Donnerstag, 1. September 2022

Rezension: Perfect Chemistry

 

 ( Rezensionsexemplar )

Klappentext
Stella Bardot ist eine der talentiertesten Parfüm-Designerinnen in New York. Nachdem sie aber ihren Ex-Verlobten ausbezahlen musste, steht ihr kleines Geschäft kurz vor der Pleite. Als auch noch ihre Mitbewohnerin über Nacht verschwindet, braucht Stella dringend Ablenkung. Ihr bester Freund überredet sie kurzerhand, sich auf die High-Society-Hochzeit der Saison zu schmuggeln. Schon bei der Zeremonie fällt Stella der attraktive Bruder der Braut auf. Doch als Hudson Rothchild klar wird, dass Stella nicht auf die Feier gehört, endet der Abend in einer peinlichen Katastrophe. Zu dumm, dass Hudson ausgerechnet Boss der Investmentfirma ist, die Stellas letzte Hoffnung für ihr Parfümgeschäft ist ...

Meine Meinung
Normalerweise habe ich es bei allen Bücher von Vi Keeland, dass mich die Story von Anfang an total catchen kann, weil es nie eine lange Einleitung gibt, sondern man direkt mitten ins Geschehen geworfen wird. Das ist auch hier der Fall, jedoch konnte mich das Buch leider überhaupt nicht catchen. Der Schreibstil ist mal wieder sehr flüssig, humorvoll, unterhaltsam und dabei gleichzeitig auch intensiv, aber dafür waren es die Charaktere und die Entwicklungen hier in diesem Buch, die mir einfach nicht wirklich zugesagt haben. 

Stella, die Protagonistin, ist eine sehr selbstbewusste und humorvolle Frau, die geradeheraus sagt, was sie denkt. Sie macht zu Beginn einen sehr natürlichen und sympathischen Eindruck und wäre es dabei geblieben, wäre ich mit Sicherheit wunderbar klargekomen mit ihr als Protagonistin. Nur leider war es hier so, dass sie mir während des Lesens irgendwie mehr und mehr entglitten ist. Ich hatte immer mehr Probleme dabei, ihr Denken und Handeln nachvollziehen zu können und muss leider gestehen, dass ich zum Ende hin einfach nur noch genervt von ihr war.

Ähnlich ging es mir auch mit Hudson. Während ich am Anfang noch dachte, er gehört zur Sorte charmant-arrogant-provokant, hat sich im Laufe der Geschichte herausgestellt, dass er tatsächlich ein ziemlich gutes Herz hat, so überhaupt kein Macho, dafür aber sehr aufmerksam und liebevoll direkt ist. Das Problem dabei? Ich habe ihm sein Verhalten nicht abkaufen können. Während des Lesens hat sich so vieles an dem, was er sagt und tut, falsch angefühlt, dass sich seine "gute" Seite für mich einfach nicht echt angefühlt hat. Er war für mich absolut kein greifbarer Charakter und und besonders zum Ende hin - genau wie bei ihr - habe ich über sein übertriebenes Verhalten nur noch den Kopf geschüttelt. 

Was mir tatsächlich zumindest zum Teil gut gefallen hat, war die Liebesgeschichte. Schon beim ersten Aufeinandertreffen von Stella und Hudson ist die Anziehungskraft zwischen ihnen überdeutlich zu spüren und diese nimmt von Mal zu Mal immer mehr zu. Jeder Moment zwischen den beiden ist entweder super unterhaltsam ( durch Neckereien und ihrem generellen Umgang miteinander ) oder unglaublich intensiv. So oder so, man genießt lange Zeit jeden einzelnen Moment von ihnen. Langsam entwickeln sich Gefühle zwischen den beiden, doch es gibt etwas, das Stella im Weg steht. Denn während Hudson durchaus offen für eine Beziehung ist, scheint Stella sich in genau die entgegengesetzte Richtung zu bewegen. Man spürt als Leser:in deutlich ihre innerliche Zerrissenheit und auch, wenn man weiß, woher diese kommt, hat mich diese Zurückhaltung und dieses "das eigene Glück verwehren" irgendwann ziemlich aufgeregt. Hinzu kommt, dass alles zwischen den beiden ab einem bestimmten Punkt an so unfassbar schnell ging, dass ich das Gefühl hatte, nicht mehr hinterherzukommen. Ich hatte nicht das Gefühl, dass ich mich mit den beiden gemeinsam verlieben kann und es ist mir auch unglaublich schwergefallen, nachvollziehen zu können, woher die starken Gefühle füreinander auf einmal kommen.

Es gab eine Nebenhandlung, die mir tatsächlich unglaublich gut gefallen hat und auch mal etwas Neues war. Und dadurch, dass sie sehr eng zusammenhängt mit dem Plottwist des Buches, den ich zwar habe kommen sehen, der mir aber trotzdem echt gut gefallen hat, kann ich glaube ich sogar sagen, dass diese Nebenhandlung das Highlight in diesem Buch für mich war.

Umso mehr gestört hat mich dann leider das völlig überzogene Ende, das meiner Meinung nach absolut nicht zur Geschichte und auch weder zu den Charakteren, noch zur Entwicklung der Beziehung gepasst hast. Auch hier ging mir alles zu schnell, war für mich nicht greifbar und nachvollziehbar und ich habe tatsächlich so sehr die Augen verdreht, dass ich dachte, sie würden nie wieder aus meinem Kopf herauskommen. 

Alles in allem muss ich sagen, das "Perfect Chemistry" für mich eines der bisher schwächsten Bücher der Autorin war. Anders als sonst konnten mich nämlich leider weder die Charaktere, noch die Geschichte an sich oder die Liebe zwischen den Protas catchen und dementsprechend habe ich das Lesen dieses Buches auch nicht so gefühlt, wie ich es mir erhofft hätte.

Bewertung
⭐⭐⭐/⭐⭐⭐⭐⭐

Freitag, 15. Juli 2022

Rezension: The Inheritance Games - Das Spiel geht weiter

 

( Rezensionsexemplar )

Klappentext
Avery steht weiterhin vor einem Rätsel: Warum nur hat der milliardenschwere Tobias Hawthorne ausgerechnet ihr sein gesamtes Vermögen vermacht? Ihr, einer völlig Unbekannten anstatt seinen Töchtern oder seinen vier Enkelsöhnen. 

Eine Blutsverwandte ist sie jedenfalls nicht, so viel hat die junge Erbin inzwischen herausgefunden. Aber auf ihrer Spurensuche mehren sich die Hinweise, dass sie eine weit tiefere Verbindung zu dieser außergewöhnlichen Familie hat, als sie je ahnte. Die schillernden und charmanten Enkelsöhne des Patriarchen spielen derweil hinter den Kulissen ihr ganz eigenes Spiel. Und damit nicht genug, treten weitere Gegenspieler auf den Plan, die Avery loswerden wollen – um jeden Preis … 

Meine Meinung
Während ich den ersten Band wahnsinnig geliebt habe und er ein absolutes Highlight für mich war, hatte Band 2 meiner Meinung nach ein paar Schwächen. Wie auch im ersten Band, habe ich vom Schreibstil über die Charaktere bis hin zum Setting und dieser mysteriösen und gefährlichen Atmosphäre, die einen einfach absolut in ihren Bann zieht, wieder alles geliebt. Allerdings gab es hier diesmal einige Längen für mich. Es hat teilweise so gewirkt, als wäre dieses Buch nur eine Vorbereitung auf den dritten Band und vieles hat einen sehr gehetzten Eindruck auf mich gemacht. Man ist hier während des Lesens quasi von einem Moment zum nächsten gesprungen, ohne wirklich die Zeit zu bekommen, das Geschehene zu verarbeiten.

Diesmal waren es mehr Lügen und Intrigen, es war mehr die Frage nach dem "Wem kann ich vertrauen?" und "Wer ist Freund und wer Feind?", als dass es Rätsel zu lösen gab. Das ist etwas schade, weil ich gerade diese Rätsel im ersten Band so geliebt habe - weil sie einen haben miträtseln lassen und einen damit umso mehr in die Geschichte hineingezogen haben. Aber spannend, mysteriös und gefährlich war es das gesamte Buch über natürlich trotzdem wieder.
Viele Fragen, die man am Ende vom ersten Band hatte, wurden geklärt, aber dafür sind auch wieder umso mehr neue Fragen dazugekommen. Vieles ergibt für mich noch immer keinen Sinn, aber da ist so viel Potenzial, bei dem ich hoffe, dass es wirklich gut genutzt wird im dritten Band. Weil die Auflösung des Ganzen - das Ende, der große Knall - muss einfach genial werden.

Was mir hier teilweise auch ein bisschen gefehlt hat, waren die Entwicklungen der Beziehungen. Und damit meine ich nicht speziell eine Liebesgeschichte - ich habe ja schon in meiner Rezension zu Band 1 geschrieben, dass ich diese hier nicht zwingend brauche -, sondern eher die Beziehung zwischen den Brüdern, die Beziehung zwischen Avery und ihnen und auch jegliche Freundschaften oder sonstige familiäre Beziehungen. Während es im ersten Band echt einige Momente gab, in denen man daran teilhaben durfte, kamen sie in diesem Band leider etwas zu kurz für mich. 

Auch, wenn ich keine Liebesgeschichte brauche, habe ich mein Herz natürlich an einen der Brüder verschenkt. Und während ich eine Zeit lang dachte, ich wäre hier am Ende die "Verliererin" was das angeht, glaube ich, dass ich nach dem zweiten Band vielleicht doch noch hoffen darf, dass Avery sich am Ende für denjenigen von ihnen entscheidet, an den auch ich mein Herz verloren habe. 

Das Buch hat sich wieder unglaublich gut und schnell lesen lassen und auch, wenn ich diesen Band etwas schwächer fand als seinen Vorgänger, so war es für mich trotzdem eine sehr gelungene Fortsetzung.
Und auch ganz ohne Cliffhanger bin ich jetzt wahnsinnig gespannt darauf, wie es im dritten und letzten Band der Reihe weitergehen und was uns dort noch alles erwarten wird.

Bewertung
⭐⭐⭐⭐/⭐⭐⭐⭐⭐


Dienstag, 7. Juni 2022

Rezension: The Sunrise in your Eyes

( Rezensionsexemplar )

Klappentext
Fotograf Maverick führt ein Doppelleben: Meistens lichtet er schillernde Hochzeiten ab, manchmal taucht er jedoch unter dem Namen Andy in Skid Row, dem Problembezirk von Los Angeles, ab, um das Leben abseits der schillernden Hollywood-Boulevards zu dokumentieren. Bei seiner Arbeit lernt er Lela kennen, die eigentlich Allegra heißt, ihm ihren wahren Namen jedoch verschweigt. Sie arbeitet neben dem Studium in Skid Row und will mehr über die Menschen dort erfahren. Was sie beide nicht wissen: Während sie sich gemeinsam auf die Suche nach Hoffnung in Zeiten der Dunkelheit machen, haben sie auch in ihrem Leben außerhalb von Skid Row längst Kontakt miteinander. Plötzlich steht Allegra zwischen zwei Männern: dem verschlossenen Andy, unter dessen rauer Schale sich ein großes Herz verbirgt, und dem mysteriösen Maverick, der sie mit seiner geheimnisvollen Art anzieht. Doch mit den Gefühlen wächst auch Allegras Angst, denn sie hat schon einmal einen geliebten Menschen verloren …

Meine Meinung
Nachdem ich mich zwischen den Seiten von "The Colors of your Soul" verloren und in die wunderschöne Geschichte von Pax und Holly verliebt habe, war ich ganz gespannt auf „The Sunrise in your Eyes“. In Band 1 konnte man Pax‘ Schwester Allegra, genannt Lela, am Rande kennenlernen und man hat bereits da gemerkt  dass sie ein komplexer Charakter ist, der viel zu erzählen hat. Und mit ihrem gefühlvollen Schreibstil konnte mich Kim Leopold auch hier wieder voll in ihren Bann ziehen, auch wenn die Geschichte um Maverick und Allegra so anders, so viel schwerer und ernster ist als die von Pax und Holly. Müsste ich "The Sunrise in your Eyes" in einem Satz zusammenfassen, wäre es wahrscheinlich:
Hier trifft Verzweiflung und Demut auf jede Menge Hoffnung.


Allegra und Maverick entführen den Leser in ihren Kapiteln in eine Welt, die so verbogen und gleichzeitig zu präsent ist, dass es wehtut: Skid Row, das Armutsviertel. Mit ihren eigenen Geschichten, den persönlichen Entwicklungen und der behutsamen Art der Autorin, die Schicksale zu präsentieren, entsteht hier eine vielseitige, teils dramatische und in ihrer Weise einmalige Erzählung, die mich gefesselt und berührt hat.

Man stolpert ein wenig in die Geschichte um Allegra, die zu Beginn des Buches bei ihrem Vater wohnt und hier sehr schnell wegmöchte, da die sich von ihrem Vater und ihren beiden Brüdern eingeengt fühlt. Dies hat nur schützende Gründe, die man kennt, wenn man Band 1 gelesen hat. In dieser Geschichte wird der Hintergrund für Leser ohne Vorkenntnisse vielleicht erst etwas später erwähnt, denn Allegras Ex-Freund hatte mit Drogen und einer Gang zu tun und Allegra ist mitverantwortlich dafür, dass dies aufgeflogen ist. Seitdem behütet ihre Familie sie sehr, sie möchte gleichzeitig aber ihre Eigenständigkeit wieder. So kommt es immer wieder zu Situationen, wo Allegra vielleicht etwas zu übermütig oder unüberlegt handelt und auch mal in Schwierigkeiten gerät. Gleichzeitig macht Allegra im Buch eine starke Entwicklung durch, indem sie lernt, auf eigenen Beinen zu stehen und versucht, auch ihre Familie mehr zu verstehen. Die Geschichte um ihren Ex-Freund sorgt auf jeden Fall für jede Menge Aufregung und Schreckmomente.

Maverick ist der ruhige Gegenpol zu der quirligen Allegra. Er ist Fotograf für Hochzeiten, hat hieran aber eigentlich wenig Spaß. Mit seiner Hintergrundgeschichte und seiner Erfahrung, wie es ist, auf der Straße zu leben, möchte er seine Familie aber Stolz machen und arbeitet deswegen weiterhin in dem Job. Nebenbei betreibt er einen Instagram-Account, wo er eindrucksvolle und ungefilterte Einblicke in das Leben auf Skid Rows Straßen gibt. Nun ist er auf dem Weg zu seiner ersten Ausstellung, um dort seine Identität (online nennt er sich Andy) offenzulegen. Maverick ist ein sehr verständnisvoller und liebevoller Charakter, der so viel gibt und so viel Hoffnung verbreitet. Ich mochte ihn von Anfang an wirklich sehr und habe ihn Seite für Seite mehr lieben gelernt.

Die Liebesgeschichte der beiden ist wahnsinnig schön und lustig zugleich. Denn beide verlieben sich direkt zweifach ineinander – Allegra und Maverick ineinander, während sie als Mieterin und Vermieter miteinander texten und Lela und Andy ineinander, als sie in Skid Row aufeinander treffen. Mit einem Schmunzeln freut man sich als Leser also schon darauf, wie es sein wird, wenn beide Welten kollidieren. Ich mochte die Beziehung der beiden sehr, da sie von gegenseitigem Respekt, Verständnis und viel Kommunikation geprägt ist. Einzig die kleinen Stolpersteine am Ende empfand ich als unnötig dramatisch, auch wenn diese irgendwie trotzdem gepasst haben.

Die größte Stärke des Buches ist jedoch der Einblick in Skid Row. Ich habe mich vor Beginn des Buches gefragt, wie die Thematik mit dem Oberthema "Social Media" zusammenpassen soll, aber die Autorin hat das wirklich toll gelöst. Immer wieder wird Mavericks Account angesprochen, seine Ausstellung und die Wirkung, die die Einblicke haben. Ich hatte während des Lesens das Gefühl, live in Skid Row dabei zu sein. Die Mischung aus der Demut, die Allegra und Maverick empfinden, wenn sie dort sind, aber auch die hoffnungsvolle Energie, die sie bei ihren "Einsätzen" verbreiten, war mitreißend. Die Emotionen von Beklemmung, Mitleid und Freude, die die Skid Row Szenen regelmäßig in mir ausgelöst haben, waren unglaublich.

Allegras und Mavericks Geschichte mag um einiges schwerer sein als die von Pax und Holly, aber sie ist deswegen nicht weniger schön. Die Autorin hat wunderbar behutsam, umfassend und würdevoll Einblicke in das Leben auf Skid Rows Straßen gewährt und mit zwei starken, emphatischen Charakteren eine mitreißende Liebesgeschichte geschrieben, die mich absolut begeistern konnte.

✨Bewertung✨
⭐⭐⭐⭐⭐/⭐⭐⭐⭐⭐








 

Dienstag, 31. Mai 2022

Rezension: Dunbridge Academy - Anyone

 

( Rezensionsexemplar )

Klappentext
Charles Sinclair ist Victoria Belhaven-Wynfords bester Freund. Seit der fünften Klasse ist er derjenige, dem Tori sich anvertrauen kann. Nur von den Bauchschmerzen, die einfach nicht verschwinden wollen, seit sie ihren Schwarm Valentine datet, kann sie ihm nicht erzählen. Unterbewusst spürt Tori, dass es nicht Liebe ist, was Valentine und sie verbindet - anders als bei ihrem besten Freund. Doch Sinclairs Aufmerksamkeit gehört ihrer Mitschülerin Eleanor, an deren Seite er bei der alljährlichen Theateraufführung der Dunbridge Academy als Romeo auf der Bühne stehen wird. Nicht dass es Tori etwas ausmachen würde. Wäre sie nicht diejenige, die in der Drehbuch-AG nun auch noch höchstpersönlich die Liebesgeschichte für ihn und seine Julia schreiben soll ...

Meine Meinung
Puh, ich weiß gar nicht so recht, wo ich anfangen soll. Die Bücher der „Dunbridge Academy“ Reihe waren drei der Neuerscheinungen, auf die ich mich in diesem Jahr mit am meisten gefreut habe und nachdem ich die „What if“ Reihe der Autorin unendlich doll geliebt habe, waren meine Erwartungen wirklich hoch. Allerdings konnte schon der erste Band diese nicht so erfüllen, wie ich es mir gewünscht hätte und auch Band 2 jetzt konnte sie nicht nur nicht erfüllen, sondern hat mich tatsächlich ziemlich enttäuscht.

Ich bin ein absoluter Fan von Sarah Sprinz Schreibstil, weil er einfach super flüssig ist, weil ich gerne lese, WIE sie schreibt und weil er einfach unfassbar angenehm zu lesen ist. Das ist auch hier nicht anders. Die Art und Weise WIE sie schreibt, habe ich wieder sehr genossen, wirklich. Es war das WAS sie schreibt, was mir einfach überhaupt nicht zugesagt hat. Ich musste mich wirklich zum Weiterlesen zwingen, und mich selbst dazu zu motivieren, dieses Buch wirklich bis zum Ende zu lesen, war alles andere als einfach. Es konnte mich nicht catchen, nicht fesseln, nicht berühren und alles in allem auch leider nicht überzeugen.


Nachdem ich den ersten Band gelesen und Tori & Sinclair dort schon super interessant gefunden habe, war meine Vorfreude auf ihre Geschichte wirklich sehr groß. Ich LIEBE Best Freinds to Lovers Geschichten und der Klappentext klang einfach nach einem Buch, das alles enthalten würde, was ich liebe. Was mir aber das gesamte Buch über gefehlt hat, war eine Verbindung zu den beiden. Mal abgesehen davon, dass beide auf mich sehr viel jünger gewirkt haben, als sie in Wirklichkeit sind und ich schon alleine deshalb oftmals Probleme hatte, ihre Gedankengänge und Handlungen verstehen und nachvollziehen zu können, fand ich Tori’s Verhalten auch einfach unfassbar nervig. Ich habe nicht verstanden, warum sie eine Beziehung mit einem Menschen führt, den sie eigentlich gar nicht will und der sie super schlecht behandelt, auch wenn ich verstehen kann, warum die Autorin diese Beziehung bewusst ins Buch eingebaut hat, um zu zeigen welche Auswirkungen toxische Beziehungen haben können, aber Tori’s Denkweise, was diese Beziehung betrifft, war teilweise so unreif und absolut unverständlich. Zudem sind die Monolge in den Kapitel aus ihrer Sicht manchmal endlos lang gewesen und haben sich thematisch immer und immer wiederholt, sodass ich während des Lesens irgendwann nur noch gedacht habe „Ich kann es ehrlich nicht mehr hören, hör bitte einfach auf“.

Und auch mit Sinclair hatte ich meine Probleme. Er ist für mich einfach ein unglaublich blasser und oberflächlicher Charakter geblieben. Du erfährst im gesamten Verlauf der Geschichte so gut wie gar nichts über ihn und außer der Tatsache, dass er unendlich doll und heimlich in Tori verliebt ist, scheint ihn als Menschen nichts auszumachen. Wer ist Sinclair? Was liebt er? Wofür lebt er? Was mag er und was mag er gar nicht? Was sind seine Hobbys? Ich kann es euch nicht sagen. Die charakterliche Entwicklung bleibt dementsprechend auch vollkommen aus und ich kann weder sagen, dass ich Sinclair in mein Herz geschlossen, noch dass ich ihn in irgendeiner Weise interessant gefunden habe.

Auch die Liebesgeschichte bzw. generell Geschichte der beiden konnte mich leider gar nicht überzeugen. Das fängt schon damit an, dass mir der Beste Freunde Aspekt absolut gefehlt hat. Wo sehe ich wirklich was davon, dass die beiden seit Ewigkeiten die allerbesten Freunde sind? Wo bekomme ich diese besonderen Freundschaftsmomente? Wo kann ich sehen, woher die angebliche krasse Verbindung der beiden kommen soll? Ich habe absolut keine Ahnung.
Dementsprechend ebenfalls nicht nachvollziehen konnte ich die starken Gefühle der beiden füreinander. Warum sind die beiden so sehr ineinander verliebt? Was sehen sie im jeweils anderen? Wegen welcher Charaktereigenschaften, wegen welcher Momente und welcher Situationen haben sie sich ineinander verliebt? Man bekommt dazu einfach nichts, weshalb ich die Entwicklung der Liebesgeschichte leider absolut nicht nachvollziehen, nicht fühlen und nicht verstehen konnte, woher diese kommt. Fast noch schlimmer als die Tatsache, dass die Gefühle für mich aus dem Nichts kamen, ist die nicht vorhandene Kommunikation zwischen den beiden gewesen. Ich habe jetzt schon öfter etwas von „Miskommunikation“ von anderen gelesen, die das Buch rezensiert haben. Aber meiner Meinung nach gibt es diese gar nicht, weil da eben überhaupt keine Kommunikation stattfindet. Die beiden schweigen alles tot, fressen alles in sich hinein und anstatt anzusprechen, was sie stört oder ihnen auf dem Herzen liegt, fangen sie an, sich absolut idiotisch aufzuführen und verletzen mit ihrem Verhalten den jeweils anderen dann im Endeffekt auch noch. Es gab so viele unnötige Siutationen und so viel unnötiges Drama - und beides hätte es nicht gegeben, wenn Tori und Sinclair miteinander geredet hätten.
 Auch ganz schlimm war der große Raum, den die Eifersucht von beiden hier eingenommen hat. Ebenfalls etwas, was einfach nur ein Gespräch gebraucht hätte. Aber nein, Reden wird ja überbewertet.

Abgesehen von der Liebesgeschichte besitzt dieses Buch keine wirkliche Nebenstoryline. Da war so viel Potenzial von Themen und Handlungen, die allesamt mal ganz kurz angeschnitten, aber dann nicht weiter ausgeführt wurden. Es gibt hier einfach keine wirkliche Rahmenhandlung und wichtige Themen, bei denen die Autorin sich etwas Gutes dabei gedacht hat, diese mit ins Buch einzubringen, sind zu wenig behandelt, zu schnell abgehakt oder gar nicht erst vertieft worden. Und das ist, wie so Vieles in diesem Buch, so unglaublich schade.

Was ich hier wieder sehr geliebt habe, war die Atmosphäre des Internatslebens und die Freundschaften in diesem Buch - vor allem die von Sinclair und Henry. Ich hätte mir gewünscht, dass ich die Freundschaft zwischen Tori und Sinclair ebenso gefühlt hätte wie die anderen Freundschaften, denn diese fand ich schon im ersten Band unglaublich schön und auch hier habe ich alle Momente der Freundesgruppe wieder total genossen.

Ansonsten muss ich leider einfach sagen, dass „Dunbridge Academy - Anyone“ eine ziemliche Enttäuschung für mich und einfach nicht mein Buch war. Mir hat die Greifbarkeit der Charaktere ebenso gefehlt wie der komplette Part von Best Friends bis hin zu Lovers. Ich habe nicht mit den Protagonisten mitfiebern und mitfühlen können, die Geschichte konnte mich emotional nicht erreichen und generell hat es dieses Buch einfach nicht geschafft, mich richtig zu packen.
Und obwohl ich mich von Anfang an am allermeisten auf den dritten Band der Reihe gefreut habe, bin ich mir mittlerweile nicht mehr so sicher, ob ich diesem wirklich noch lesen werde. Weil auch, wenn ich weiß, dass die Bücher von Sarah Sprinz es schaffen können, mich absolut zu begeistern, weil es einige von ihnen schon getan haben, so konnte es diese Reihe von ihr bisher leider gar nicht.

Bewertung
⭐⭐,✩/⭐⭐⭐⭐⭐

Donnerstag, 26. Mai 2022

Rezension: A Whisper of Stars - Verraten

( Rezensionsexemplar )

Klappentext
Liebe, Sternenstaub & ein erschütternder Verrat 

Die Suche nach dem Sternenstaub führt Olivia und ihre Freunde nach Neuseeland. Doch dort erwarten sie nicht nur Geheimnisse und neue Verbündete: Gefährliche Träume suchen Olivia heim, und ein rätselhafter Bann lässt sie verstummen, sobald sie versucht, über sie zu sprechen. Nicht einmal Jamie, der ihr Herz höher schlagen lässt, schafft es, Olivia zu helfen. Als sich die Ereignisse auf einmal überschlagen, steht viel mehr auf dem Spiel als ihr aller Leben. Olivia muss sich entscheiden, was ihr wichtiger ist: ihr Herz, ihre Seele oder das Richtige zu tun …

Meine Meinung
Der erste Band der „A Whisper of Stars“ Reihe war 2021 ein absolutes Jahreshighlight für mich! Ich habe die faszinierende und magische Welt absolut geliebt, fand die Charaktere allesamt klasse und habe das Buch regelrecht verschlungen. Dementsprechend groß war dann natürlich auch die Vorfreude auf die langersehnte Fortsetzung! Leider muss ich sagen, dass ich durch die lange Zeit, die zwischen dem Erscheinungstermin von ersten und dem vom zweiten Band lang, ziemlich Probleme dabei hatte, wieder in die Geschichte hineingekommen. Ich war verwirrt, konnte einige Charaktere gar nicht richtig zuordnen und hätte mir an dieser Stelle vielleicht einen kleinen Rückblick - so etwas wie ein „Was bisher geschah …“ gewünscht. 

Der Zustand der Verwirrung hat zum Glück nicht das gesamte Buch über angehalten, sondern sich nach und nach gelichtet. Die durcheinandergewürfelten Puzzleteile haben sich langsam wieder zu einem klaren Bild zusammengefügt und ich bin während des Lesens Stück für Stück wieder selbst Teil der Geschichte geworden. Und ab da hat es die Autorin dann auch wieder geschafft, mich mit dem Buch absolut zu fesseln und in den Bann der Geschichte zu ziehen.
Wie auch schon im ersten Band ist das, was Tami Fischer hier erschaffen hat, wirklich etwas Einzigartiges. Ihre Gedankengänge, die Verknüpfungen, die sie hier in das Buch mit eingebaut hat und all die wertvollen und beeindruckenden Details - all das habe ich ich schon im vorherigen Band wahnsinnig faszinierend gefunden und auch diesmal ging es mir nicht anders damit. Generell bin ich von der gesamten Idee dieser Geschichte noch immer vollkommen begeistert, weil es einfach so neu und die Handlungen dadurch allesamt so unvorhersehbar sind. 

Scheinbare Wahrheiten entpuppen sich als Lügen. So vieles hier ist noch immer mehr Schein als Sein. Auch diesmal ist wieder Miträtseln und Mitraten angesgat und genau das zieht einen immer tiefer in die Geschichte hinein. So tief, bis man irgendwann wieder so tief drinsteckt, dass man jeglichen Bezug zur Realität verloren hat und alles, bis auf die Worte vor sich, komplett ausblendet. Die Atmosphäre ist düster, geheimnisvoll, magisch und lässt einen immer mal wieder einen Schauer über den Rücken laufen. Es erwarten einen so viele unerwartete Wendungen, so viele Überraschungen und Dinge, die einen wirklich sprachlos machen. In jeder einzelnen Sekunde fiebert und fühlt man einfach absolut mit. Und mit jeder einzelnen Seite ist nicht nur die Spannung gestiegen, meine Bewunderung Tami Fischer gegenüber ist es auch. Denn das, was sie hier geschaffen hat, ist wirklich der absolute Wahnsinn.


Neben der ganzen Spannung und all der Action, bekommt man durch die Liebesgeschichte auch immer ein wenig Zeit zum Durchatmen. An dieser Stelle wird dann vor allem das Herz berührt und die Schmetterlinge im Bauch werden zum Leben erweckt. Aber auch hier erwartet einen die ein oder andere Überraschung. Es ist ganz schwer, hier nicht zu viel zu verraten, weil ich natürlich möchte, dass ihr euch überraschen lasst, aber ich kann euch sagen, dass ich die Entwicklungen der Charaktere und auch die Entwicklung der Liebesgeschichte sehr geliebt habe. Die Nebencharaktere waren allesamt wieder eine ganz wunderbare Ergänzung der Geschichte und haben einen großen Teil dazu beigetragen, dass mir das Buch so gut gefallen hat, wie es hier der Fall war.


Ich weiß nicht, wieso, aber irgendwie hatte ich im Kopf, dass „A Whisper of Stars“ eine Dilogie wird, weshalb ich umso überraschter war, als das Buch langsam dem Ende zuging und so vieles noch ungeklärt und offen war. Spätestens da wurde mir dann klar, dass ich gleich zwar am Ende des Buches, aber noch lange nicht am Ende der Geschichte angelangt bin. Es ist defintiv nicht übertrieben, wenn ich sage, dass ich die Tage mehrfach zählen werde, bis der nächste Band erscheint - wirklich, ich werde zählen! Weil dieser Epilog? Er hat mein Gehin in Chaos gestürzt und mal wieder hunderte von Fragen darin hinterlassen. Fragen, dessen Antworten ich nicht nur haben möchte, sondern die ich dringend BRAUCHE!


Trotz aller Liebe und all dem Lob muss ich sagen, dass mich das Buch nicht so sehr überzeugen konnte, wie der erste Band, was auch wirklich der einzige Grund dafür ist, dass es einen Stern weniger bekommt. Vielleicht liegt es daran, dass ich für meinen Geschmack etwas zu lange gebraucht habe, um in die Geschichte hineinzukommen. Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass meine Begeisterung für und meine Liebe zu Band 1 einfach noch um einiges größer waren und ich diese beiden Teile deshalb unmöglich gleich bewerten kann. Das ändert aber nichts daran, dass dieses Buch eine mehr als gelungene Fortsetzung ist und IHR DIESE REIHE UNBEDINGT LESEN MÜSST!


Bewertung

⭐⭐⭐⭐/⭐⭐⭐⭐⭐

 

Montag, 28. März 2022

Rezension: Keep Her Safe

 

( Rezensionsexemplar )

Klappentext
Seit Grace denken kann, lebt sie in einem Trailerpark, wo es niemanden interessiert, dass ihr Vater ein korrupter Cop war und ihre Mutter stetig auf den Drogentod zusteuert. Bis eines Tages Noah aus ihrer Vergangenheit vor ihrer Tür steht und eine Tasche voller Geld dabeihat, das angeblich für sie sein soll. Beide fühlen sich zueinander hingezogen, auch wenn es aufgrund ihrer Vorgeschichte kaum schlechtere Vorzeichen für sie geben könnte. Um Grace zu helfen, den Namen ihres Vaters reinzuwaschen, müsste Noah den Ruf seiner toten Mutter aufs Spiel setzen. Aber irgendjemand ist mit allen Mitteln darauf aus, dass die Wahrheit von damals auf keinen Fall ans Licht kommt ...

Meine Meinung
"Keep Her Safe" ist mein erstes Buch von K.A. Tucker, aber nachdem ich schon unglaublich viel Gutes über sie und ihre Bücher gehört hatte, war die Vorfreude auf dieses Buch sehr groß und meine Erwartungen an das Buch recht hoch. Direkt positiv aufgefallen ist mir ihr Schreibstil, der mir wirklich unglaublich gut gefallen hat. Er ist nicht nur super flüssig und lässt sich echt schnell lesen, sondern ist zudem auch absolut fesselnd.

Die Geschichte startet recht langsam und auch, wenn ich es eigentlich mag, wenn einem in Büchern die Zeit gegeben wird, erst einmal richtig in das Ganze reinzukommen, verlief mir hier alles tatsächlich schon fast etwas zu langsam. Die Geschichte wird aus vier verschiedenen Perspektiven erzählt, wobei zwei davon aus der Vergangenheit berichten und die anderen beiden aus der Gegenwart erzählen. Es hat sich während des Lesens ein bisschen so angefühlt, als wäre die erste Hälfte des Buches nur eine Vorbereitung auf all das gewesen, was danach folgt. Es hat leider eine Weile gedauert, bis mich die Geschichte wirklich packen konnte, aber ab dem Moment an, wo es dann soweit war, war ich absolut dabei!
Man merkt, dass K.A. Tucker ein Talent dafür hat, ihre Leser und Leserinnen mit unerwarteten Wendungen, Überraschungen und krassen Offenbarungen wirklich sprachlos zu machen und gleichzeitig dafür zu sorgen, dass man das Gefühl hat, man KANN nicht aufhören zu lesen, weil man einfach wissen muss, wie es weitergeht! Man liest dieses Buch hier nicht einfach nur, man ERLEBT es. Man rätselt und rät mit, stellt Theorien auf, die gleich darauf wieder über den Haufen geworfen werden und versucht, die Puzzleteile, die man im Laufe der Geschichte sammelt, zu einem klaren Bild zusammenzufügen, um endlich zu verstehen. Aber das tut man nicht. Die Autorin wartet wirklich bis ganz zum Ende, bis sie einem die Auflösung schenkt, nach der man die ganze Zeit lechzt und lässt einen bis dahin ordentlich zappeln. Wirklich JEDES MAL, wenn ich dachte, ich wüsste nun, was Sache ist, wurde mir quasi wieder alles entrissen und ich durfte bei 0 anfangen. Aber wenn ich ehrlich bin, habe ich genau das wirklich geliebt, weil es dafür gesorgt hat, dass ich zu dem Zeitpunkt dann absolut in der Geschichte gefangen war!

Ähnlich wie mir während des Lesens, geht es auch Grace innerhalb des gesamten Buches. Genau wie wir - die das Buch lesen - sammelt sie nach und nach fleißig die Puzzleteile, die einem hier gegeben werden und versucht ein sinnvolles Bild daraus zusammenzusetzen. Sie habe ich als Protagonistin wirklich gern gehabt, auch wenn ich gestehen muss, dass ich nicht zu 100% warm mit ihr geworden bin, weil mir ein wenig die Tiefe gefehlt hat - etwas, wodurch ich eine Beziehung zu ihr aufbauen konnte. Aber dafür habe ich sie sehr dafür bewundert, was für eine Kämpferin sie ist. Ihre Liebe zu ihrer Mutter und die Geduld, die sie für sie aufbringt, waren der Wahnsinn. Und trotz allem, was sie durchmachen musste, hat sie ihr weder ihr Herz komplett verschlossen, noch ist sie verbittert oder kalt geworden. Im Gegenteil, sie besitzt nach wie vor ein unglaublich großes Herz und alleine wegen diesem muss man sie im Laufe der Geschichte einfach auch in sein eigenes schließen.

Abgesehen von Grace habe ich tatsächlich niemandem in diesem Buch so wirklich getraut und ich muss auch ehrlich sagen, dass man meiner Meinung nach absolut nicht weiß, wem man trauen und was man glauben kann. Meine Trust Issues haben hier echt ein neues Level erreicht und dieses dauerhafte ungute Gefühl hat mich bis zum Ende begleitet, mich nervös und unruhig gemacht, aber eben auch einen guten Teil zur Spannung beigetragen.
Generell war die Spannung wirklich das, das diese Geschichte getragen hat. Was mich dafür allerdings ein wenig stört hat ist, dass dieses Buch als Romance-Suspense verkauft wird, der Romance Teil aber so gut wie gar nicht vorhanden ist. Eine Liebesgeschichte gibt es für mich in diesem Buch nicht und wäre das Buch nicht damit angepriesen worden, dass es eben doch eine besitzt, hätte ich auch kein Problem damit gehabt, aber so habe ich Romance erwartet, aber kaum bis gar kein Romance bekommen. Andeutungen, die in diese Richtung gegangen sind, haben sich für mich eher falsch, fehl am Platz und erzwungen angefühlt - so, als wollte die Autorin dann doch noch unbedingt etwas Romance in dem Ganzen mit unterbringen, ohne dass es so wirklich in die Geschichte gepasst hat.

Alles in allem muss ich sagen, dass mir dieses Buch recht gut gefallen, mich aber nicht so umgehauen hat, wie ich es mir gewünscht hätte. Die Geschichte schafft es - wenn auch etwas zu spät für meinen Geschmack - einen wirklich zu packen und zu fesseln, ich habe die Spannung und die Ungewissheit ebenso geliebt wie all die unerwarteten Wendungen und diesen kleinen Nervenkitzel bis zum Schluss & auch den Schreibstil der Autorin fand ich richtig richtig toll, weshalb dieses Buch auch mit Sicherheit nicht das letzte Buch der Autorin für mich gewesen sein wird! Ich hätte mir ansonsten gewünscht, dass dieses Buch entweder direkt ohne dem Romance Teil angepriesen oder dieser dann eben auch wirklich vorhanden gewesen wäre und dass die Längen, die innerhalb der Geschichte vermehrt vorkommen, gekürzt worden wären.

Bewertung
⭐⭐⭐⭐/⭐⭐⭐⭐⭐

Sonntag, 6. März 2022

Rezension: Midnight Chronicles - Seelenband

 

( Rezensionsexemplar )

Klappentext
Ella hat am Tag des Blutbades alles verloren - und gibt sich selbst die Schuld daran. Als einziger Ausweg bleibt der Soul Huntress die Flucht nach Prag, weit weg von all dem, was sie quält. Doch dann steht ausgerechnet die eine Person wieder vor ihr, die sie mit allen Mitteln zu vergessen versucht: Wayne McKinley. Einst ihr süßestes Geheimnis, scheint Wayne nun nur noch eine schmerzvolle Erinnerung zu sein. Ella bleibt jedoch keine andere Wahl, als mit ihm zusammenzuarbeiten, um ihren Fehler vom Tag des Blutbades wiedergutzumachen. Auch auf die Gefahr hin, dass ihre Gefühle für den Hunter mit jeder gemeinsam verbrachten Minute stärker werden.

Meine Meinung
Nachdem mir der zweite Band der Reihe schon so gut gefallen ( ich bin leider kein allzu großer Fan von Roxy und Shaw, deshalb Band 2 ) und ich spätestens nach dem dritten Band super neugierig auf die Geschichte von Ella und Wayne war, habe ich mich riesig gefreut "Midnight Chronicles - Seelenband" endlich in den Händen halten und lesen zu dürfen. Den Schreibstil von Laura Kneidl habe ich schon in all den anderen Büchern, die ich bisher von ihr gelesen habe, sehr geliebt und auch dieses Buch hat wieder bewiesen, wie wunderbar leicht und schnell sich lesen lässt, was sie schreibt und dass sie es schafft, einen während des Lesens wirklich zu fesseln. Ich war innerhalb weniger Seiten wieder voll und ganz in der Welt der Hunter drin und hatte absolut keine Probleme, mich dort wieder zurechtzufinden.

Ella mochte ich in den vorherigen Bänden schon echt gerne, weshalb es vermutlich nicht verwunderlich ist, dass ich sie im Laufe der Geschichte wirklich ins Herz geschlossen habe. Sie war für mich ein greifbarer Charakter, ich konnte mich wunderbar in ihrer Gedanken- und Gefühlswelt zurechtfinden und hatte keine Probleme dabei, eine Beziehung zu ihr aufzubauen. Ich konnte nachvollziehen, woher ihre Schuldgefühle kommen und warum diese sie so plagen, ebenso wie ich verstanden habe, warum diese sie von ihrem Glück fern halten. Zudem fand ich es schön mit anzusehen, welche Entwicklung sie nach und nach durchmacht, wie sie lernt, sich von der Last der Schuldgefühle zu befreien und wie sie es schafft, endlich wieder frei zu leben.

Auch Wayne fand ich als Protagonisten unglaublich toll. Ich habe den Mix geliebt aus dem Mann, der eigentlich ziemlich badass und ein absoluter Kämpfer ist und dem Mann, bei dem eine unglaubliche Verletzlichkeit zu sehen ist, dessen Leben ein wenig aus dem Gleichgewicht geraten ist und der manchmal ziemlich verloren wirkt. Dadurch, dass man sehr viel von seinem inneren Kampf mitbekommt, konnte ich sehr mit ihm mitfühlen und habe es umso toller gefunden, dabei sein zu dürfen, wir er einen neuen Weg für sich findet und beginnt, etwas in seinem Leben zu finden, das ihn antreibt. Innerhalb dieser Reihe ist er bisher zwar nicht derjenige geworden, der Warden als Bookboyfriend für mich übertrumpfen konnte, aber er ist sehr nah herangekommen.

Auch die Liebesgeschichte der beiden hat mir im Großen und Ganzen echt gut gefallen. Ich habe es geliebt, dass man zu Beginn die Zeitsprünge ein paar Monate zurück bekommt und dadurch „mit dabei sein kann“, wie sich das Ganze zwischen Ella und Wayne entwickelt hat und welche wunderschönen Momente sie miteinander geteilt haben. Dadurch konnte ich das zwischen ihnen im Hier und Jetzt umso besser nachvollziehen und mich gefühlsmäßig mehr hineinfinden. Zudem besteht zwischen ihnen eine wirklich schöne Verbindung, die ich sehr geliebt habe. Die Liebesgeschichte verhält sich innerhalb des Buches eher etwas plätschernd und eine Weile scheint nur sehr wenig zu passieren, aber das hat mich tatsächlich überhaupt nicht gestört, weil die beiden diese Zeit meiner Meinung nach einfach gebraucht haben. Ella musste zuerst ihre Schuldgefühle loswerden, um frei für die Beziehung mit Wayne sein zu können und er musste sich selbst erst wiederfinden. Fairerweise muss ich aber sagen, dass mich die Liebesgeschichte zwischen Cain und Warden emotional wesentlich mehr erreichen, mich mehr mitnehmen und auch um einiges mehr berühren konnte, was auch der Grund dafür ist, dass dieser Band für mich nicht ganz an den zweiten Band herangekommen ist.


Beeindruckend finde ich es nach wie vor, wie die beiden Autorinnen es schaffen, die Geschichte in den Bänden so fortzuführen, dass einem wirklich nichts fehlt oder einem in irgendeiner Art und Weise unstimmig vorkommt. Die Bücher bauen wunderbar aufeinander auf, führen die Geschichte fort, aber geben einem trotzdem durch die wechselnden Paare immer etwas Neues. Auch hier gab es wieder viel Spannung, einiges an Action und viel zum Mitfiebern, was in Kombination mit den Entwicklungen der Charaktere und der Liebesgeschichte eine wirklich tolle Abrundung des Ganzen ergeben hat. Ich freue mich schon jetzt tatsächlich ein wenig mehr auf den letzten anstatt auf den fünften Band der Reihe, einfach weil ich gerade nach dem letzten Drittel des Buches super gespannt auf die Geschichte von Jules bin. Aber ich bin natürlich auch ebenso gespannt darauf, wie es im nächsten Band mit Roxy und Shaw weitergehen wird und hoffe darauf, die beiden anderen Paare, die ich mittlerweile sehr ins Herz geschlossen habe, dort wiederzusehen.


Bewertung

⭐⭐⭐⭐,✩/⭐⭐⭐⭐⭐


Freitag, 4. März 2022

Rezension: Golden Hill - Touches

( Rezensionsexemplar )

Klappentext
Parker erfüllt sich seinen größten Wunsch und kauft die Golden Hill Ranch zurück, die einst seinen Großeltern gehörte. Hier in Montana, im verschlafenen Städtchen Boulder Creek, möchte er eine Pferdetherapiestätte aufbauen. Doch seine Pläne stoßen bei der Dorfgemeinschaft auf Widerstand. Und auch Parkers Jugendliebe Clay ist zunächst nicht erfreut, ihn wiederzusehen. Dennoch entschließt sie sich, Parker und seine Idee zu unterstützen. Wenn da nur nicht dieses altbekannte Kribbeln wäre, das mit jeder Begegnung stärker wird ...

Meine Meinung

Nachdem mir die "One Last" Reihe der Autorin so unglaublich gut gefallen hat, war ich super gespannt auf den ersten Band ihrer neuen Reihe. Wie auch vorher schon, habe ich mich wieder in den wundervollen und gefühlvollen Schreibstil der Autorin verliebt. Man kommt während des Lesens unglaublich schnell durch das Buch hindurch und die bildhaften und detaillierten Beschreibungen machen es einem leicht, während des Lesens Teil der Geschichte zu werden. Ich habe mich mehr und mehr in das wundervolle Setting verliebt und durch die warmen und wohligen Gefühle, die das Buch während des Lesens in mir ausgelöst hat, ist es zu einem absoluten Wohlfühlbuch für mich geworden!


Clay und Parker waren für mich beides Charaktere, die ich sehr ins Herz geschlossen habe, wobei ich aber sagen muss, dass Parker es mir ein kleines bisschen mehr angetan hat. Clay lernt man als ziemlich unnahbar, distanziert und tatsächlich auch zunächst als etwas kaltherzig kennen, aber ich muss sagen, dass ich sowieso ein kleiner Fan von Protagonistinnen bin, die etwas tougher und cooler sind, weshalb ich auch so gut mit ihr klargekommen bin. Was ich ein wenig schade finde ist, dass es mir bei ihr schwerer gefallen ist, eine Beziehung zu ihr aufzubauen und ich deshalb während des Lesens nicht so mit ihr mitgefühlt habe, wie ich es gerne getan hätte. Dafür habe ich die Entwicklung, die sie durchmacht, aber umso mehr geliebt!


An Parker habe ich auf jeden Fall ein kleines Stückchen meines Herzens verschenkt, denn ihn fand ich einfach nur toll. Er war mir von Anfang an unglaublich  sympathisch, ich konnte mich super gut in seine Gedanken- und Gefühlswelt hineinfinden und ich fand es toll, dass er so offen war, was seine Gefühle angeht. Zu ihm konnte ich auch eine bessere Bindung aufbauen, was eben auch - wie ich glaube - daran liegt, dass man Wichtiges aus seiner Vergangenheit mitbekommt und ihn dadurch besser kennenlernt und natürlich daran, dass er im Gegensatz zu Clay nicht unnahbar war. Was mich allerdings bei ihm etwas gestört hat war, dass er für mich irgendwie austauschbar gewirkt hat - sympathisch, mit gutem Herzen und diese Offenheit sind alles Dinge, die ich total gerne an ihm hatte, aber mir hat das Besondere / das gewisse Etwas gefehlt. Hier hätte ich mir

einfach ein bisschen mehr von allem - ein bisschen mehr Intensität - gewünscht, aber das ist wirklich kein großer Kritikpunkt.


Die Liebesgeschichte hat mir im Großen und Ganzen ganz gut gefallen. Ich mochte die Themen, die mit dieser verwoben waren und eine wichtige Rolle innerhalb des Buches gespielt haben. Ich fand es toll, dass das zwischen Clay und Parker quasi auf etwas aufbaut, was vor langer Zeit schon da gewesen ist und bei der man nach und nach merkt, dass sie nie ganz verschwunden ist. Dadurch besteht auch eine besondere Verbindung zwischen Clay und Parker, die ich sehr mochte. Die Gefühle zwischen ihnen waren greifbar für mich, allerdings hätte ich mir mehr Momente gewünscht, in denen man die Entwicklung ihrer Beziehung miterleben kann. Das hat mir in den ganzen Gegenwartskapiteln ein wenig gefehlt. Zudem muss ich auch hier sagen, dass mich die Liebesgeschichte der beiden emotional nicht so umhauen konnte, wie ich es mir gewünscht hätte. Sie ist, wie der Rest des Buches auch, so … sachte? Sie stupst einen nur an, statt einen mit sich zu reißen. Und da ich ein Mensch bin, der in Büchern gerne komplett zerfetzt wird - emotional! - war mir das hier einfach zu wenig und nicht genug.


Mein Herz gebrochen und mich emotional am meisten mitgenommen hat mich dafür die Art und Weise, wie die Dorfbewohner Parker behandelt haben und dass es lange Zeit so scheint, als würde ihm keine zweite Chance im Leben gewährt werden. Mir hat es unglaublich Leid getan, dass ihn ein Fehler, den er vor langer Zeit begangen hat, so lange verfolgt und dauerhaft schwer auf seinen Schultern lastet. Ich muss hier auch ganz ehrlich sagen, dass ich das Verhalten der Dorfbewohner teilweise wirklich ziemlich übertrieben fand und ich manchmal nur kopfschüttelnd dagesessen habe, weil ich nicht verstanden habe, wie es so schwer sein kann, zu begreifen, dass jeder Mensch Fehler macht, der schlimmste Fehler aber der ist, jemandem deshalb für immer einen Stempel aufzudrücken. Dadurch, dass ich hierbei aber so mitgefühlt habe, sieht man, dass es das Buch eben doch geschafft hat, mich an bestimmten Stellen zu packen, was ein sehr gutes Zeichen und mit Grund dafür ist, dass ich das Buch so gemocht habe, wie es der Fall war.


Alles in allem muss ich sagen, dass mir "Golden Hill - Touches" wirklich gut gefallen hat und für mich - wie am Anfang bereits erwähnt - ein Wohlfühlbuch ist. Aber halt weder mehr, noch weniger. Es hat sich wunderbar lesen lassen, ich habe das Setting wahnsinnig geliebt und konnte die Protagonisten ins Herz schließen. Aber mir hat eben an sehr vielen Ecken etwas gefehlt und zeitweise gab es schon einige Längen im Buch, wodurch es leider kein 5-Sterne-Buch für mich ist. Es ist meiner Meinung nach trotzdem auf jeden Fall empfehlenswert und ich hab es während des Lesens sehr genossen.


Bewertung

⭐⭐⭐⭐/⭐⭐⭐⭐⭐





 

Montag, 14. Februar 2022

Rezension: Zurück ins Leben geliebt

( Rezensionsexemplar )

Klappentext
Als Tate zum Studium nach San Francisco zieht, stolpert sie dort gleich am ersten Abend über Miles Archer: Miles, der Freund ihres Bruders, der niemals lächelt, meistens schweigt und offensichtlich eine schwere Bürde mit sich herumträgt. Miles, der so attraktiv ist, dass Tate bei seinem Anblick Herzflattern und weiche Knie bekommt. Miles, der, wie er selbst zugibt, seit sechs Jahren keine Frau mehr geküsst hat. Miles, von dem Tate sich besser fernhalten sollte, wenn ihr ihr Gefühlsleben lieb ist ...

Meine Meinung

"Zurück ins Leben geliebt" habe ich bereits 2016 schon einmal gelesen, aber da die einzige Sache, an die ich mich noch erinnern konnte, die Tatsache ist, dass ich dieses Buch über alles geliebt habe, kam die Neuauflage dieses Buches für mich absolut zur richtigen Zeit. Ich denke mir jedes Mal, dass es nicht möglich ist, aber auch diesmal habe ich mich wieder ein Stück mehr in den Schreibstil von Colleen Hoover verliebt. Diese Frau ist einfach eine unglaubliche Künstlerin, die mit ihren Worten einzigartige, tiefgründige und wundervolle Kunstwerke erschafft. Und "Zurück ins Leben geliebt" ist eines von ihnen. Die Geschichte von Tate und Miles steckt voller Liebe, Schmerz, Hoffnung, Leid, VerzweiflungGefühl und tatsächlich auch einer Prise Humor - aber wirklich nur einer kleinen Prise - und hat mich alles davon während des Lesens auch fühlen lassen.

Während die Kapitel aus Miles Sicht mir wirklich das Herz gebrochen haben, waren die Kapitel aus Tates Sicht meine persönlichen Hoffnungsbringer.

Tate habe ich für ihre Hartnäckigkeit, ihren Mut und ihre Hoffnung, an der sie festhält, ebenso sehr bewundert wie ich sie für ihr großes Herz, ihre Hilfsbereitschaft und diese … Wärme in ihr? ( keine Ahnung, wie ich es anders beschreiben soll ) geliebt habe. Ihre Gedanken- und Gefühlswelt war unglaublich authentisch und greifbar dargestellt und ich konnte mich nicht nur wunderbar in sie hineinversetzen und Gedankengänge sowie Handlungen nachvollziehen, sondern habe sie als Menschen auch wirklich verstanden. Zudem habe ich sehr schnell und leicht eine Beziehung zu ihr aufgebaut und dadurch absolut mit ihr mitgefühlt.

Miles habe ich tatsächlich - so komisch es auch klingen mag - gerade wegen seiner Gebrochenheit so geliebt, wie ich es getan habe. Er war für mich ein wirklich interessanter und vielsichtiger Charakter, bei dem man das ein oder andere Mal vielleicht ein bisschen genauer hinschauen muss, um zu verstehen. Weil da diese riesengroße Mauer ist, die er um sich herum erbaut hat und die für Distanz sorgen soll. Aber genau das - dieses genauer Hinschauen - hat nicht nur Tate gemacht, sondern ich habe es ebenfalls getan und somit habe ich auch ihn, seinen Schmerz und sein Herz verstehen gelernt. Ich habe verstanden, warum er ist, wie er ist und tut, was er tut und warum er glaubt, dass es so das Beste - das Richtige - ist. Das war nicht immer einfach und wie bereits oben schon einmal erwähnt, haben mir die Kapitel aus seiner Sicht wirklich mehrfach das Herz gebrochen. Aber ich habe es unwahrscheinlich doll geliebt, dass ich während des Lesens dank der Greifbarkeit und Tiefe der Charaktere selbst Teil der Geschichte werden und so sehr mitfühlen konnte, wie ich es getan habe. Und wenn ich ganz ehrlich bin, habe ich Miles für seinen Mut, wieder zu lieben, vielleicht im Endeffekt sogar noch ein kleines bisschen mehr bewundert als ich Tate bewundert habe.

Über die Liebesgeschichte will ich gar nicht zu viel verraten, weil ich glaube, dass man das hier einfach selbst lesen, fühlen und erleben muss. Man muss das Ganze selbst in sein Herz - es selber von den Emotionen in Beschlag nehmen - lassen. Sie zeigt nämlich nicht nur die schönen Seiten der Liebe, sondern eben auch die hässlichen. Sie macht deutlich, dass man die schöne Liebe umso mehr zu schätzen weiß, wenn man die hässliche Liebe kennengelernt hat und dass es den Schmerz, mit der hässlichen Seite der Liebe Bekanntschaft zu machen, mehr als Wert ist, wenn man dafür eben die schöne Seite erfahren und erleben darf.


Diese Liebesgeschichte - generell diese Geschichte - ist einfach etwas ganz Besonderes und hat ihren Platz in meinem Herzen jetzt, nach all den Jahren, noch einmal mehr verfestigt. Ich würde dieses Buch jederzeit wieder lesen und bin sehr dankbar, dass ich selbst nach über 5 Jahren feststellen durfte, dass mich diese Geschichte noch immer genauso berühren und mit sich reißen kann wie damals!


Bewertung

⭐⭐⭐⭐⭐/⭐⭐⭐⭐⭐


 

Samstag, 8. Januar 2022

Rezension: Words I Keep

( Rezensionsexemplar )

Klappentext
Die schüchterne Studentin und Buchbloggerin Emely lebt zusammen mit ihrer älteren Schwester Cassidy im wunderschönen Amber Falls in den Rocky Mountains. Cas, ihre Bookstagram-Community und ihre besten Freunde Lexie und Will sind für Em das Wichtigste im Leben. Als sie dem attraktiven, aber undurchschaubaren David begegnet, fühlt sie es sofort: die Aufregung des Neuen, das Knistern des ersten Verliebtseins. Jedes Mal, wenn sie sich begegnen, sprühen die Funken. Doch die Beziehung mit ihm verändert Em und treibt einen Keil zwischen sie und Cas. Kann er der Richtige sein, wenn er ihr Leben so durcheinanderbringt? Em muss sich entscheiden, oder sie verliert alles. Gibt es Happy Ends doch nur in Büchern und nicht im echten Leben?



Meine Meinung
Ich habe absolut keine Ahnung, wie ich diese Rezension beginnen soll, weil es keine positive werden wird. Und ich hasse es, negative Rezensionen zu schreiben - ja, i know … wer mag das schon -, aber ich sehe natürlich auch die Liebe und Arbeit, die in diesem Buch steckt und finde es dann immer ganz schwierig, das Ganze so zu bewerten, dass es dem eben gerecht wird. Deshalb will ich vorab sagen, dass ich die Arbeit, Zeit und Liebe darin sehe und wertschätze, wirklich.

Vielleicht fangen wir mit den positiven Dingen an? Mir hat der Schreibstil an sich wirklich gut gefallen. Er lässt sich super angenehm und flüssig lesen und man kommt so schnell durch das Buch hindurch, dass ich es innerhalb eines Abends komplett durchgelesen habe. Ebenfalls cool fand ich die Bookstagram-Thematik in diesem Buch, weil das natürlich voll meine Welt ist, wobei ich hier sagen muss, dass es auch einen kleinen Kritikpunkt gibt, weil es an manchen Stellen teilweise einfach zu viel war. Diese ganze Thematik hat sich manchmal ein bisschen eher wie ein "How to Bookstagram" gelesen und nicht so, als wäre es natürlicher Teil der Geschichte. Ich mochte die Atmosphäre von Ambers Falls und auch ein Nebencharakter, nämlich Lexie, zählt für mich zu den Dingen, die mir in dem Buch wirklich gut gefallen haben. Sie war für mich der greifbarste Charakter und ich habe ihre Offenheit und Ehrlichkeit ebenso geliebt wie die Tatsache, dass sie Emely immer ganz direkt gesagt hat, was sie denkt und von bestimmten Dingen hält. Manchmal saß ich beim Lesen da und habe ihr zugejubelt, weil sie genau das ausgesprochen hat, was ich die ganze Zeit gedacht habe. Leider war’s das dann auch schon mit dem Lob, weil für mich  - auch wenn es mir im Herzen wehtut, das zu schreiben - der ganze Rest einfach nur für absolutes Unverständnis und dafür gesorgt hat, dass ich die Charaktere sowie die gesamte Geschichte nicht richtig Ernst nehmen konnte.

Das fängt schon damit an, dass man die Charaktere einfach allesamt nicht richtig kennenlernt. Ihre Interessen und das, was sie ausmacht? Mehr über ihr Leben? Mehr von allem, was vor Beginn der Geschichte war? Dieses Buch gibt einem so gut wie nichts. Man wird in diese Geschichte hineingeworfen und so behandelt, als würde man den Ort, die Charaktere und ihre Vorgeschichten schon kennen und müsste über alles Bescheid wissen. Das hat dazu geführt, dass ich mich während des Lesens einfach komplett verloren gefühlt habe. Hinzu kommt, dass dieses Buch für mich einfach keinen roten Faden hatte, weshalb ich auch nichts hatte, an dem ich mich entlanghangeln kann. Szenen, Sätze und Unterhaltungen wirken allesamt absolut wirr zusammengewürfelt und es werden so oft Dinge in den Raum geworfen, bei denen ich mich einfach nur gefragt habe, wo diese jetzt bitte herkommen. Ich konnte dadurch keine Beziehung zu den Charakteren aufbauen, mich nicht in ihrer Gedanken- und Gefühlswelt zurecht finden und absolut nicht nachvollziehen, warum sie die Dinge tun, die sie eben tun.


Der größte Kritikpunkt für mich? Die gesamten Beziehungen in diesem Buch haben für mich keinen Sinn gemacht. Die Liebesgeschichte? Wo bitte kam sie her? Es gibt kein Kennenlernen, keine richtigen Gespräche - nichts, bei dem man als Leser/Leserin nachvollziehen könnte, warum es auf einmal zu einem Date und dann direkt zu einer Beziehung kommt. Die beiden kennen sich null, aber führen auf einmal eine richtige Beziehung miteinander. Und während ich nach dem Beginn des Ganzen gesucht und mich gefragt habe, wie es dazu kommen konnte, kommen die beiden schon an den Punkt, an dem von Liebe die Rede ist. Und ab da war ich, was die beiden angeht, absolut raus. Ich muss die Liebe fühlen können, ich muss mich gemeinsam mit den Charakteren verlieben und ich muss die Entwicklung der Beziehung nachvollziehen können. Und all das war hier nicht der Fall. Besonders im Bezug auf die weiteren Entwicklungen innerhalb der Geschichte  kann ich nicht verstehen, wozu es das - was auch immer es zwischen den beiden war - überhaupt gab. 


David, der Protagonist, war für mich zu keinem Zeitpunkt greifbar. Sein Verhalten ist absolut ambivalent und ich hatte zeitweise das Gefühl, ich habe es hier mit zwei völlig unterschiedlichen Menschen zu tun, weil sein Verhalten sich einfach andauernd verändert hat. Mal war er super aufmerksam, fürsorglich und der gefühlt beste Freund auf dem Planeten und im nächsten Moment geht er kein bisschen auf ihre Gefühle ein, macht nur anzügliche Kommentare und lässt sich im Doofen angehen. Und das Beste daran? Emely schiebt das größte Drama, wegen Dingen, die er überhaupt nicht getan hat, aber ignoriert dafür vollkommen, wenn er sich absolut danebenbenimmt?! Ich habe vergeblich nach dem Sinn des Ganzen gesucht, wirklich. Für mich ist das, was zwischen David und Emely war, echt alles, aber keine Liebesgeschichte gewesen.


Auch die Beziehung zwischen Emely und ihrer Schwester war für mich ziemlich toxisch. Über Probleme wird gar nicht oder nur oberflächlich geredet, stattdessen werden sie scheinbar problemlos aus der Welt geschafft, nur um kurze Zeit später wieder aus dem Nichts aufzutauchen. Mir haben Momente gefehlt, in denen ich eine Verbindung zwischen den beiden sehen und spüren konnte und ich muss wirklich sagen, dass es mehrfach stellen gab, an dem die Schwester mich an den Rand des Wahnsinns getrieben hat, weil ihr Verhalten so anstrengend und gleichzeitig so lächerlich war, dass ich irgendwann nur noch verzweifelt mit dem Kopf schütteln konnte.


Die dritte und für mich nicht funktionierende Beziehung in diesem Buch war die Freundschaft zwischen Lexie, Will und Emely. Lexie und Will an sich fand ich super. Ich habe oben ja schon erwähnt, dass ich Lexie’s Offenheit und Ehrlichkeit geliebt habe und mit Will war es nicht anders. Auch er sagt Emely direkt ins Gesicht, was er denkt und hält sich dabei nicht zurück. Beide sind super tolle beste Freunde, die immer für Emely da sind, aber sie gibt den beiden einfach NICHTS zurück. Hat sie im gesamten Buch auch nur einmal danach gefragt, wie es den beiden geht und was in ihren Leben gerade abgeht? Nein. In ihrer kleinen Welt scheint sich leider alles um sie zu drehen, während alles andere auf der Strecke bleibt.


Ein weiterer Kritikpunkt sind die ganzen Glückskekssprüche, sowie die vollkommen fehlplatzierten und unpassenden pseudo-poetischen Aussagen und die Tiefgründigkeit, der es absolut an Tiefe gefehlt hat. IMMER, wirklich IMMER wurden irgendwie deepen Sprüche in dieses Buch eingebaut, die so erzwungen gewirkt haben, dass es für mich einfach nur unangenehm war, sie zu lesen. Es hat so gewirkt, als hätte die Autorin unbedingt Stellen in das Buch mit einbauen wollen, die sich die Leser und Leserinnen markieren und bei denen sie sagen, wie sehr sie doch das Herz berühren, wie wahr sie doch sind oder wie verstanden sie sich durch diese fühlen. Und dabei kann ich nicht mal sagen, dass das an sich nicht so ist. Denn all diese (scheinbar) tiefgründigen Zeilen sind wundervoll formuliert und wären absolut das gewesen, was ich mir sonst als "Wow, ich liebe es." markiert hätte. ABER, sie haben nicht in das Buch gepasst. Sie haben nicht zu den Charakteren, zur Geschichten, zu den einzelnen Momenten und Situationen gepasst. Sie waren einfach nur da, um da zu sein und in diesem Kontext ( oder eben nicht Kontext? ) völlig sinn- und zusammenhangslos. Ich habe mich gefühlt, als würde ich zwischenzeitlich das Buch wechseln und einen Selbstliebe-Ratgeber lesen. Ich saß gestern Abend nur kopfschüttelnd da und könnte jetzt eigentlich weiter schütteln, weil ich es einfach nicht verstehe.

Wo ist der Sinn des Ganzen?
Ich habe das Buch in einem Buddyread gelesen, weswegen wir diese Stellen einfach zur Unterhaltung genommen haben, aber die Tatsache, dass diese Dinge von Bedeutung sein sollen, mich aber nicht im entferntesten erreichen oder berühren konnten, ist einfach nur unglaublich schade und traurig, wenn ich ehrlich bin.


Leider war's das noch nicht, denn da gibt es noch den plötzlichen Wandel in diesem Buch. Der Punkt, ab dem ich dann endgültig gar nichts mehr verstanden habe. Es wurde von einer charakterlichen Entwicklung gesprochen, die ich vergeblich gesucht habe, muss aber gleichzeitig auch sagen, dass mir diese natürlich nicht auffallen kann, wenn ich die Charaktere zu Beginn nicht einmal richtig kennengelernt habe. Es werden Dinge erwähnt, die scheinbar vorher so oder so gewesen sein sollen, von denen man aber nie etwas gehört oder gesehen hat und die - wie eigentlich fast alles - weder zur Geschichte gepasst, noch Sinn gemacht haben. Dieses ganze Buch hat für mich einfach keinen richtigen Anfang, keine zusammenhängende Mitte und auch kein richtiges Ende. Es wirkt wie ganze viele zusammengewürfelte Geschichten in einem, bei der immer wieder Bezug auf Situationen, Gefühle und Handlungen genommen wird, bei denen man sich einfach nur fragt, wo die gewesen sein oder wo sie stattgefunden haben sollen.


Die Sache, die mich aber am meisten frustriert? Dass die Autorin in diesem Buch etwas macht, was ich so noch nie gelesen habe. Die Idee? GENIAL! Der Mut, das so durchzuziehen? Absolut bewundernswert! Aber die Umsetzung? Eine Katastrophe und die Ursache dafür, dass noch mehr Chaos in all das Unstrukturierte gebracht worden ist. Und das ärgert mich, weil es SO gut hätte werden können, wirklich. Mit dem richtigen Umgang, der richtigen Vorbereitung darauf und der richtigen Umsetzung hätte das unwahrscheinlich brillant sein können, aber dass es das eben nicht war, lässt mich traurig und frustriert zurück, weil ich das als nicht genutztes Potenzial ansehe. Und sowas ist immer schade.


Eine gute Sache zum Schluss noch: Dadurch, dass ich Lexie so gerne mochte und mich ihre Geschichte wirklich interessiert, werde ich dem zweiten Band der Reihe auf jeden Fall nochmal eine Chance geben. Weil ich bei ihr tatsächlich die Hoffnung habe, mehr mitfühlen und vor allem sie als Protagonistin besser verstehen zu können. Ob es mir im Endeffekt dann besser gefallen wird als der erste Band, wird sich ja dann zeigen.


Bewertung

⭐,✩/⭐⭐⭐⭐⭐








 

Rezension: Final Offer

  ( Rezensionsexemplar ) ✨ Klappentext ✨ Eine zweite Chance aufs Glück   Callahan Kane ist frustriert. Um sein milliardenschweres Erbe antre...