Freitag, 18. September 2020

Rezension: Blue Sky Black - Ohne Dunkelheit keine Sterne

 


( Rezensionsexemplar )

Klappentext
Wenn die Hoffnung stirbt, dann kämpfe, um zu lieben

In Milas Leben ist nichts mehr so, wie es früher war. Durch eine Reihe von Naturkatastrophen ist die Welt zu einem feindlichen Ort geworden und Mila muss in ihrer neuen Heimat Kanada allein für sich sorgen. Wo sie hinschaut, gibt es keine Hoffnung mehr. Bis eines Tages ein junger Mann in ihr Leben tritt und alles verändert. Doch es stellt sich heraus, dass er nicht der ist, der er zu sein vorgibt. Und dass nur sie beide die Welt – und einander – retten können …

Meine Meinung
"Blue Sky Black - Ohne Dunkelheit keine Sterne" ist das erste Buch der Autorin für mich gewesen, weswegen ich auch überhaupt nicht wusste, was mich erwartet. Doch gleich vom ersten Moment an war ich enorm überrascht von ihrem fesselnden und bildhaften Schreibstil, der es einem wunderbar leicht macht, in diese neue Welt hineinzufinden. Auch, wenn ich sonst kein Fan davon bin, wenn die Geschichte nicht aus der Ich-Perspektive erzählt wird, hat es mich hierbei überhaupt kein bisschen gestört - im Gegenteil, es hat absolut perfekt gepasst für mich.

»Manchmal wünschte ich mir, ich könnte die Vergangenheit auch einfach vergessen. Aber dann denke ich wieder an die schönen Momente, die vor dem Schmerz kamen. Die will ich niemals vergessen. Dafür nehme ich den Schmerz gerne in Kauf.«


Schon relativ schnell am Anfang hat es das Buch geschafft, mich zu fesseln. Von der allerersten Seite an existiert hier eine Spannung, die dann im Laufe der Geschichte mehr und mehr zunimmt. Die Idee mit den heftigen Naturkatastrophen, die die gesamte Welt auf den Kopf stellen, fand ich wahnsinnig interessant. Gerade dadurch, dass es um etwas geht, das es ja wirklich in unserer Welt gibt - wenn auch nicht in dieser ausgeprägten und krassen Form - hat es das Ganze irgendwie greifbarer und realer gemacht und somit dafür gesorgt, dass ich total mitgefiebert habe. Dadurch, dass die Geschichte aus mehr als zwei Perspektiven erzählt wird, bekommt einen sehr umfassenden Einblick in verschiedene Bereiche dieser Welt, sowie unterschiedliche Sichten auf gewisse Dinge. Ich muss gestehen, dass ich mich zu Beginn ein bisschen schwergetan habe mit dem Lesen, weil ich einfach absolut keine Ahnung hatte, in welche Richtung sich diese Geschichte bewegen soll - bis dann der Plottwist kam. Der Plottwist, mit dem ich niemals so gerechnet hätte und der alles verändert hat. Einer, der dieses Buch für mich noch spannender, noch fesselnder und noch faszinierender gemacht hat. Und von dem Moment an habe ich angefangen, es zu verschlingen!

»Nur wer Angst hat, kann auch Mut haben, und den hast du zweifellos.«


Mila, die Protagonistin, konnte mich wirklich für sich gewinnen. Sie lernt man bereits am Anfang als jemanden kennen, der genau den Mut und die Stärke besitzt, den man in dieser neuen Welt zum Überleben benötigt, doch im Laufe des Buches entwickelt sie sich zu einer richtigen Kämpferin. Sie wird noch stärker, beweist noch mehr Mut und zeigt ganz deutlich, dass sie alles dafür tun würde, um für Gerechtigkeit zu sorgen und sich für das Richtige einzusetzen. Ich habe sie als wirklich super sympathisch empfunden, habe sie mehr und mehr ins Herz geschlossen und konnte tatsächliche sogar eine Beziehung zu ihr aufbauen, die es mir ermöglicht hat, mir ihr mitzufühlen.

Auch Logan mochte ich von Anfang an. Er ist ein unglaublich kluger und loyaler junger Mann mit einem enormen Verantwortungsbewusstsein und wahren Führungsqualitäten. Er schafft es selbst in den schwierigsten Situationen die Ruhe zu bewahren, ist sehr geschickt in allem, was er tut und mit seinem Charme und der Wärme, die er ausstrahlt, macht er es einem fast unmöglich, ihn nicht ebenfalls ins Herz zu schließen.

Auch die Nebencharaktere - vor allem Cait, Jack und Doris - fand ich einfach nur wahnsinnig toll! Sie lernt man allesamt näher kennen, bekommt teilweise auch einen tieferen Einblicke in ihre Gedanken und Gefühle und kann sie sich irgendwann einfach nicht mehr aus der Geschichte wegdenken. Sie tragen einen wichtigen und entscheidenen Teil zu deren Verlauf bei und runden das Ganze mehr als perfekt ab.

»Du bist genau in dem Augenblick in mein Leben getreten, als ich völlig orientierungslos war. Du bist mein Nordstern in der Dunkelheit.«


Wovon ich leider etwas enttäuscht war, ist die Liebesgeschichte zwischen Mila und Logan. Nicht nur, dass am Anfang alles viel zu schnell zwischen ihnen geht und ich daher absolut nicht nachvollziehen konnte, warum diese beiden einander auf einmal so wichtig sein und woher die scheinbar tiefen Gefühle kommen sollen. Auch im weiteren Verlauf der Geschichte habe ich das - was auch immer da zwischen ihnen ist - nicht spüren können. An sich fände ich das überhaupt nicht schlimm, weil dieses Buch auch wunderbar ohne die Liebesgeschichte sein könnte, aber dadurch, dass ihr eine so enorme Wichtigkeit zugeschrieben worden ist, hat es mich einfach gestört, weil es für mich erzwungen gewirkt und sich nicht echt angefühlt hat. Das ist schade, weil es durchaus ein paar schöne Momente zwischen ihnen gab. Nur bringen diese leider nichts, wenn man sie nicht fühlen kann.

Auch das Ende kam mir ein bisschen zu abrupt und einige wichtige Dinge wurden zu schnell abgehandelt und abgehakt. Gerade dadurch, dass die Idee dieser Geschichte sowie ihre Umsetzung mich so faszinieren konnten, hat mich dieses Ende wirklich ein wenig enttäuscht. Abgesehen davon, hat mir das Buch aber unglaublich gut gefallen. Die Charaktere sind toll ausgearbeitet worden, diese neue Welt hat eine enorme Spannung mit sich gebracht und die Seiten sind ab einem gewissen Punkt nur so dahingeflogen. Bis auf ein paar kleine Kritikpunkte kann ich dieses Buch also wirklich nur empfehlen - es lohnt sich definitiv!

Bewertung
⭐⭐⭐⭐/⭐⭐⭐⭐⭐


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