Freitag, 26. November 2021

Rezension: Fighting Hard for Me

 

( Rezensionsexemplar )

✨Klappentext✨
Geschafft! Mehr als ein Jahr lang war Sophie unglücklich in ihren Mitbewohner und besten Freund Cole verliebt, aber nun ist sie endlich über ihn hinweg. Doch ausgerechnet jetzt gesteht er ihr seine Gefühle! Sophie kann es nicht fassen. Und erst recht nicht kann sie es wagen, ihr Herz derart in Gefahr zu bringen, wo es doch so lange gedauert hat, es zu heilen. Also schlägt sie Cole ihren selbst getesteten und für gut befundenen Zwölf-Punkte-Plan vor, um ihm dabei zu helfen, sich wieder zu entlieben. Allerdings hat sie nicht damit gerechnet, dass die gemeinsame Zeit mit Cole das Kribbeln zwischen ihnen nicht löschen, sondern neu entfachen könnte ...

Meine Meinung
Wir müssen bitte zuerst darüber reden, wie wunderschön dieses Cover ist und dass ich mich an diesem absolut nicht sattsehen kann! Hierbei hat der Verlag sich wirklich selbst übertroffen und ich glaube, dass es definitiv zu meinen absoluten Lieblingscovern gehört. 

Ich muss ehrlich gestehen, dass ich tatsächlich nicht zu den Leuten gehöre, die sich die Geschichte von Sophie und Cole nach "Feeling Close to You" unbedingt gewünscht haben, aber nachdem ich sowohl die Geschichte von Teagan und Parker als auch "Finding Back to Us" unwahrscheinlich doll geliebt habe UND nachdem ich erfahren habe, dass diese Geschichte ins "Best-Friends-to-Lovers" Trope fällt, war für mich klar, dass ich dieses Buch unbedingt lesen muss. Die Geschichten, in denen aus besten Freunden mehr wird, gehören immer zu meinen allerliebsten und die Tatsache, dass die Autorin bereits schon einmal eines meiner absoluten Lieblingsbücher geschrieben hat - ebenfalls "Best-Friends-to-Lovers" - waren meine Erwartungen an das Buch enorm hoch. Allerdings muss ich leider sagen, dass diese nicht erfüllt worden sind. Hat es gerade wehgetan, diesen Satz zu schreiben? Absolut! Habe ich mir aber geschworen, immer ehrlich in meinen Rezensionen zu sein? Ja, das habe ich. Und deshalb muss ich einfach sagen, dass dieses Buch für mich bisher zu den schwächsten Büchern von Bianca Iosivoni gehört.


Mein größter Kritikpunkt ist tatsächlich die Idee mit dem "12-Schritte-Plan" und dessen Umsetzung. Der Plan, dass Cole diesen durchführen soll, um eben nicht mehr in Sophie verliebt zu sein, diesen aber GEMEINSAM MIT IHR durchzieht, hat für mich einfach gar keinen Sinn gemacht. Wie soll man sich entlieben, wenn man andauernd ganz viel Zeit mit der Person verbringt, für die man Gefühle hat? Liebesfilme miteinader schaut? Dinge nennt, die man an der Person, von der man sich entlieben soll, liebt? Das Abarbeiten dieser Punkte war an einigen Stellen wirklich unterhaltsam, hat mich zum Schmunzeln gebracht und hat während des Lesens auch Spaß gemacht, aber der eigentlich Sinn dahinter wurde meiner Meinung nach verfehlt, weshalb es mich aber oftmals sehr genervt hat, dass Sophie so extrem darauf bestanden hat, dass Cole diesen Plan durchzieht - mit ihrer Hilfe. An dieser Stelle muss ich auch sagen, dass dieses Buch - anders als seine beiden Vorgänger - auf mich eher wie Young Adult statt New Adult gewirkt hat und zusätzlich ein wenig enttäuscht für mich war.


Eine weitere Sache, die leider viel dazu beigetragen hat, dass mich dieses Buch nicht so überzeugen konnte, wie ich es mir erhofft habe, war die Tatsache, dass ich das zwischen Sophie und Cole leider absolut nicht gefühlt habe. Zum einen hätte ich es viel besser gefunden, wenn Sophie nicht gewusst hätte, dass er Gefühle für sie hat, weil dieses "Ich habe mich in dich verliebt" für mich nicht nachvollziehbar war, dadurch dass dem so gut wie nichts vorausgegangen ist. Irgendwie hätte ich es cooler gefunden, wenn sie nur gewusst hätte, dass er in jemanden verliebt ist, aber eben nicht in wen. Da hätte es dann auch wesentlich mehr Sinn gemacht, dass sie ihm unbedingt dabei helfen will, den "12-Punkte-Plan" abzuarbeiten. Und zum anderen hat mir einfach dieses "Davor" gefehlt. Mehr von ihrer Freundschaft. Ich wollte die Freundschaft der beiden fühlen, bevor ich die Liebe fühle. Ich wollte freundschaftliche Momente, in denen man nach und nach aber sieht und spürt, dass da mehr ist. Ich wollte mich - selbst, wenn den Charakteren schon vor dem Punkt, an dem die Geschichte ansetzt, klar war, dass sie mehr als nur freundschaftliche Gefühle füreinander haben - trotzdem mit ihnen verlieben können. Da war einfach das Wissen darüber, dass er verliebt in sie ist, aber ich habe es nicht fühlen können. Und dabei ist genau dieses Mitfühlen und Nachempfinden können für mich immer das Allerwichtigste in solchen Büchern.


Ich weiß auch, dass man Bücher in seinen Rezensionen niemals mit anderen Büchern vergleichen sollte, aber dadurch, dass sie beide von ein- und derselben Autorin sind, muss ich einfach einmal darauf eingehen, dass "Der letzte erste Kuss" damals ein absolutes Meisterwerk für mich war. Die Geschichte von Elle und Luke ist meine allerliebste "Best-Friends-to-Lovers" Geschichte und eines meiner absoluten Lieblingsbücher allgemein. Und ich glaube, gerade dadurch, dass ich weiß, was die Autorin dort geschaffen und was sie mich dort hat fühlen lassen, bin ich hiervon umso enttäuschter gewesen.


Das klingt jetzt vielleicht super hart und macht den Eindruck, als ob mir das Buch gar nicht gefallen hätte - aber dem ist nicht so. 
Der Schreibstil von Bianca hat mir super gut gefallen und ich bin wirklich nur so durch die Seiten geflogen. Mit Sophie hatte ich zwar anfänglich auch meine Probleme - einfach, weil ich nicht verstanden habe, wie sie der Meinung sein kann, dass es eine gute Idee ist, die Punkte dieses Plans mit Cole gemeinsam nach und nach abzuhaken und weil sie so sehr darauf beharrt hat, dass aus den beiden nichts werden kann und darf, ohne dass sie wirklich gute Argumente dafür genannt hat. Aber ich habe sie mehr und mehr verstehen gelernt und besonders als die Auflösung bezüglich vergangener Ereignisse in ihrem Leben kam und was diese mit ihren Gedanken, Gefühlen und ihrem Verhalten zu tun haben, war das Ganze wirklich super nachvollziehbar für mich. Habe ich eine wirklich Beziehung zu ihr aufgebaut? Nicht wirklich. Habe ich sie als Protagonistin trotzdem als super angenehm wahrgenommen und kann durchaus nachvollziehen, dass andere Leser und Leserinnen sie lieben und lieben werden? Absolut.
Cole habe ich als super sympathisch, aber auch ein wenig planlos und verloren wahrgenommen. Man begleitet ihn hier nebenher dabei, wie er anfängt, Veränderungen in seinem Leben vorzunehmen. Wie er lernt, sich wirklich für Dinge, die ihm wichtig sind, einzusetzen und sich in Sachen reinzuhängen. Mir hat seine Entwicklung sehr gefallen, auch wenn es ein wenig gedauert hat, bis er an diesem Punkt angekommen ist und auch, wenn ich zu ihm ebenfalls keine richtige Beziehung aufgebaut habe, so habe ich ihn im Laufe der Geschichte doch ins Herz geschlossen.

Ansonsten sitze ich jetzt hier und frage mich, warum mir dieses Buch nicht einfach so hat gefallen können, wie ich es mir gewünscht hätte. Waren meine Erwartungen zu hoch? War ich gedanklich und mit dem Herzen zu sehr bei Elle und Luke? Warum haben mich die ersten beide Bände so wahnsinnig begeistern können und dieser hier gar nicht? Warum habe ich nicht mitgefühlt und mitgefiebert? Ich weiß es nicht und ich finde es selbst unglaublich schade, aber das bedeutet nicht, dass andere es nicht unglaublich lieben werden. Denn das werden sie, das weiß ich. Und vielleicht sollte ich einfach akzeptieren, dass man nicht jedes Buch lieben kann und muss - selbst dann nicht, wenn es von einer Autorin kommt, von der man vorher sonst so gut wie alles geliebt hat.


Bewertung

⭐⭐⭐/⭐⭐⭐⭐⭐

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