Dienstag, 14. April 2020

Rezension: Like Day and Night

( Rezensionsexemplar )

Allgemeines zum Buch
Titel: Like Day and Night
Autor/in: April G. Dark
ISBN: 978-3-96698-318-1
Genre: New Adult
Seitenzahl: 354
Preis: 12,95€

Klappentext
Alles, was Sophie kennt, ist das Leben in dem abgeschiedenen Haus mitten im Nirgendwo. Sie glaubt ihrer fanatischen und konservativen Mutter, dass die Welt ein schrecklicher Ort ist, und stellt deren Regeln nicht infrage.
Als sie eine Entdeckung macht, die dieses Weltbild ins Wanken bringt, formt sich ein Wunsch in ihr, den sie nicht mehr loslassen kann: Sie will wissen, wie die Welt wirklich ist.
Cole hat schon früh gelernt, dass nichts im Leben je einfach ist. Gewalt, Selbsthass und Trauer sind seine ständigen Begleiter. Zu schwer wiegt die Schuld, die er trägt, und so lässt er schon lange niemanden mehr an sich ran.
Als Sophie beschließt, von zuhause wegzulaufen, und in Coles Auto einsteigt, ahnen die beiden nicht, dass die nächsten sieben Tage ihr Leben grundlegend verändern werden.

Meine Meinung
"Like Day and Night" ist das zweite Buch, welches ich von der Autorin gelesen habe und auch dieses Mal hat mir ihr Schreibstil wieder wahnsinnig gut gefallen. Er ist flüssig, lässt sich super leicht und schnell lesen und sorgt dafür, dass man problemlos in die Geschichte hineinkommt. Zudem finde ich es toll, dass die Autorin ihre Kapitel immer in genau der richtigen Länge schreibt - sie sind weder zu kurz, noch zu lang und ermöglichen einem einen klasse Lesefluss.

Die Geschichte von Sophie und Cole ist eine ganz Besondere. Nicht nur, weil ihre erste Begegnung unter vollkommen ungewöhnlichen Umständen stattfindet, sondern vor allem, weil die beiden - besonders Sophie - zwei unglaublich besondere Charaktere sind.

»Du weißt nicht, wer ich bin.«
»Aber ich weiß, wie dein Herz schlägt. Und es schlägt gut.«

Sophie ist eine sehr naive und unwissende Protagonistin, die man wirklich einfach nur beschützen möchte. Dadurch, dass sie ihr bisheriges Leben nur in denselben vier Wänden verbracht hat, sind die für uns normalsten Dinge für sie komplettes Neuland. Sie kennt und weiß nur das, was ihre Mutter ihr gezeigt und sie hat wissen lassen - und das ist nicht viel. Dadurch, dass Sophie nie in Kontakt mit der Welt und somit auch nicht mit ihren Grausam- und Ungerechtigkeiten gekommen ist, ist sie vollkommen rein. Sie ist wahnsinnig lieb, total gutgläubig und hat ein absolut reines Herz. Dass sie damit eigentlich das genaue Gegenteil von Cole darstellt, wird sehr schnell klar. Was mich bei ihr aber am meisten fasziniert hat war, dass ich durch sie zur Erkenntnis darüber gekommen bin, welche Dinge bzw. welches Wissen über bestimmte Dinge ich als so selbstverständlich ansehe und bei denen ich überhaupt nicht weiß, woher genau ich dieses Wissen eigentlich habe. In Situationen, in denen ich als Leserin sofort wusste, was Sache ist, war Sophie vollkommen ahnungslos und bei jeder anderen Protagonistin hätte mich diese Naivität wahrscheinlich unfassbar gestört - aber bei ihr nicht. Denn sie kann nichts für ihr Unwissen, weswegen mich ihr Verhalten auch nicht gestört, sondern eher fasziniert hat. Es ist sogar so, dass ich sagen würde, dass ich mir selber das ein oder andere Mal gewünscht habe, einmal alles aus ihrer Sicht betrachten zu können - ganz ohne Vorwissen und die damit verbundenen Vorurteile.

»Manchmal kann man einfach nicht gegen das ankommen, was die Dinge, die einem zugestoßen sind, mit einem machen. Man verliert sich an das, was passiert ist. Und sich wieder zu finden ist … verdammt schwer.«

Auch von Cole bin ich positiv überrascht gewesen. Auf den allersten und vielleicht auch zweiten Blick macht er den Eindruck eines typischen Bad-Boys, wie man ihn aus vielen anderen Büchern kennt. Doch je näher man ihn kennenlernt und je mehr Einblick man in seine Gedanken und Gefühle bekommt, desto kleiner wird dieses Klischeebild. Denn in ihm steckt so viel mehr. Sein Äußeres ist keine Fassade, um cool zu wirken oder gut bei Frauen anzukommen - Cole steckt voller Schuldgefühle, Schmerz und Selbstverachtung. Und genau diese Dinge sind es, die sein Äußeres so dunkel erscheinen lassen. Für mich ist er ein unglaublich authentischer und vor allem greifbarer Charakter gewesen. Ich konnte mich sehr gut in ihn hineinversetzen und seine Handlungen nachvollziehen. Besonders schön finde ich die Entwicklung, die er durchmacht. Zu sehen, wie er nach und nach seine Mauern einstürzen lässt und immer mehr von sich preisgibt, hat mir wahnsinnig gut gefallen und konnte mich total überzeugen!

Wir sind wie Tag und Nacht. Aber wir können auch nicht ohneeinander sein.  

Gleiches gilt für die Liebesgeschichte zwischen ihm und Sophie. Anfangs hatte ich so meine Probleme mit der ersten Begegnung der beiden, weil diese beim ersten Lesen schon recht ungewöhnlich und auch unwahrscheinlich erscheint. Aber je mehr ich mich damit befasst und darüber nachgedacht habe, desto größer wurde eine Frage in meinem Kopf: Warum eigentlich nicht? Wer sagt, dass es nicht genau SO ablaufen kann? Und dann habe ich beschlossen, den Beginn ihrer Geschichte einfach mit den Worten "Nichts ist unmöglich" zu betrachten - denn das ist es nicht. Auch der weitere Verlauf ihrer Geschichte ist alles andere als normal. Hier treffen zwei völlig unterschiedliche Charaktere aufeinander - sie, die die Welt ganz neu kennenlernen will trifft auf ihn, der die Welt nur noch als einen grauenvollen Ort sieht. Die Unwissende trifft auf den vom-Leben-Gezeichneten. Die reine trifft auf die dunkle Seele. Sophie und Cole sind tatsächlich - wie der Titel des Buches schon sagt - wie Tag und Nacht. Aber Gegensätze ziehen sich ja bekanntlich an und genau das zeigen die beiden hier auch ganz deutlich. Die Entwicklung ihrer Beziehung findet in einem sehr kurzen Zeitraum statt, ist aber alles andere als unrealistisch oder weit hergeholt. Sie ist echt, sie ist emotional und sie hat es geschafft, mich nicht nur zu überzeugen, sondern vor allem auch zu berühren. Die einzige Sache, die ich hierbei zu kritisieren habe, ist tatsächlich die Sexszene. Diese hat meiner Meinung nach nicht in den Zeitpunkt gepasst, zudem sie stattgefunden hat und hätte für mich auch überhaupt nicht sein müssen. Die Autorin hat schon in ihrem Buch "The dreams they stole" bewiesen, dass Sexszenen kein Muss in New Adult Romanen sind und ich finde, genau das hätte sie hier auch wieder super zeigen können. Das ist aber wirklich kein großer Kritikpunkt und auch nichts, was die Geschichte der beiden für mich in irgendeiner Weise negativ beeinflusst hat. 

Eine andere Sache, die ich jedoch auch etwas zu bemängeln habe, ist das Ende. Hier ging mir nämlich alles etwas zu schnell. Mir hat es gefehlt, dass auf einige wichtige Dinge noch einmal genauer eingegangen wird und ich habe das Gefühl bekommen, hier zu schnell abgespeist zu werden. Besonders was Sophie und ihre Mutter angeht, hätte ich mir gewünscht, dass darauf noch etwas mehr eingegangen worden wäre. Das macht den Rest der Geschichte zwar in keiner Weise weniger gut oder authentisch, ist aber nicht die perfekte Abrundung des Ganzen, die es hätte werden können.

Ein kleines Highlight für mich, das noch erwähnt werden muss, ist Jules gewesen - ein Nebencharakter, der für die Geschichte, für Cole und für Sophie's Entwicklung sehr wichtig war. Sie habe ich gleich von Anfang an als unfassbar sympathisch und herzlich empfunden und die Rolle, die sie in diesem Buch spielt, habe ich wirklich total geliebt. Für mich ist sie einer dieser Menschen, die man einfach mögen muss und die sich ganz still und heimlich, aber dafür umso schneller in dein Herz schleichen und sich dort ihren Platz sichern. Denn genau das hat sie bei mir getan.

Alles in allem hat mir "Like Day and Night" wirklich unglaublich gut gefallen. Das Buch besitzt sehr authentische und einzigartige Charaktere, erzählt eine unglaublich tolle und emotionale Geschichte und schafft es, einen wirklich zu berühren. Und hätte das Ende für mich genauso gestimmt wie der Rest, wäre es definitiv auch ein 5-Sterne-Buch geworden!

Bewertung
⭐⭐⭐⭐,✩/⭐⭐⭐⭐⭐

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