
( Rezensionsexemplar )
✨Klappentext✨
Als Abbey Bly einen Studienplatz in London erhält, ist sie überglücklich, denn es ist die perfekte Chance, dem scharfen Auge ihres überbehütenden Rockstar-Vaters zu entfliehen. In England angekommen, erlebt sie erst mal eine gehörige Überraschung. Ihre drei »Mitbewohnerinnen« entpuppen sich als Jungs. Ziemlich unwiderstehliche Jungs! Rugbyspieler Jack lässt Abbeys Herz direkt höherschlagen. Es gibt nur zwei kleine Probleme. Zum einen besagen die WG-Regeln: keine Beziehungen unter den Bewohnern. Und zum anderen tritt schon bald auch noch der Musiker Nate in Abbeys Leben, der sie ebenfalls nicht kaltlässt und gehörig ins Gefühlschaos stürzt.
✨Meine Meinung✨
Ich bin normalerweise wirklich ein großer Fan der Bücher der Autorin, weshalb ich mich auch wahnsinnig doll auf "Girl Abroad" gefreut habe. Leider muss ich aber sagen, dass mich dieses Buch von ihr nicht nur nicht überzeugen konnte, sondern mich tatsächlich ziemlich enttäuscht hat. Den Schreibstil, den ich sonst total liebe, habe ich als unglaublich sprunghaft, anstrengend und teilweise wirklich unangenehm empfunden. Es wurden so viele Begriffe verwendet, die ich ganz merkwürdig und oft vor allem auch unpassend fand und ich habe mich davon wirklich sehr aus dem Lesefluss reißen lassen, weil ich immer darüber gestolpert bin.
Zur Protagonistin, Abbey, konnte ich das gesamte Buch über keine wirkliche Verbindung aufbauen. Nicht nur, dass sie für mich sehr viel jünger und recht unreif gewirkt hat - ich hatte auch starke Probleme damit, mich in ihrer Gedanken- und Gefühlswelt zurechtzufinden und ihre Handlungen nachvollziehen zu können. Sie war, genau wie der Schreibstil, super sprunghaft und hat permanent so gewirkt, als würde sie selbst nicht wissen, was sie eigentlich will. Wenn mir die Geschichte am Ende ein Gefühl von Selbstfindung vermittelt hätte, wäre das auch noch in Ordnung gewesen, aber Abbey hat es bis ganz zum Ende hin irgendwie nicht so mit Entscheidungen gehabt und auf mich hat sie auch nicht den Eindruck gemacht, als hätte sie über das Buch hinweg irgendetwas gelernt. Da war keine wirkliche Weiterentwicklung, sondern ein stumpfes Stehenbleiben.
Die fehlende Verbindung hat sich auch auf die Liebesgeschichte - oder Liebesgeschichten? - im Buch übertragen. Dadurch, dass mir bei ihr generell das Mitfühlen gefehlt hat, konnte ich mich auch nicht in die ganze Jack-und-Nate-Sache reindenken- oder fühlen. Die Chemie mit Abbey hat mir bei beiden gefehlt, ich habe nicht verstanden, woher ihr Verknalltsein kommt und ich finde generell, dass man hier gar nicht wirklich die Chance bekommen hat, sich in irgendeiner Form mit ihr gemeinsam zu verlieben oder die beiden Typen auch nur wirklich näher und tiefer kennenzulernen. Das war alles so auf Anziehung basierend und hat dabei so gewirkt, als würde es um 14- oder 15-Jährige gehen und nicht um Menschen, die Anfang bis Mitte 20 sind. Ich habe Abbey's Hin- und Hergerissenheit zwischen den beiden leider gar nicht nachvollziehen können und als dann auch noch kurzzeitig ein dritter Typ ins Spiel kam, war ich leider wirklich raus. Ich finde auch unglaublich schade, dass Abbey sich beide Typen bis zum Ende so offengehalten hat, um wirklich kurz vorm Ende erst entscheiden zu müssen. Das Ganze hat auf mich auch leider nicht den Eindruck gemacht, als hätte sie einfach nur Zeit gebraucht, um sich über ihre Gefühle im Klaren zu werden, sondern als wäre sie einfach auch hierbei zu sprunghaft gewesen.
Mein liebster Part in diesem Buch war tatsächlich die Nebengeschichte rund um das alte Gemälde. Abbey ist da im Laufe der Geschichte etwas - und vielleicht auch jemandem - auf der Spur und jedes Mal, wenn das gerade im Fokus stand, hat mir das Lesen nicht nur wirklich Freude gemacht, sondern ich fand es auch wirklich super spannend. Ich glaube, "Girl Abroad" ist eines der wenigen Bücher, bei denen ich sagen würde, dass es sehr viel besser ohne seine Liebesgeschichte dran wäre, und das, obwohl ich ein absolutes Romance-Girlie bin.
Finde es wirklich so, so schade, aber das war leider so gar nicht meins. Freu mich natürlich trotzdem auf künftige Bücher der Autorin, weil ich ja weiß, wie sie mich ihre Geschichten sonst fühlen und lieben lassen kann. Aber das hier war jetzt einfach mal eine kleine, nicht so schöne Ausnahme.
✨Bewertung✨
⭐/⭐⭐⭐⭐⭐