Samstag, 23. März 2019

Rezension: Wild Hearts - Kein Blick zurück

( unbezahlte Werbung )
Ich habe dieses Buch als Rezensionsexemplar vom LYX Verlag zugeschickt bekommen - vielen Dank dafür!

Allgemeines zum Buch
Titel: Wild Hearts - Kein Blick zurück 
Autor/in: T. M. Frazier
ISBN: 978-3-7363-0831-2
Verlag: LYX
Genre: New Adult
Seitenzahl: 303
Preis: 12,90€

Klappentext
Sie wusste nicht, dass so etwas wie Liebe tatsächlich existiert. Doch dann traf sie ihn ...

Ein alter Camper und ein Stück Land im Nirgendwo von Florida ist alles, was Sawyer Dixon nach dem Tod ihrer Mutter geblieben ist. Weit weg von ihrer Vergangenheit will sie einen Neuanfang wagen. Doch sie hat nicht mit ihrem Nachbarn Finn gerechnet. Der gut aussehende Einzelgänger ist wenig begeistert davon, dass Sawyer vor seiner Haustür campt - und Gefühle in ihm weckt, die er seit Jahren tief in seinem Herzen verschlossen hält!

Meine Meinung
Mich habe sowohl der Klappentext als auch das Cover gleich vom ersten Moment an angesprochen. Beide machen deutlich, dass es sich hierbei mal nicht um eine zuckersüße Liebesgeschichte handelt und genau das war es, was mich neugierig gemacht hat. Es wird gesagt, das Buch sei unberechenbar und rau - und genau das ist es auch. Das und so viel mehr. 

Die Geschichte beginnt mit einer Mischung aus Trauer und Wut - für die Protagonistin und auch für einen selbst als Leser / Leserin. Man hat das Gefühl, man müsste Mitleid empfinden, aber durch die innere Zerrissenheit von Sawyer weiß man selbst nicht so genau, was man denken und fühlen soll. Ich selber habe mich anfänglich während des Lesens wirklich unwohl gefühlt, weil man gleich gemerkt hat, dass dort Dinge vor sich gehen, von denen man sich eigentlich am liebsten fernhalten möchte. Aber genau dieses Mitfühlen ist für diese Geschichte auch so unglaublich wichtig.

Sie war zerbrechlich und gleichzeitig stark. In ihrer Furcht lag eine Art von Stärke. Eine Entschlossenheit, die ich bewunderte.

Bei Sawyer war es für mich anfänglich etwas schwer, sie richtig einzuschätzen. Sie wirkt zunächst ziemlich frustriert und kalt und hat eine unglaubliche Wut in sich. Als sie dann aber beschließt, nach dem Tod ihrer Mutter einen Neuanfang an einem anderen Ort zu wagen, lernt man eine ganz andere Sawyer kennen. Eine, die unsicher und etwas unbeholfen, dafür aber herzensgut und super freundlich ist. Eine, die Angst vorm Leben hat, weil sie zuvor nie die Chance hatte, es richtig zu leben, die aber bereit ist, endlich die Welt zu entdecken. All die Dinge, die für eine 21-jährige sonst vollkommen normal sind, sind für sie fremd. Für mich war es manchmal etwas schwer, mich in sie hineinzuversetzen, weil ich so ein Leben, wie sie bisher gezwungen war es zu führen, nicht kenne. Im Laufe der Geschichte kann man mitansehen, wie sie immer offener und lockerer wird. Wie sie an Stärke gewinnt, wie sie anfängt, richtig zu leben und das Leben zu genießen. In ihr steckt eigentlich ein lebensfroher Mensch, der nur darauf wartet, geweckt zu werden. Und genau diesen Menschen sieht Finn in ihr.

Mit Finn bin ich nur sehr langsam warm geworden. Vor allem am Anfang habe ich mir gedacht: Wie will die Autorin es schaffen, dass ich ihn leiden kann? Denn ihn lernt man als unfreundlichen, abweisenden und kaltherzigen Mann kennen, der zurückgezogen in seinem Schneckenhaus lebt. Auch das erste und zweite Aufeinandertreffen von ihm und Sawyer läuft alles andere als schön ab. Seine unfreundliche und robuste Art hat mich wirklich wütend gemacht und ich hätte ihn am liebsten manchmal geschüttelt. Doch je öfter er auf Sawyer trifft, mit ihr spricht und Zeit mit ihr verbringt, desto mehr tauen er und sein Herz auf. Man kann deutlich sehen, wie immer mehr von dem Mann zurückkehrt, der er früher einmal war und währenddessen erfährt man auch, was ihn zu diesem Einsiedler gemacht hat, der er heute ist. Man lernt ihn und sein Verhalten zu verstehen und entwickelt mit der Zeit wirklich Sympathie für ihn.

»Du erinnerst mich daran, dass ich noch am Leben bin.«

Die Liebesgeschichte der beiden hat bei mir ein absolutes Gefühlschaos ausgelöst. Auch wenn die ersten Begegnungen der beiden wirklich mies ablaufen, merkt man vor allem bei ihm, dass er eine besondere Verbindung zu ihr spürt. Je näher sich die beiden kommen, desto interessanter wird es. Er bringt sie an ihre Grenzen und darüber hinaus, fordert sie heraus und hilft ihr dabei, aus sich herauszukommen. Er überfordert und provoziert sie, gibt ihr gleichzeitig aber auch ein Gefühl von Vertrautheit und Sicherheit. Er stärkt ihr Selbstbewusstsein und unterstützt sie dabei, zu sich selbst zu finden. Und während er das alles tut, merkt er zunächst gar nicht, dass auch sie bei ihm für Veränderung sorgt. Sie holt ihn aus seinem einsamen Loch heraus, lässt ihn aufblühen und löst in ihm nach langer Zeit mal wieder Gefühle aus, die ihn nicht zu ersticken drohen, sondern ihn sich lebendig und glücklich fühlen lassen. Beide finden im jeweils anderen etwas, von dem sie nicht wussten, dass es ihnen gefehlt hat und das sie gebraucht haben.

Allerdings habe ich bei der ganzen Sache ein Problem. Sowohl sein Verhalten, als auch ihres, haben oftmals absolut nicht zu ihren Persönlichkeiten und zu dem, wie sie beschrieben worden sind, gepasst. Ich bin begeistert von den Entwicklungen, die beiden durchgemacht haben, aber mir fehlt dieser Punkt, bei dem ich sagen kann, dass er die Ursache dafür ist. Finn's Verhalten ändert sich von der einen auf die andere Sekunde schlagartig. Jemandem, der niemanden mehr an sich heranlässt und alle von sich wegstößt, sollte es nicht auf einmal vom ersten Moment an unmöglich sein, sich von einer anderen Person fernzuhalten. Aber genauso ergeht es ihm mit Sawyer. Aber auch bei ihr ist es so, dass ihre Gedanken und Handlungen manchmal überhaupt nicht zu ihr gepasst haben. Ich kann hierbei nicht alles aufzählen, weil ich euch damit viel zu sehr spoilern würde, aber das ist wirklich eine Sache, die mich gestört und die für mich einfach nicht ganz gepasst hat. Was ich dazu allerdings sagen muss ist, dass die Momente, die durch unpassendes Verhalten zustande gekommen sind, wunderschön waren und ich sie geliebt habe. Und genau daher kommt auch mein Gefühlschaos. Etwas zu lieben, von dem man weiß, dass es so, wie es ist, falsch ist und nicht sein sollte ... das klingt doch super kompliziert, oder?

Womit in niemals gerechnet hätte, war das Ende. Ich habe es nicht kommen sehen, es gab keine Hinweise darauf und ich hätte nicht einmal in Traum daran gedacht, dass es dazu kommen könnte. Dieses Ende hat mich vollkommen überrumpelt und sprachlos gemacht und es ist ein ein echt mieser Cliffhanger

Alles in allem würde ich sagen, dass mir die Charaktere und die Geschichte wirklich gut gefallen, mich aber nicht umgehaut haben. Das unpassende Verhalten von Finn und Sawyer stört mich, aber ich bin super schnell durch das Buch durchgekommen, habe es die meiste Zeit über wirklich genossen und wurde am Ende total überrascht. Ich werde auf jeden Fall Band 2 lesen, weil ich unbedingt wissen muss, wie es weitergeht und bin gespannt, ob die beiden mich dort vielleicht etwas mehr überzeugen werden.

Bewertung
⭐⭐⭐⭐/⭐⭐⭐⭐⭐
( 3,5 Sterne kommen mir zu wenig und 4 Sterne schon fast zu viel vor. Aber weil es für mich näher an 4 Sterne herankommt, gibt es 4/5 Sterne. )





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