Mittwoch, 15. April 2020

Rezension: Never Too Late

( Rezensionsexemplar )

Allgemeines zum Buch✨

Titel:
Never Too Late
Autor/in: Morgan Moncomble
ISBN: 978-3-7363-1167-1
Verlag: LYX
Genre: New Adult
Seitenzahl: 475
Preis: 12,90€

Klappentext
Wer sich als erstes verliebt, hat verloren …
Die Nacht mit Jason sollte eine einmalige Sache sein. Zoé führt keine Beziehungen, und sie verliebt sich nicht – niemals! Doch dann stehen sich die beiden wenige Tage später plötzlich erneut gegenüber, als sie feststellen, dass ihre besten Freunde in dieselbe Wohnung gezogen sind. Und obwohl Zoé den One-Night-Stand am liebsten vergessen würde, kann sie sich nicht gegen das Kribbeln wehren, das Jasons Nähe in ihr hervorruft. Aber ihr Herz wurde schon einmal gebrochen – kann sie es wirklich ein weiteres Mal aufs Spiel setzen?

Meine Meinung
Wie auch bereits in "Never Too Close" hat mir der Schreibstil der Autorin wieder super gut gefallen. Er ist flüssig, lässt sich sehr gut und schnell lesen und ehe man sich versieht, hat man das Buch auch schon in einem Rutsch verschlungen. Ich muss zugeben, dass ich zu Beginn etwas kritisch war, weil die Geschichte und vor allem die Charaktere anfangs einen recht oberflächlichen Eindruck auf mich gemacht haben - doch da habe ich mich tatsächlich geirrt. Um ehrlich zu sein hätte ich damit falscher nicht liegen können, was aber dazu geführt hat, das mich dieses Buch wahnsinnig überraschen konnte.

Sowohl Zoé als auch Jason konnte man bereits in "Never Too Close" etwas kennenlernen, doch diesmal bekommt man natürlich ein viel klareres Bild von den beiden, ebenso wie einen Einblick in ihre Gedanken- und Gefühlswelt, wodurch man sie noch einmal wesentlich näher kennenlernt. Die Geschichte der beiden spielt sich parallel zu der von Violet und Loan ab und auch, wenn ich bereits geahnt habe, dass zwischen ihnen mehr ist, als sie zugeben wollen, hätte ich nie gedacht, dass der Teil, den man von der Geschichte der beiden zuvor mitbekommen hat, nur ein ganz kleiner war.

»Ich mag den Eindruck erwecken, dass ich weiß, was ich tue. Aber in Wahrheit gleitet mir mein Leben durch die Finger.«

Zoé hat mich wirklich wahnsinnig überrascht. Auf den ersten Blick hat sie auf mich einen ziemlich oberflächlichen und gleichgültigen Eindruck gemacht und es ist mir so erschienen, als würde sie das ganze Leben auf die leichte Schulter nehmen. Das Schlimme daran? Ich hatte keine Ahnung, wie falsch ich damit lag. Denn je näher man sie kennenlernt, desto klarer wird, dass das Bild, das sie nach außen hin gibt, mehr Schein als Sein ist. Sie ist innerlich nicht nur zerbrochen - sie ist leer, verloren und einsam. Was ich an ihr so bewundert habe? Jeder Tag mag zwar ein Kampf gegen ihre inneren Dämonen für sie sein, aber er ist auch eine neue Chance für sie. Zoé ist eine Kämpferin, ein unglaublich sturer und dickköpfiger, aber dafür eben auch unwahrscheinlich starker Mensch. Wirklich schöne finde ich, dass man im Laufe der Geschichte auch eine andere Seite von ihr kennenlernt. Eine Seite, die deutlich verletzlicher und weicher ist und die ihrem Charakter diese Authentizität und ihren Gefühlen diese Echtheit verleiht. Ich konnte mich unglaublich gut in sie hineinversetzen, ihre Gedankengänge und Handlungen nachvollziehen und mit ihr mitfühlen.

Auch von Jason bin ich positiv überrascht. Ich muss sagen, dass ich ihn eine Weile nur ganz schwer einschätzen konnte. Er ist ein sehr lockerer, humorvoller und auf seine eigene Art und Weise auch charmanter Charakter bei dem ich aber manchmal das Gefühl hatte, dass er wichtige Dinge nicht wirklich Ernst nimmt. Doch genauso wie ich mich vorher schon einige Male getäuscht habe, war das auch hier der Fall. Denn Jason ist tatsächlich ein unglaublich tiefsinniger, einfühlsamer und aufmerksamer Mensch dessen Talent es einfach ist, die Stimmung anderer Leute mit seiner lockeren Art anzuheben. Er ist ein unglaublich guter Zuhörer, absolut ehrlich und die Sorte Mensch, die man einfach gern haben muss. Besonders geliebt an ihm habe ich, dass er sich niemals verstellt hat. Er war vom Anfang bis zum Ende immer einhundert Prozent er selbst und hat es genau dadurch geschafft, sich in mein Herz zu schleichen. Denn sind wir mal ehrlich - es gibt nichts Tolleres als Typen, die nicht den Drang haben, sich in irgendeiner Weise verstellen zu müssen, um gut bei den Frauen anzukommen, oder?

Die Liebesgeschichte der beiden konnte mich wirklich komplett überzeugen. Ich bin grundsätzlich einfach ein Fan davon, wenn die Protagonisten sich am Anfang nicht ausstehen können und jede Begegnung damit endet, dass sie sich gegenseitig an die Gurgel springen - und genauso ist es auch bei Zoé und Jason. Ihre Beziehung entwickelt sich schleichend und anfänglich auch eher unbemerkt, ist verbunden mit jeder Menge Neckereien sowie super unterhaltsamen Dialogen und befindet sich lange Zeit auch eher im Bereich der "Hassliebe". Aber genau das habe ich so geliebt. Die Entwicklung braucht Zeit, es gibt einige Höhen und Tiefen, die beiden - besonders Zoé - haben jeweils ihre eigenen Päcken zu tragen, die das Ganze noch einmal mehr verkomplizieren und es ist wirklich eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Aber es ist vor allem eins - und zwar echt. Die Gefühle zwischen ihnen, jeder schöne und auch jeder weniger schöne Moment, jede Streiterei und alles weitere, was die beiden zusammen erleben, fühlt sich voll und ganz echt an. Und genau das hat mir so wahnsinnig gut gefallen.

In diesem Buch werden zudem einige sehr ernste und wichtige Themen angesprochen und behandelt und ich finde es unfassbar toll, wie gut die Autorin mit diesen umgegangen ist. Ich hatte ein bisschen Angst, dass einiges davon nur kurz angeschnitten und dann wieder fallen gelassen wird oder dass, dadurch dass es wirklich mehrere verschiedene Themen sind, die hier mit in die Geschichte reingenommen worden sind, es zu viel, zu erzwungen oder zu unecht wirkt - aber das war überhaupt nicht der Fall. Man merkt, dass Morgan Moncomble sich mit den einzelnen Themen auseinandergesetzt und sich gründlich mit ihnen befasst hat. Sie hat sie passend in die Geschichte mit eingebaut, eine authentische Verbindung zwischen ihnen und den jeweiligen betroffenen Charakteren hergestellt und ist auf alles tiefer eingegangen. Am Ende hatte ich nicht das Gefühl, irgendwas wäre noch offen, ungeklärt oder hinge in der Luft - im Gegenteil. Jedes der hier angesprochenen Themen hat seinen eigenen zufrieden stellenden Abschluss bekommen, wobei manches Ende aber wohl eher erst der Anfang ist.

"Never Too Late" ist wirklich ein Buch, das mir nicht nur wahnsinnig gut gefallen, sondern mich vor allem extrem überrascht hat. Es besitzt Tiefe, Gefühl und Humor, erzählt die emotionale Geschichte zweier wirklich greifbarer Charaktere und geht zudem mit sehr wichtigen und ernsten Themen wunderbar authentisch und gut um! Ich freue mich schon jetzt auf neuen Lesestoff der Autorin und kann euch "Never Too Late" ebenso wie "Never Too Close" wirklich nur empfehlen!

Bewertung
⭐⭐⭐⭐⭐/⭐⭐⭐⭐⭐

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