Montag, 19. April 2021

Rezension: You're my Rival

 

( Rezensionsexemplar )

Klappentext
Du sagst, du wirst mich beschützen - doch kann ich dir vertrauen? 

Die junge Collegestudentin Eliza hat bei einem verheerenden Autounfall nicht nur ihre Eltern, sondern auch ihr Gedächtnis verloren. Seitdem ist ihr altes Leben wie ausgelöscht, und sie ist auf sich allein gestellt. 
Da trifft sie in einem Klub auf den düsteren Ian Green. Auf den ersten Blick wirkt er unnahbar, doch seine tiefblauen Augen sind Eliza so seltsam vertraut. Bei ihm kann sie sich fallen lassen, endlich fühlt sie sich wieder beschützt. Bis Elizas Erinnerungen zurückkehren - und sie erkennt, dass ihr jetziges Leben eine Lüge ist. Alles, was man ihr erzählt hat, ist nicht wahr. Doch noch schlimmer: Alles, was sie für Ian empfindet, darf nicht sein.

Meine Meinung
Das wunderschöne und gleichzeitig geheimnisvoll wirkende Cover ist mir direkt ins Auge gestochen und auch der Klappentext hat mich sofort angesprochen. Ich habe eine spannende und fesselnde Geschichte erwartet, die mich mit sich reißt, habe diese aber nur teilweise bekommen.
Der Schreibstil der Autorin hat mir von Anfang an wirklich gut gefallen. Er ist flüssig, lässt sich wunderbar lesen und sorgt dafür, dass man sehr schnell und gut in die Geschichte hineinkommt. Er hat definitiv etwas an sich, das wie ein Sog wirkt, denn ich habe das Buch in einem Rutsch durchgelesen. Ich bin regelrecht durch die Seiten geflogen und zeitweise hat es das Buch wirklich geschafft, mich gefangen zu nehmen.

Allerdings haben das Gefühl gefesselt zu sein und die Spannung immer nur phasenweise angehalten, denn die meiste Zeit über war ich einfach nur verwirrt, überfordert und habe verständnislos mit dem Kopf geschüttelt. Ich wollte wissen, was es mit Eliza’s Träumen und möglichen Erinnerungsfetzen auf sich hat, wie ihre Vergangenheit wirklich ausgesehen hat und was von dem, was sie zu wissen glaubt, Wahrheit und was Lüge ist. Diesbezüglich habe ich wirklich jedes Wort in mich aufgesogen, konnte aber nicht genug bekommen, weil es immer noch so viele offene Fragen gab. Allerdings war da eben auch der andere Part in mir, der nicht verstanden hat, warum sich das Ganze so lange im Kreis zu drehen scheint. Warum es ohne wirkliche Erklärung total überdramatisiert wird. Und warum das meiste davon absolut erzwungen und  nicht authentisch gewirkt hat. Es wurden so schnell so unglaublich viele verschiedene Situationen aneinandergereiht, ohne Zeit zu bekommen, eine davon wirklich zu verarbeiten, dass ich immer wieder an den Punkt gekommen bin, an dem ich einfach nur super verwirrt war. Mein Gehirn hat sich ein wenig angefühlt, wie nach einem Schleudertrauma und es hat ein einziges Chaos in meinem Kopf geherrscht.

Sowohl zu Eliza als auch zu Ian - den beiden Protagonisten - konnte ich keine richtige Beziehung aufbauen. Beides waren für mich absolut nicht greifbare Charaktere, deren Verhalten mich einfach noch mehr verwirrt hat als ich sowieso schon war. Eliza, die zunächst eigentlich wie eine wirklich sympathische und kluge junge Frau wirkt, scheint gleichzeitig vollkommen naiv zu sein. Anders kann ich mir ihr Verhalten in einigen Situationen einfach nicht erklären. Ihr gesamtes Denken und Handeln war furchtbar widersprüchlich und obwohl ihr Verstand und auch ihre Gefühle ihr teilweise etwas Bestimmtes zu sagen versucht haben, hat sie genau das Gegenteil von dem, was die sinnvollste Reaktion darauf gewesen wäre, gemacht. Dieses Buch hat nur kanpp 270 Seiten und doch habe ich ich unfassbar oft hier gesessen und den Kopf über Eliza geschüttelt. Gleichzeitig muss ich aber auch wieder sagen, dass es mir gefallen hat, wie sie nach und nach durch bestimmte Situationen und anhand ihrer reflexartigen Reaktionen auf ganz spezielle Einflüsse herausfindet, was für ein Mensch sie vor ihren Unfall gewesen zu sein scheint. Ich mag schlagfertige, direkte und selbstständige Frauen in Büchern unglaublich gerne und sie scheint vor ihren Unfall genau so jemand gewesen zu sein. Vielleicht hätte ich sie, wenn ich sie vorher kennengelernt hätte, auch mehr gemocht und als greifbarer empfunden.

Ian besitzt, obwohl er als vertrauenserweckend beschrieben wird, eine dunkle und gefährliche Aura, die ich zu Beginn noch als wirklich interessant und aufregend angesehen habe. Allerdings ist er mir das gesamte Buch über zu oberflächlich geblieben. Da ist die eine Seite an ihm - die geheimnisvolle und düstere, die etwas verbrigt und teilweise wirklich gefährlich wirkt. Und dann ist da die Seite, die besessen von Eliza zu sein scheint und alles zu ihrem Schutz und generell alles für sie tun würde. Und in der Form, in der es hier im Buch dargestellt worden ist, mag ich sowas überhaupt nicht. Ich mag es weder, wenn ich vom Protagonisten nicht weitaus mehr als diese Besessenheit gegenüber der Protagonistin zu sehen bekomme. Noch, wenn er so ein richtiges Alphamännchen-Verhalten an den Tag legt und einen schon fast krankhaften Beschützerinstinkt besitzt. Und auch, wenn Eliza dieses Verhalten tatsächlich sogar zu brauchen scheint, um sich sicher zu fühlen, konnte ich persönlich damit recht wenigen anfangen.

Auch die Liebesgeschichte - wenn man sie denn überhaupt so nennen kann - konnte mich leider nicht wirklich überzeugen. Dadurch, dass ich zu Eliza und Ian keine Beziehung aufbauen konnte, war auch die Verbindung zwischen ihnen nicht greifbar für mich. Es gab hier für mich zu viel Widersprüchliches, zu viel Ungeklärtes und diesbezüglich viel zu schnelles und unüberlegtes Handeln. Zudem waren die Gefühle, von denen hier die Rede ist, für mich absolut nicht nachvollziehbar. Ich hatte weder Bauchkribbeln, noch ist mir warm um Herz geworden. Ich hatte keine Angst um Eliza, war nicht beeindruckt von Ians Verhalten und habe generell einfach leider überhaupt nicht mit den beiden mitgefiebert. Es hat für mich die Tiefe und Echtheit, sowie ein greifbarer Grund für die Gefühle zwischen den beiden, gefehlt.

Mein Highlight in diesem Buch? Ganz klar Elizas beste Freundin Camy und die Freundschaft der beiden. Ich habe jeden einzelnen gemeinsamen Moment der beiden geliebt und ich glaube, jeder hätte gerne so eine quirlige, humorvolle und absolute verlässliche beste Freundin wie Camy. Zudem gab es einen weiteren Nebencharakter, den ich wirklich sehr schnell und sehr doll ins Herz geschlossen habe, aber seinen Namen kann ich euch leider nicht verraten - das müsst ihr selbst herausfinden. ;)

Tja, und dann ist da noch das Ende. Das Ende, dank dem ich dann meinen restlichen Glauben an dieses Buch und auch meine restlichen Hoffnungen verloren habe. Es war nicht nur zu übertrieben und ein riesengroßes Drama, es hat auch einfach vorne und hinten keinen Sinn ergeben. Und noch sinnloser als die Situation an sich, war hier mal wieder das Verhalten von Eliza. Sie hat mich in dem Moment an die Menschen erinnert, die in Horrorfilmen immer die Treppe in den dunklen Keller hinuntergehen und "Hallo, ist da jemand?" rufen. Man weiß, wo das Ganze hinführt und möchte die Menschen einfach einmal schütteln, damit sie wieder bei klarem Verstand sind. Und genau das hätte ich mit Eliza gerne gemacht. ABER - und das ist es, was mir zeigt, dass irgendwas an diesem Buch mich eben doch nicht komplett kaltgelassen hat - ich möchte tatsächlich unbedingt wissen, wie es im zweiten Band weitergeht und habe momentan noch das Gefühl, dass ich diese Reihe ohne dieses Wissen nicht einfach abhaken und hinter mir lassen kann. Also werde ich der Autorin, der Geschichte und den Charakteren im zweiten Band sehr wahrscheinlich noch einmal eine Chance geben und bin wirklich sehr gespannt, was mich dort erwarten wird!

Bewertung
⭐⭐,✩/⭐⭐⭐⭐⭐


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