Dienstag, 30. Juni 2020

Rezension: Game On - Mein Herz will dich



( Rezensionsexemplar )

Klappentext

Anna Jones will vor allem eins: einen guten Collegeabschluss. Dass sie sich in den Star-Quarterback Drew Baylor verliebt, passt daher ganz und gar nicht in ihren Plan. Auch nach der ersten gemeinsamen Nacht mit ihm ist Anna sich sicher: Mehr als ein One-Night-Stand darf die Sache nicht werden. Aber Drew hat sich in den Kopf gesetzt, Anna für sich zu gewinnen. Und wenn er beim Football eines gelernt hat, dann, dass man hartnäckig bleiben muss, wenn man den Sieg davontragen will.

Meine Meinung
Ich habe die gesamte "Game On" Reihe bereits vor langer Zeit gelesen, aber als ich erfahren habe, dass sie noch einmal mit neuen Covern erscheinen wird, war für mich klar: Dies ist die perfekte Gelegenheit für einen Reread! Kristen Callihan hat einen unglaublich tollen Schreibstil, der nicht nur dafür sorgt, dass die Seiten nur so dahinfliegen, sondern der es auch schafft, dass man während des Lesens Bauchkribbeln bekommt und sich selbst wie eine Frischverliebte fühlt!

Was ich vorab hier gerne erwähnen möchte ist, dass man den Büchern auch dann eine Chance geben sollte, wenn einem der Anfang der Geschichte nicht zusagt. Denn ich weiß, dass das passieren kann, weil es mir ebenfalls so ging. Ich nenne die "Game On" Reihe auch sehr gerne die Schmetterlingsprozess-Reihe, weil man es sich so vorstellen kann, dass die Bücher zu Beginn einer Raupe gleichen, die vielleicht nicht besonders schön aussieht und der ihr auch keine weitere Aufmerksamkeit schenken würdet, sich dann nach und nach aber in einen wunderschönen Schmetterling verwandeln, der es verdient hat, beachtet und bewundert zu werden. Für Anna's und Drew's Geschichte gilt das ganz besonders, denn was hier zunächst wirklich oberflächlich und ohne jegliche Tiefe wirkt, entpuppt sich später als unglaublich emotionale und tiefgründige Geschichte mit zwei wunderbar authentischen und greifbaren Charakteren, die es einem ermöglichen, absolut mit ihnen mitzufühlen.

Drew bringt mich dazu, dass ich mich wie ich selbst fühle. Bei ihm fühle ich mich besser als ich selbst. Als gäbe es da ein lockeres, klapperndes Teil in mir, das immer, wenn er bei mir ist, wieder fest an seinen Platz rutscht.


Anna ist eine, auf den ersten Blick, sehr selbstbewusste und schlagfertige Protagonistin, die immer einen Spruch parat und einen Hang zum Sarkasmus hat. Doch je tiefer der Einblick ist, den man in ihre Gedanken- und Gefühlswelt bekommt, desto klarer wird, dass es in ihr drin ganz anders aussieht. Denn sie wird von Unsicherheiten und Ängsten geplagt, dessen Samen bereits früh in ihrem Leben gesät worden sind und die nun tiefe Wurzeln schlagen. Sie steht sich selbst am meisten im Weg, aber was ich bei ihr wirklich unglaublich toll fand, ist die Entwicklung, die sie im Laufe der Geschichte durchmacht. Denn auch, wenn es ihr wahnsinnig schwerfällt, kämpft sie dafür, sich von der Vergangenheit zu lösen und lernt währenddessen nicht nur jede Menge dazu, sondern bekommt auch eine ganz neue Sicht auf viele Dinge in ihrem Leben. Ich konnte mich sehr gut in sie hineinversetzen und ihre Denken und Handeln war für super nachvollziehbar.

»Erst als ich die Worte ausspreche, wird mir klar, wie einsam mein Leben bisher gewesen ist. Bis sie kam. Bis mir klar wurde, wie das Leben sein könnte, wenn sie mir nur einen Platz darin einräumen würde.«


Drew hat mich tatsächlich total überrascht. Er ist Star-Quarterback, sieht unwahrscheinlich gut aus und ist einer der beliebtesten Typen auf dem College. Trotzdem ist er, anders als man es vielleicht erwarten würde, weder arrogant noch der klassische Sportler-Bad-Boy, der ein bestimmtes Klischee erfüllt. Nicht nur, dass sein Charakter eine enorme Tiefe besitzt, die einem nach und nach offenbart wird, nein - er ist generell ein unglaublich authentischer, ehrlicher und liebevoller Mensch, den man einfach gern haben muss. Was bei ihm zu Beginn wie die klassische Vorgehensweise zur Eroberung seines neuen Betthäschens wirkt, ist in Wirklichkeit etwas so viel Echteres und vor allem Tiefergehendes. Denn auch bei ihm ist es so, dass je näher an ihn kennenlernt, desto mehr geht er einem unter die Haut. Was ich an ihm geliebt habe? Seine weichere und verletzlichere Seite, die in Anna's Gegenwart zum Vorschein kommt und ihn umso greifbarer macht.

»Mittlerweile denke ich, dass glücklich zu sein nicht bedeutet, den perfekten Job, das perfekte Haus oder Leben zu haben. Es ist ein immerwährendes Ziel, eine Aneinanderreihung von Momenten.«


Die Liebesgeschichte ist das, was den Schmetterlingsprozess am besten widerspiegelt. Was mit einem Katz-und-Maus-Spiel und einem darauffolgenden One-Night-Stand beginnt, scheint zunächst auch nicht mehr als bloße Anziehung und Leidenschaft zu sein. Das zwischen ihnen bleibt recht oberflächlich, aber mit der Zeit scheint daraus zumindest eine Hassliebe zu werden. Es gibt Neckereien und Sticheleien, unterhaltsame Dialoge und einige sehr intensive Aufeinandertreffen. Was man allerdings vielleicht gar nicht sofort bemerkt, obwohl es passiert, sind die Gefühle der beiden füreinander, die sich verändern und immer tiefer werden. Es gibt nach und nach mehr tiefgründige Gespräche, sowie kleine besondere und emotionale Momente und das wichtigste ist - die beiden fangen langsam an, sich einander zu öffnen und dem jeweils anderen einen tieferen Einblick in seine Gedanken und Gefühle zu gewähren. Ich bin ehrlich, der Weg der beiden ist kein einfacher. Anna steht ihre Vergangenheit im Weg und Drew in gewisser Weise seine Zukunft. Doch was beide mit der Zeit zu begreifen lernen? Die Gegenwart ist viel wichtiger und bedeutsamer. Ich habe während des Lesens ständig ein Grinsen im Gesicht und Schmetterlinge im Bauch gehabt. Habe mit ihnen gelitten und bin verzweifelt, aber habe ebenso gelacht und mich verliebt. Ich habe ihre gemeinsame Geschichte nicht nur verfolgt, sondern bin selbst Teil davon geworden und habe sie mit ihnen gelebt. Und was ich an ihrer Geschichte ganz besonders geliebt habe ist, das man von ihr sogar noch etwas lernen kann. Nämlich, dass du alleine bestimmst, wer du bist und was dich ausmacht und dass du dir niemals von irgendeiner anderen Person etwas anderes einreden lassen solltest. Du bist gut und du bist genug, so wie du bist. Du musst nicht wie jemand anderes sein oder Dinge in dem Tempo anderer tun. Du musst einfach auf dein Herz hören und die beste Version deiner Selbst sein. Denn das reicht nicht nur vollkommen aus, sondern ist mehr als genug!

»Die meisten von uns brauchen ihr ganzes Leben, um herauszufinden, wer sie wirklich sind und was sie wollen.«


Das Ende ist meiner Meinung nach ein bisschen zu viel des Guten und hätte man hier auf "weniger ist mehr" gesetzt, hätte es mir definitiv besser gefallen. Aber alles in allem habe ich dieses Buch wirklich unglaublich doll geliebt! Genauso, wie ich es vor vier Jahren schon geliebt habe und wie ich es vermutlich in weiteren vier Jahren noch immer tun werde. Und jetzt, nachdem ich es beendet habe, freue ich mich schon darauf, dass auch die anderen drei Bände nach und nach erneut bei mir einziehen, damit ich sie allesamt rereaden kann. Denn diese Reihe hat einen festen Platz in meinem Herzen und ich kann sie wirklich nur weiterempfehlen! Gebt diesen Büchern eine Chance! ;)

Bewertung
⭐⭐⭐⭐,✩/⭐⭐⭐⭐⭐


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