr die Trennung nie verziehen hat. Doch die Anziehungskraft zwischen ihnen ist heftiger als je zuvor. Und schon bald müssen sich Jude und Blake fragen, ob sie bereit sind, ihre Herzen erneut zu riskieren … 

Meine Meinung
Die "Again-Reihe" gehört zu meinem absoluten Lieblingsreihen, weshalb ich mich sowieso schon unglaublich doll auf dieses Buch gefreut habe. Aber dadurch, dass ich Blake bereits in "Hope Again" so geliebt habe, war die Vorfreude auf seine Geschichte natürlich besonders groß!

Nach Woodshill zurückzukehren ist jedes Mal aufs Neue ein bisschen wie nach Hause kommen. Man wird mit Wärme und Vertrautheit empfangen und fühlt sich automatisch sofort super wohl. Die Charaktere aus den anderen Bänden spielen hier immer mal wieder eine Rolle oder werden zumindest erwähnt, was mich natürlich enorm gefreut hat, da ich sie alle Band für Band in mein Herz geschlossen habe und sie wie Freunde für mich geworden sind. Jedes "Wiedersehen" mit ihnen ist für mich also etwas ganz Besonderes!

»Du kannst nicht erwarten, dass ich Rücksicht auf deine Gefühle nehme, wenn du mir meine genommen und zerstört hast.«

Blake hat sich schon in "Hope Again" einen Platz in meinem Herzen gesichert. Dort hat man ihn als humorvoll, charmant und als jemanden kennengelernt, den man einfach gerne um sich hat und dessen Anwesenheit enorm viel Positives mit sich bringt. Hier allerdings zeigt er sich vor allem zum Anfang hin nicht gerade von seiner besten Seite und macht es einem alles andere als leicht. Er macht einem das Herz schwer, lässt einen verzweifeln und verletzt einen mit seinem Verhalten, aber er sorgt später auch wieder dafür, dass man sich erneut in ihn verliebt. Er verhält sich nämlich nicht grundlos so und je tiefer man einen Einblick in sein Innerstes bekommt, desto besser kann man sein Verhalten nachvollziehen. Auch, wenn es das nicht weniger schmerzhaft macht.

Ich wünschte mir, dass dieser Augenblick niemals enden würde. Weil ich mir zum ersten Mal seit meiner Ankunft nicht vorkam, als wäre ich das Schlimmste, was ihm jemals passiert war.

Jude habe ich, so wie alle neuen Charaktere dieser Reihe bisher, sehr schnell in mein Herz geschlossen. Ihr Traum ist gerade geplatzt, in LA ist etwas passiert, das auf ihren Schultern lastet und sie immer weiter nach unten zieht und sie steht vor einem riesengroßen Nichts, das ihr Leben darstellt. Und trotzdem lernt man sie als einen unglaublich herzlichen, fröhlichen und sympathischen Menschen kennen, den man einfach gern haben muss. Sie scheint eine sehr angenehme Gesellschaft zu sein, kommt bei anderen Leuten mit ihrer Art total gut an, besitzt Humor und ist dabei nicht an den Mund gefallen. Zudem ist sie ein wahnsinnig starker und zu bewundernder Mensch, auch wenn sie genau diese Tatsache für eine Weile aus den Augen verloren hat. Man begleitet sie auf einem Weg, der sich als unfassbar holprig erweist, aber das Ziel ist er allemal wert. Denn man begleitet sie auf dem Weg zurück zu sich selbst. Auf dem Weg, ihr Selbstvertrauen und ihre Hoffnung zurückzugewinnen. Und auf dem Weg, ihren Kampfgeist wieder zu erwecken, um für ihre Träume zu kämpfen. Jude ist gefallen und der Aufprall war hart, aber in ihr steckt eine Kämpferin, die nur jemanden braucht, der sie zum Vorschein bringt. Und genau dabei begleitet man sie im Verlauf der Geschichte.

Obwohl alles in mir schmerzte, war ich bereit, einen Schritt nach vorn zu gehen. Ganz gleich, wie viel Kraft es mich kosten würde.

Verbunden damit enthält dieses Buch eine wirklich tolle und bedeutungsvolle Message. Nämlich diese, dass man auf das vertrauen sollte, was man kann. An dem festhalten sollte, was einen glücklich macht und wofür man brennt. Und das man immer nur nach vorne und niemals zurückschauen sollte. Denn die Vergangenheit ist vergangen und die Zukunft ist das, was vor einem liegt und einen bereits erwartet. "Dream Again" ist Hoffnungsträger und Motivator. Die Geschichte von Jude und Blake zeigt, dass man immer für seine Träume kämpfen und niemals aufgeben sollte und dass für den Fall, dass man eben doch mal den Glauben an sich selbst verliert, die Menschen umso wichtiger sind, die hinter einem stehen und in Momenten wie diesen dafür umso mehr an einen glauben. Ihre Geschichte schenkt Hoffnung, spendet Trost und motiviert einen. Sie hat eine enorme Aussagekraft und ist so viel mehr als "nur" eine Liebesgeschichte.

»Ich habe dich schon geliebt, als ich nicht mal verstanden habe, was Liebe überhaupt ist. Und ich werde niemals aufhören, dich zu lieben.«

Wo wir schon beim Thema sind - die Liebesgeschichte der beiden ist eine absolute Achterbahnfahrt der Gefühle. Sie schwankt andauernd zwischen schmerzvoll und wunderschön, ist unglaublich emotional und tiefgründig, berührt einen ganz tief, bringt einen zum Lachen und zum Weinen und überzeugt von der ersten bis zur letzten Seite mit ihrer Echtheit! Jude und Blake machen es sich selbst und einem als LeserIn wirklich nicht leicht. Ihre gemeinsame Vergangenheit hält sie beide gefangen, denn Schmerz, Verzweiflung und Angst sind tief in ihnen verankert. Zu diesem Emotionen mischt sich jedoch noch eine unglaubliche Sehnsucht, die sie beide zu zerreißen droht. Gerade zu Beginn der Geschichte tut jede Begegnung, jedes Gespräch und jeder Blick der beiden einfach nur furchtbar weh. Und auch im Laufe der Geschichte muss man nicht nur die beiden ziemlich leiden sehen - man selber leidet mindestens genauso mit ihnen mit. Aber ebenso wie man mit ihnen leidet, so lacht, hofft und liebt man auch. Ich habe mich nicht nur in die beiden selbst, sondern vor allem in ihre gemeinsame Geschichte verliebt - eine Geschichte, die einem das Herz in tausend Einzelteile zerbricht, es aber am Ende dafür umso liebevoller wieder zusammensetzt!

Auch die Nebencharaktere habe ich entweder ganz neu oder noch viel mehr in mein Herz geschlossen. Mona Kasten verleiht jedem einzelnen von ihnen so viel Persönlichkeit und achtet genau auf die Details, dass man sich automatisch wünscht, auch ihre Geschichten lesen zu können. Ein Glück, dass diese teilweise tatsächlich nebenher ein wenig erzählt werden und man sie so umso besser kennen- und lieben lernen kann. Ein Besuch in Woodshill bedeutet eben nicht nur, neue Freunde zu finden, sondern es bedeutet, Teil einer wunderbaren kleinen Familie zu werden. Und genau das ist es auch, was ich so an dieser Reihe liebe und was ich unfassbar vermissen werde! Ich bin absolut nicht bereit, mich von all den Charakteren zu verabschieden und Woodshill den Rücken zuzukehren, aber man soll ja bekanntlich gehen, wenn es am schönsten ist. Deshalb beende ich dieses Buch auch mit einem lachenden und einem weinenden Auge und hoffe tief im Herzen trotzdem darauf, dass es irgendwann vielleicht doch noch einen sechsten Band geben wird. Aber ganz egal, ob das passieren wird oder nicht - diese Reihe wird immer einen besonderen Platz in meinem Herzen haben!

"Dream Again" ist auf jeden Fall, genauso wie die anderen vier Bände der "Again-Reihe", eine absolut von Herzen kommende Empfehlung und gehört definitiv schon jetzt zu meinen Jahreshighlights 2020! Lest dieses Buch, verliebt euch in Blake und Jude und ihre gemeinsame Geschichte, werdet Teil dieser wunderbaren kleinen Woodshill-Familie und lasst euch von Mona Kastens Worten fesseln und berühren! Ich bin mir nämlich ziemlich sicher, dass hier kein Herz unberührt bleiben wird.

Bewertung
⭐⭐⭐⭐⭐/⭐⭐⭐⭐⭐

Sonntag, 15. März 2020

Rezension: Wir sind das Feuer

( Rezensionsexemplar )

Allgemeines zum Buch
Titel: Wir sind das Feuer
Autor/in: Sophie Bichon
ISBN: 978-3-453-42384-8
Verlag: Heyne
Genre: New Adult
Seitenzahl: 425
Preis: 12,99€

Klappentext
Seine Liebe wird sie verbrennen. Doch sie kann ihm nicht widerstehen.

Endlich vergessen, was vor fünf Jahren geschah. Die Flammen, den Lärm, und all das, was ihr Leben danach zerstörte. Das ist es, was Louisa sich wünscht, als sie ans Redstone College kommt. Und tatsächlich: Gleich zu Beginn ihres Studiums begegnet sie Paul und alles scheint plötzlich anders. Mit seinem unwiderstehlichen Lachen und seinen Bernsteinaugen weckt er Gefühle in ihr, die sie schon längst vergessen glaubte. Mit ihm ist sie wild und frei und endlich wieder glücklich. Sie ist dabei, sich unwiederbringlich in ihn zu verlieben. Doch was sie nicht ahnt: Paul hütet ein dunkles Geheimnis. Die Wahrheit könnte ihre Liebe in Flammen aufgehen lassen …

Meine Meinung
Als ich mich vor einigen Monaten schlagartig in dieses wunderschöne Cover verliebt habe und mich dann auch noch der Klappentext absolut angesprochen hat, war eigentlich sofort klar für mich: Dieses Buch musst du lesen!
Ich muss gestehen, dass es etwas gedauert hat, bis ich richtig in der Geschichte drin war, aber das liegt nicht daran, dass es nicht flüssig oder gut verständlich geschrieben ist, sondern daran, dass man schnell das Gefühl bekommt, all das Geschriebene hier eine tiefere Bedeutung hat. Die Autorin hat einen sehr sehr tiefgründigen und fast schon poetischen Schreibstil, der dafür sorgt, dass man automatisch viel konzentrierter - und somit auch langsamer - liest, um bloß nichts von dem, was sie einem hier vermitteln will, verpasst. Die Geschichte von Louisa und Paul ist keine, die man mal eben schnell in einem Rutsch durchliest, sondern eine, dessen Inhalt und Sinn man nach und nach tief in sich aufnimmt. Und das hat mir wirklich unfassbar gut gefallen!

Erzählt wird hier sowohl aus der Sicht von Louisa als auch von Paul, wodurch man Einblick in die Gedanken und Gefühle beider bekommt und somit sehr schnell und gut eine Beziehung zu ihnen aufbauen kann. Es wird einem leicht gemacht, sich in die beiden hineinzuversetzen und ihre Gedankengänge sowie Handlungen nachvollziehen zu können. 

Mein altes Leben haftete noch an mir, aber ab heute wollte ich nicht mehr die tragische Heldin, sondern die Erzählerin meiner Geschichte sein.

Louisa und Paul sind zwei Charaktere, die sich sehr sehr ähnlich sind. Beide haben in der Vergangenheit etwas erlebt, mit dem sie nach wie vor zu kämpfen haben. Beiden fällt es schwer, sich anderen zu öffnen und Nähe zuzulassen. Beide wirken nach außen hin so, als würden sie das Leben ganz gelassen nehmen, während in ihnen drin ein Sturm tobt. Und sie beide sind unglaublich herzliche, kluge und vor allem authentische und greifbare Protagonisten.
Sie beide machen im Laufe der Geschichte eine deutliche Entwicklung durch, und sie auf ihrem Weg dabei zu begleiten, ist eine unglaublich tolle Leseerfahrung. Während Louisa daran arbeitet, sich endlich von ihrer Vergangenheit zu lösen, anzufangen richtig zu leben und glücklich zu sein, lernt Paul, dass er so viel mehr ist, als der Mensch, den er selbst seit Jahren in sich sieht und dass es vollkommen in Ordnung ist, zu lieben und geliebt zu werden.

Manchmal dachte ich, die angestauten Tränen in mir waren alles, was mich von innen noch zusammenhielt. Und ich hatte Angst, dass ich, sobald ich anfing zu weinen, zerfließen würde, bis nichts mehr von mir übrig war.

Die Liebesgeschichte der beiden ist unglaublich emotional und tiefgründig. Dadurch, dass Louisa und Paul beide gebrochen sind, ist die Entwicklung ihrer Beziehung natürlich alles andere als einfach und unkompliziert. Sie ist ein langsamer Prozess, verbunden mit einigen Auf- und Abs. Aber egal, was zwischen ihnen passiert, man fühlt absolut mit ihnen mit. Man leidet und freut sich mit ihnen, man verzweifelt und hofft und man liebt. Mein persönliches Highlight sind die Gespräche der beiden gewesen. Sie sind unfassbar tiefsinnig, gefühlvoll und stecken voller Weisheiten, die man auch auf sein eigenes Leben beziehen kann. Die geschriebenen Worte der Autorin gehen einem hier wirklich unter die Haut, weil sie allesamt so wahnsinnig ausdrucksstark und bedeutsam sind. Die Geschichte der beiden erreicht den Verstand und das Herz gleichermaßen und sorgt somit dafür, dass man sich vollkommen von ihr mitreißen lässt.

Ich hatte mich noch nie verliebt und wollte es auch in Zukunft nicht tun. Denn Lieben bedeutete immer, einen Teil von sich zu verschenken. Und ich war schon ein Puzzle ohne Teile.

Was mir besonders gut gefallen hat ist, dass Sophie Bichon auch die Nebencharaktere so wunderbar ausgearbeitet hat. Sie erzählt teilweise auch ihre Geschichten, sorgt dafür, dass man auch zu ihnen eine Verbindung aufbauen kann und sie sich einem somit nach und nach ebenfalls ins Herz schleichen. Freundschaft ist in diesem Buch ein ganz wichtiges Thema und ich habe den Zusammenhalt, die Loyalität und die Liebe, die hier zwischen den Charakteren herrscht, absolut genossen. Es ist eine wunderschöne Ergänzung zur Liebesgeschichte, die ich auf keinen Fall hätte missen wollen. 

Den unglaublich gemeinen und zerstörerischen Cliffhanger am Ende habe ich SO definitiv nicht kommen sehen. Im Laufe der Geschichte ist mir öfter in den Sinn gekommen, dass Louisa's und Paul's Vergangenheit miteinander verknüpft sein könnten, aber meine Gedanken wurden in eine vollkommen verkehrte Richtung gelenkt. Denn das, was einem hier am Ende offenbart wird, ebenso wie das, was hier passiert, war für mich nicht vorhersehbar und hat mich ziemlich geschockt. Und jetzt bin ich nicht nur sprachlos, verwirrt und leide unter totalem Gefühlschaos, sondern habe zudem auch noch unglaublich viele Fragen, die mir durch den Kopf schwirren. Keine Ahnung, wie ich diesen Zustand bis Mai aushalten soll, aber mir wird ja wohl nichts anderes übrig bleiben.

Mir hat das Buch auf jeden Fall wahnsinnig gut gefallen. Es konnte mich fesseln, berühren und überraschen. Es hat wunderbar authentische und greifbare Charaktere. Und die Art und Weise der Autorin, Gedanken und Gefühle in Worte zu fassen, ist einfach nur unglaublich beeindruckend. Ich habe es total geliebt und freue mich schon jetzt darauf zu erfahren, wie die Geschichte von Louisa und Paul im Mai weitergehen wird. Von mir gibt's hierfür auf jeden Fall eine ganz große Leseempfehlung!

Bewertung
⭐⭐⭐⭐⭐/⭐⭐⭐⭐⭐

Freitag, 13. März 2020

Rezension: Das Licht von tausend Sternen

( Rezensionsexemplar )

Allgemeines zum Buch
Titel: Das Licht von tausend Sternen
Autor/in: Leonie Lastella
ISBN: 978-3-423-74057-9
Verlag: dtv
Genre: Jugendbuch
Seitenzahl: 381
Preis: 12,95€

Klappentext
Als sie Ashton zum ersten Mal in die Augen sieht, stellt er Harpers Welt völlig auf den Kopf. Doch egal wie stark ihr Herz auch klopfen mag, sie kann sich nicht auf einen Flirt mit Ashton einlassen. Denn jeden Abend schlüpft sie aus ihrem sorglosen Studentenleben in die Rolle der fürsorglichen Schwester, die sich um ihren autistischen Bruder kümmert. Harper hat keine Zeit für Abenteuer, für Spontaneität, für Kompromisse. Und doch erobert Ashton nach und nach ihr Herz. Zum ersten Mal ist ihr etwas wichtiger als ihre Familie – und plötzlich steht Harper vor der wohl schwersten Entscheidung ihres Lebens …

Meine Meinung
"Das Licht von tausend Sternen" ist das erste Buch, das ich von der Autorin gelesen habe und ich muss zugeben, dass hierbei wirklich das Cover dafür ausschlaggebend war, dass ich es lesen wollte. Der Klappentext klingt nach einer zuckersüßen Liebesgeschichte und hat mich auch durchaus angesprochen, aber in das Cover habe ich mich sofort verliebt! Der Schreibstil der Autorin ist sehr leicht, wodurch man gut und schnell in die Geschichte hineinkommt. Erzählt wird hier aus den Sichten beider Protagonisten und das ist auch notwendig, weil beide - neben der Hauptstory - auch ihre eigene Geschichte zu erzählen haben. Die Kapitel sind alle schön kurz gehalten und sorgen noch einmal mehr für einen guten Lesefluss.

Ich habe gelernt, das Leben als eine Aneinanderreihung von Momentaufnahmen zu sehen, und jede einzeln zu genießen oder abzuhaken.

Harper, die Protagonistin, führt ein etwas anderes Leben als die anderen Leute in ihrem Alter. Sie kümmert sich neben dem Studium gemeinsam mit ihrer Mutter um ihren autistischen Bruder und alles dreht sich nur darum, dass seine kleine perfekte Welt aufrecht erhalten wird. Harper schenkt ihren eigenen Bedürfnissen keine Beachtung, steckt immer zurück und gibt alles, was sie zu geben hat, ihrem Bruder. Es ist deutlich zu sehen, dass sie mit dieser Situation nicht glücklich ist und trotzdem fügt sie sich einfach. Ich muss hierbei sagen, dass ich sie zum Teil dafür bewundert habe, dass sie so selbstlos ist, jedoch übertreibt sie damit meiner Meinung nach an manchen Stellen auch. Familie und Zusammenhalt ist wichtig, aber ebenso wichtig ist es, dass sie Raum und Zeit dafür hat, ihr eigenes Leben zu leben, Erfahrungen zu sammeln und vor allem glücklich und frei zu sein. Oftmals hatte ich hier das Gefühl, dass sie sich selbst ein wenig widerspricht und sehr sprunghaft ist. Im einen Moment trifft sie eine Entscheidung und kurz darauf bereut sie diese wieder, wobei aber dann das, was sie von sich gibt, nicht zu ihren Gedanken und Gefühlen passt. Sie hat manchmal einen sehr naiven Eindruck auf mich gemacht und mit ihrer Unschlüssigkeit und ihrem ambivalenten Verhalten hatte ich so meine Schwierigkeiten. 

Ashton ging mir leider die meiste Zeit über gewaltig auf den Keks. Es wird immer wieder aus seiner Vergangenheit berichtet und gezeigt, was auf ihm lastet und was ihn bedrückt und ich muss sagen, dass mir dieser Teil auch sehr gefallen hat, weil er mit deutlich mehr Tiefgang und Gefühl zusammenhängt als der Rest des Buches. Jedoch wird sein oftmals impulsives und vor allem unreifes Verhalten mit eben genau dieser Vergangenheit gerechtfertigt. Und auch, wenn ich dies zum Teil nachvollziehen konnte, ist es für mich noch lange keine Erklärung dafür, warum er sich andauernd so merkwürdig benehmen muss, wie er es tut. Ashton ist für mich einfach kein authentischer Charakter und leider auch überhaupt nicht greifbar. Bei ihm wusste ich nie, wo genau ich gerade dran bin und oftmals fand ich seine Reaktionen auf bestimmte Dinge wirklich maßlos übertrieben. Ich muss zugeben, dass es auch einige schöne Momente gab, in denen er mir auch sympathisch war, jedoch waren diese Momente eher selten.

Auch mit der Liebesgeschichte hatte ich leider von Anfang an schon meine Probleme. Ich komme absolut nicht damit klar, wenn diese überstürzt beginnen, aber genauso ist es hier. Die erste Begegnung der beiden ist recht lau, aber trotzdem scheint sie in den Augen beider etwas zu sein, das sie nicht mehr aus dem Kopf bekommen. Es ist von einer Verbindung die Rede, die sie beide gespürt haben sollen, die für mich als Leserin aber absolut nicht nachzuvollziehen und auch nicht erkennbar war. Und auch alles, was danach kam, konnte mich nicht wirklich überzeugen. Zwischen Harper und Ashton herrscht lange Zeit ein ständiges Hin- und Her, denn während die eine nicht ganz ehrlich ist und sich ihr Verhalten durch diese Unehrlichkeit ganz oft nicht erklären lässt, weiß der andere glaube ich selbst nicht so recht, was er will, ist super empfindlich und reagiert oftmals einfach über. Was mir hier am meisten gefehlt hat, war zu einem das wirkliche Kennenlernen der beiden und zum anderen die Gefühle. Denn diese sind meiner Meinung nach einfach nicht vorhanden und jedes Mal, wenn von ihnen die Rede war, habe ich mich nur gefragt, woher das jetzt auf einmal kommt. Es gibt einige schöne Momente zwischen ihnen, ebenso wie scheinbar tiefgründige Momente, in denen aber leider überhaupt nichts bei mir ankam. Entweder, weil sie einfach nicht zu dem gepasst haben, was zuvor passiert ist oder weil sie erzwungen gewirkt haben. Ich finde das selber wirklich unglaublich schade, aber für mich kam hier nicht der Eindruck einer flüssigen Liebesgeschichte auf, sondern von einer Aneinanderreihung von typischen Szenen in Liebesgeschichten, deren Übergänge sehr holprig waren. 

Was mir dafür wiederum sehr gut gefallen hat, war die Thematik mit dem Autismus von Harper's Bruder. Man hat hierbei gemerkt, dass die Autorin sich entweder sehr gut damit auskennt oder sich zumindest gründlich mit dem Thema beschäftigt hat, weil hiermit nicht nur sehr gut umgegangen worden ist, sondern es vor allem super authentisch rübergebracht wurde. Meiner Meinung nach dreht sich der Großteil der Geschichte zwar um dieses Thema, jedoch finde ich das, wenn man bedenkt, dass mir die Liebesgeschichte nicht wirklich zugesagt hat, überhaupt nicht schlimm. Denn so hat es das Buch mich doch noch zum Teil überzeugen können.

Eine weitere Sache, die ich zudem noch wirklich gut in diesem Buch fand, waren die Freundschaften hier. Besonders die Freundschaft zwischen Ashton und Becca, der Zusammenhalt und die freundschaftliche Liebe zwischen ihnen, haben mir super gut gefallen. Bei diesen beiden Charakteren war auch die Verbindung deutlich zu spüren, die ich bei Harper und Ashton so vermisst habe. Schade natürlich, dass ich diese bei der Liebesgeschichte nicht fühlen oder sehen konnte, aber besser an einer anderen Stelle als überhaupt nicht, oder? 

Als Gesamtes betrachtet hat mir das Buch zwar schon gefallen, konnte aber meine Erwartungen nicht erfüllen und mich auch nicht vollends überzeugen. Mir haben die Hintergrundgeschichten beider Protagonisten und deren Einbringung in das Buch sehr gut gefallen, ebenso wie der Umgang mit der hier behandelten Thematik des Autismus. Dafür konnte ich aber zu den Charakteren leider nur schlecht bis gar keine Beziehung aufbauen und berühren konnte mich die Geschichte auch nicht. In meinen Augen ist das Buch schön für zwischendurch, aber nichts, das man lesen sollte, wenn man auf der Suche nach einer Geschichte ist, die einen emotional mitreißen soll oder von der man gefesselt werden möchte.

Bewertung
⭐⭐⭐/⭐⭐⭐⭐⭐

Mittwoch, 11. März 2020

Rezension: Midnightsong - Es begann in New York

( Rezensionsexemplar )

Allgemeines zum Buch
Titel: Midnightsong - Es begann in New York
Autor/in: Nica Stevens
ISBN: 978-3-551-31852-7
Verlag: Carlsen
Genre: Liebesroman
Seitenzahl: 330
Preis: 13,00€

Klappentext
Die 18-jährige Lynn träumt eigentlich von einem Studium in New York, nicht von Rockstars. Bis sie die derzeit beliebteste Band des Landes unverhofft vor einer Horde kreischender Fans rettet – und bei Frontman Ryle mit dem zerzausten Haar und den dunkelblauen Augen selbst ganz weiche Knie bekommt. Von Star-Allüren keine Spur, stattdessen sprüht er vor Charme und zeigt aufrichtiges Interesse an Lynn. Trotzdem versucht sie mit aller Macht ihr Herz zu schützen und wird dabei auf eine harte Probe gestellt.

Meine Meinung
Als ich "Midnightsong - Es begann in New York" entdeckt und mir den Klappentext durchgelesen habe, hat dieser mich sofort angesprochen. Ich bin ein absoluter Fan von Rockstargeschichten, weshalb ich mich auch so sehr auf dieses Buch gefreut habe! Erzählt wird die Geschichte nur aus der Sicht von Lynn, was ich etwas schade fand, weil es daher umso schwieriger war, eine wirkliche Beziehung zu Ryle, dem Protagonisten, aufzubauen. Es gibt schöne kurze Kapitel, der Schreibstil der Autorin ist unglaublich leicht und flüssig und das Buch lässt sich sehr schnell und gut lesen.

»Ich finde, Musik ist eine eigene Sprache, die man auf der ganzen Welt versteht.«

Lynn ist gerade frisch in New York angekomen und noch dabei, sich dort ihr neues Leben aufzubauen. Sie hat einen genauen Plan, wie dieses aussehen soll und verfolgt diesen auch ehrgeizig. Man lernt sie als sehr sympathischen, angenehmen und herzlichen Menschen kennen, jedoch war sie mir an einigen Stellen zu unschlüssig. An ihrem Verhalten hat man ihr oftmals noch ihr junges Alter angemerkt und es wurde deutlich, dass sie manchmal eben doch noch nicht so genau weiß, was sie will. Es hat mich, vor allem zum Ende hin, ziemlich gestört, dass sie sich nie wirklich festlegen konnte. Ihre Gedanken und Gefühle waren ein einziges Chaos und daher für mich nur schwer nachzuvollziehen und auch die Tatsache, dass sie ihre Meinung immer wieder ändert, hat dazu geführt, dass ich sie sehr oft überhaupt nicht verstanden habe. Zudem ist sie auf jeden Fall jemand, der sich schnell von einer Idee mitreißen lässt und hin und wieder auch vorschnell handelt. Ich finde, dass das in ihrem Alter noch gar nicht Problem ist, jedoch war sie mir als Protagonistin dadurch einfach zu anstrengend.

Zu Ryle konnte ich nur sehr schlecht eine Beziehung aufbauen, was vor allem daran gelegen hat, dass man keine Kapitel aus seiner Sicht hatte und das, was man von ihm zu sehen und hören bekommen hat, relativ blass war. Er ist sympathisch, charmant und scheint auch sehr ehrlich zu sein, jedoch hat mir beim ihm seine wirkliche Persönlichkeit gefehlt. Er war für mich nicht greifbar, kein authentischer Charakter und niemand, an den ich mich später noch erinnern werde. Auch sein Verhalten war, ebenso wie das von Lynn, oftmals sehr widersprüchlich. Ich hatte das Gefühl, dass ich nie so genau weiß, wo ich gerade bei ihm dran bin, was mich nicht nur manchmal verwirrt, sondern auch dazu geführt hat, dass ich echt frustriert war. Was mir beim ihm jedoch echt gut gefallen hat, war seine tiefgründige Ader, die immer mal wieder zum Vorschein kam. Er hat viele wirklich schöne Dinge gesagt - Dinge, die voller Emotionen stecken und die einen selber zum Nachdenken anregen. Ansonsten hätte ich mir aber beim ihm allgemein mehr Tiefe und etwas gewünscht, an dem ich ihn hätte zu fassen bekommen können.

»Du bist von einem Tag auf den anderen in mein Leben getreten und mir blieb keine Zeit, mich auf deine Welt vorzubereiten. Aber jetzt habe ich verstanden,  dass meine eigene ohne dich nicht mehr dieselbe ist.«

Die Liebesgeschichte, um die es sich in diesem Buch hauptsächlich dreht, hat bei mir für gemischte Gefühle gesorgt. Auf der einen Seite ist es so, dass mir die erste Begegnung von Lynn und Ryle wirklich super gut gefallen hat. Da ist gleich eine Verbindung zwischen ihnen zu sehen, die neugierig auf das macht, was im Laufe der Geschichte noch folgen wird. Während der Entwicklung ihrer Beziehung erleben die beiden, dadurch dass Ryle nun mal ein Rockstar ist, unglaublich viel. Dieses Buch gibt einem selten mal eine Pause zum Durchatmen und ein Ereignis jagt das Nächste. Dadurch hat mir das Lesen wirklich viel Freude bereitet und ich hatte auf jeden Fall meinen Spaß. Jedoch muss ich sagen, dass mir auf der anderen Seite die Verbindung, bei der ich am Anfang dachte, dass sie zwischen den beiden bestehen würde, sowie allgemein die Gefühle vollkommen gefehlt haben. Ich bin bei den scheinbar wunderschönen Momenten nicht dahingeschmolzen, habe nicht mit den beiden gelitten, als es unschön wurde und konnte generell einfach nicht mit ihnen mitfühlen- oder fiebern. Dafür waren sich beide, vor allem aber Lynn, zu unsicher über das, was sie wirklich wollen, haben zu oft ihre Meinung geändert, waren zu unentschlossen und sprunghaft. Für mich gab es hier keine tiefer gehenden Gefühle, was ich unfassbar schade finde.

Eine sehr sehr schöne Ergänzung in diesem Buch waren für mich dafür die anderen Bandmitglieder, sowie Ryle's Bodyguard. Dank ihnen gibt es immer mal wieder unterhaltsame Dialoge und Momente, die einen zum Schmunzeln bringen. Zudem ist deutlich zu sehen, dass sie mehr als nur eine Band sind - eher eine kleine Familie. Und sowas liebe ich. Eine kleine Gemeinschaft, in der Zusammenhalt und Loyalität herrscht und jeder den anderen unterstützt. Und genau das ist hier der Fall.

Insgesamt hat mir die Geschichte auf jeden Fall gut gefallen und mich unterhalten, jedoch konnte sie mich weder fesseln noch berühren. Ich bin sehr schnell durch das Buch durchgekommen und hatte auf jeden Fall Freude beim Lesen, weshalb ich sagen würde, dass "Midnightsong - Es begann in New York" ein schönes und leichtes Buch für zwischendurch ist, wenn man nicht gerade die allergrößten Gefühle und die emotionalste Liebesgeschichte erwartet.

Bewertung
⭐⭐⭐,✩/⭐⭐⭐⭐⭐

Dienstag, 10. März 2020

Rezension: Feeling Close to You

( Rezensionsexemplar )
Allgemeines zum Buch
Titel: Feeling Close to You
Autor/in: Bianca Iosivoni
ISBN: 978-3-7363-1120-6
Verlag: LYX
Genre: New Adult
Seitenzahl: 466
Preis: 12,90€

Klappentext
Was, wenn das Game Over gerade erst der Anfang ist? 
Teagan hat nur einen Wunsch: endlich raus aus ihrer Heimatstadt und ans College zu gehen. Um das Geld dafür zu sparen, streamt sie nachts online Videospiele. Sie ist so gut, dass sie sogar Parker, den beliebten YouTube-Gamer, besiegt. Der will unbedingt herausfinden, wer die unbekannte Spielerin ist. Obwohl die beiden Tausende von Meilen trennen und sie zunächst nur über Chats und Nachrichten kommunizieren, knistert es schon bald heftig zwischen ihnen. Doch Teagan ist in der Vergangenheit zu oft verletzt worden – und auch für Parker sind Gefühle das Letzte, was er gerade gebrauchen kann. Dennoch können die beiden einander nicht so einfach vergessen …

Meine Meinung
Schon als ich vor Jahren "Was auch immer geschieht" ( Finding Back to Us ) gelesen und dort Parker kennengelernt habe, war ich gespannt auf seine Geschichte und wollte unbedingt mehr von ihm. Und genau dieses "mehr" habe ich nun endlich bekommen! Ich habe unglaublich doll auf "Feeling Close to You" hingefiebert und mich natürlich riesig gefreut, als das Buch endlich bei mir angekommen ist! Bisher gibt es glaube ich kein Buch von Bianca Iosivoni, das ich gelesen und nicht geliebt habe. Sie hat einfach ein wahnsinniges Talent zum Schreiben, fesselt und berührt einen mit ihren Geschichten, bringt einen zum Lachen und zum Weinen, lässt einen hoffen und verzweifeln, manchmal sogar hassen, aber dafür umso mehr lieben. Sie erschafft einzigartige und wunderbare Charaktere, die sich ganz still und heimlich beim einem ins Herz schleichen, sich ihren Platz sichern und diesen auch nicht mehr hergeben.

Parker habe ich ja, wie bereits erwähnt, schon vor einigen Jahren kennengelernt, aber jetzt seine eigene Geschichte zu verfolgen und ihn diesmal richtig und noch viel näher kennenzulernen, ist natürlich nochmal etwas ganz anderes. Von Anfang an habe ich mich in seine coole, lässige und vor allem natürliche Art verliebt, die es einem unmöglich macht, ihm und seinem Charme nicht zu verfallen. Es strahlt eine unglaubliche Wärme und Vertrautheit aus und es wird schnell klar, dass er ein sehr offener und herzlicher Mensch ist. Parker verstellt sich nicht für andere, sondern wird genau dafür, wer er ist, so geliebt. Die Autorin hat ihn, ebenso wie seine Hintergrundgeschichte, wunderbar authentisch ausgearbeitet und somit dafür gesorgt, dass man nicht nur seine Gedanken und Gefühle sehr gut nachvollziehen und sich in ihn hineinversetzen kann, sondern wirklich mit ihm mitfühlt- und fiebert.

»Ich werde dich nie einfach fallen lassen.« 

Teagan ist genau die Sorte von Protagonistin, die ich am liebsten habe. Schlagfertig, selbstbewusst und dabei absolut sie selbst. Sie verstellt sich, ebenso wie Parker, niemals für andere, kommt aber mit ihrer unfassbar ehrlichen und sympathischen Art einfach super bei anderen Menschen ( zumindest online ) an. Ich liebe es, dass sie nicht auf den Mund gefallen ist und immer einen coolen Spruch parat hat. Zudem ist sie unglaublich humorvoll, wenn auch manchmal etwas sarkastisch. Was ich bei ihr besonders toll finde ist, dass man auch eine andere, eine verletzlichere Seite von ihr sieht. Gerade weil sie von außen manchmal so wirkt, also wäre ihr vieles egal, ist es schön zu sehen, dass das eben doch nicht so ist. Denn genau das macht sie in meinen Augen so echt und vor allem greifbar. Auch ihre Hintergrundgeschichte ist super ausgearbeitet worden und hat mir sehr sehr gut gefallen.

»Du bist mir zu wichtig geworden, um dich zu verlieren.« 

Die Liebesgeschichte konnte mich nicht nur von der ersten bis zur letzten Seite absolut überzeugen, sondern vor allem auch emotional packen. Ich habe jedes geschrieben und gesagte Wort der beiden geliebt, ihre Chats haben mich unglaublich gut unterhalten und nach und nach auch immer mehr berühren können und ihre gemeinsamen Momente haben für ordentlich Schmetterlinge im Bauch und Herzklopfen gesorgt. Dadurch, dass ihr Kennenlernen online und über Chatverläufe stattfindet, ist das erste Treffen der beiden umso besonderer und hat mich tatsächlich innerlich ein klein wenig ausflippen lassen. Die Entwicklung ihrer Beziehung ist so echt und gefühlvoll, dass man gar nicht anders kann, also absolut mit den beiden mitzufühlen. Ihre Geschichte hat bei mir für Gefühlschaos gesorgt, aber mich auch ganz tief berührt. Hieran ist nichts 0815, Klischee oder unnötiges Drama - nur pure Echtheit vom Anfang bis zum Ende. Und genau das habe ich so geliebt.

Ebenfalls geliebt habe ich die Freunde und gleichzeitig WG-Mitbewohner von Parker, die ich wirklich allesamt ins Herz geschlossen habe. Ihr Zusammenleben ist ein absolutes Chaos, aber jedes Mal, wenn sich etwas mit oder bei ihnen abgespielt hat, habe ich beim Lesen automatisch ein Gefühl von Zusammenhalt verspürt. Sie alle wirken wie eine kleine Familie von der man selber gerne ein Teil wäre und runden das gesamte Buch perfekt ab. Sie bringen Lockerheit, Spaß und ganz viel Positives mit in die Geschichte ein und ich finde es immer wieder bewundernswert, wie Bianca Iosivoni es schafft, jedem einzelnen ihrer Charaktere so viel Persönlichkeit zu verleihen.

Was mich sehr überrascht hat war, wie viel Spaß mir auch das Lesen über alles rund ums Gaming gemacht hat. Ich selber zocke überhaupt nicht und kenne mich auf diesem Gebiet kein bisschen aus, aber die Autorin hat das Ganze auf so interessante und unterhaltsame Art und Weise mit in das Buch eingebaut, dass ich weder davon gelangweilt war, noch das Gefühl hatte, nur Bahnhof zu verstehen - im Gegenteil. Es könnte sogar sein, dass sie bei mir die Neugier geweckt hat und ich mich nun deutlich mehr dafür interessiere als vorher. Sie hat die Games wunderbar mit der Entwicklung der Beziehung zwischen Parker und Teagan verbunden und die Chats der beiden sind im Laufe der Geschichte zu meinem kleinen persönlichen Highlight geworden!

Das Ende hat mir, genau wie der ganze Rest, wirklich super gefallen. Es war weder zu viel, noch in irgendeiner Weise klischeebeladen, sondern einfach vollkommen passend zur Geschichte und vor allem passend zu den Charakteren. "Feeling Close to You" ist für mich wirklich ein ganz besonderes Buch mit sehr viel Humor und Gefühl, das mich von der ersten Seite an begeistern konnte und mich mehr als nur einmal überrascht hat. Ich habe es verschlungen, geliebt und am Ende auf die Liste meiner Jahreshighlights gesetzt, denn genau da gehört es auch hin!

Bewertung
⭐⭐⭐⭐⭐/⭐⭐⭐⭐⭐

Rezension: Final Offer

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