Montag, 31. August 2020

Rezension: Midnight Chronicles - Schattenblick


( Rezensionsexemplar )

Klappentext
Er hat keine Vergangenheit. Sie keine Zukunft. 

449 entflohene Seelen. 449 Tage, um sie zurück in die Unterwelt zu schicken. Roxy weiß, dass ihre Mission so gut wie unmöglich ist. Dass sie jetzt auch noch ein Auge auf den mysteriösen Shaw haben soll, der von einem Geist besessen war und seitdem keinerlei Erinnerungen an seine Vergangenheit hat, passt ihr daher gar nicht. Vor allem weil das Kribbeln zwischen ihnen mit jedem Augenblick, den sie miteinander verbringen, heftiger wird. Und das ist nicht nur für Roxys Herz gefährlich - sondern auch für ihr Leben...

Meine Meinung
Ich habe sowohl von Bianca Iosivoni als auch von Laura Kneidl bereits Bücher gelesen und sie allesamt wirklich absolut geliebt. Deshalb ist es sicher nicht verwunderlich, dass ich innerlich ein paar Luftsprünge gemacht habe, als bekanntgegeben worden ist, dass diese beiden Autorinnen gemeinsam eine Reihe mit insgesamt 6!!! Bänden schreiben werden! Ich meine, das ist ja wie Geburtstag, Ostern und Weihnachten zusammen! Übertroffen hat dieses Gefühl der Vorfreude dann nur noch der Moment, in dem ich den ersten Band der Midnight Chronicles endlich in den Händen halten durfte!

Ich muss sagen, dass ich zu Beginn eine kleine Weile gebraucht habe, um mich in diese neue Welt hineinfinden zu können, aber sowohl der Schreibstil von Bianca Iosivoni als auch die wunderbaren Charaktere in diesem Buch haben es mir wirklich leicht gemacht, nicht nur gedanklich gut in die Geschichte hineinzukommen, sondern sehr schnell selber ein Teil der Geschichte zu werden. Denn mit jeder Seite wird man mehr und mehr gefesselt, jede neue Information sorgt für mehr Spannung und dafür, dass man das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen will und mit jedem neuen Charakter, den man kennenlernt, verliebt man sich ein kleines bisschen mehr in die Geschichte.

Die magische, geheimnisvolle und absolut faszinierende Welt der Hunter hat mich komplett in ihrem Bann gezogen. Vom ersten Moment an war meine Neugier geweckt und auch, wenn man im Laufe der Geschichte immer tiefer in diese Welt hineingezogen wird und langsam die Puzzleteile zusammensucht, die benötigt werden, um am Ende ein klares Bild zu bekommen, hat man das Gefühl, es ist nie genug. Weil es einfach zu gut, zu spannend und zu fesselnd ist! Es macht regelrecht süchtig! Die Idee mit den verschiedenen Hunter-Gattungen finde ich wahnsinnig cool, aber was ich noch viel cooler finde, ist ihre Umsetzung. Die Autorinnen haben hierbei wirklich auf jedes Detail geachtet und ihren Lesern und Leserinnen somit die Welt noch ein Stück näher gebracht.

Roxy, die Protagonistin, war mir von der allerersten Sekunde an mehr als sympathisch. Das liegt nicht nur an ihrer Liebe zum Essen, sondern vor allem auch daran, dass sie ein wahnsinnig mutiger & starker Mensch mit ebenso großem Herzen wie Mundwerk ist. Zudem ist sie schlagfertig und hat einen Hang Sarkasmus, wirkt in ihrem gesamten Erscheinungsbild aber mit allem was sie ist und allem was sie tut, generell einfach unglaublich cool. Was mir bei ihr aber am besten gefallen hat ist, dass man von ihr im Laufe der Geschichte auch eine andere Seite zu Gesicht bekommt. Hin und wieder blitzt nämlich ihre verletzliche Seite durch und dass sie es schafft, Schwäche zu zeigen, zeugt meiner Meinung nach von umso größerer Stärke! Ihre Raffinesse sowie ihren Kampfgeist habe ich während des gesamten Buches enorm bewundert und überhaupt finde ich, dass Roxy jemand ist, zu dem man aufschauen und von dem man noch einiges lernen kann.

Auch bei Shaw hat es nicht lange gedauert, bis ich ihn ins Herz geschlossen habe. Denn den Weg dorthin musste er sich gar nicht erst bahnen, da dieser durch seinen natürlichen Charme und diese positive Ausstrahlung sowie Lockerheit, die ihn umgibt, komplett frei war. Was ich an ihm super interessant finde ist, dass man ihn quasi kennenlernt, während er sich selbst ebenfalls kennenlernt. Denn dadurch, dass seine Vergangenheit für ihn wie ausgelöscht zu sein scheint, weiß er eigentlich gar nicht so wirklich, wer und wie er eigentlich ist. Es stellt sich aber schnell heraus, dass er definitiv Humor sowie jede Menge Feingefühl, Kampfgeist und einen ziemlichen Mut besitzt und dass es unmöglich ist, ihn nicht zu mögen. Ich habe seine Direktheit, sowie seine Offen- und Ehrlichkeit sehr geliebt, da man beim ihm dadurch immer genau weiß, wo man dran ist.

Und zum ersten Mal, seit ich die Augen aufgeschlagen und mein neues Leben ohne Erinnerung begonnen hatte, fühlte es sich so an, als wäre ich wirklich angekommen.


Die Liebesgeschichte zwischen Roxy und Shaw steht hier nicht im Mittelpunkt, spielt aber trotzdem sowohl für den Verlauf der Geschichte an sich als auch für beide Protagonisten eine sehr wichtige Rolle. Zum einen ist es nämlich so, dass sie füreinander genau das sind, was der jeweils andere braucht - auch, wenn ihnen das zu Beginn gar nicht so bewusst ist. Denn während Roxy in Shaw nicht nur jemanden findet, der ihr eine kleine Pause von ihrem sich immer weiter dem Ende zubewegenden Leben bietet, sondern auch jemanden, dem sie voll und ganz vertrauen kann und bei dem sie es schafft, sich zu öffnen und für einen kurzen Moment sogar fallenzulassen, ist sie für Shaw so etwas sie sein Anker, an dem er sich festhalten kann. Nicht nur, weil sie ihn gerettet hat, sondern weil sie diejenige ist, die ihm - obwohl in ihm drin eine dunkle Leere herrscht und er sich die meiste Zeit ziemlich verloren fühlt - ein Gefühl von Wärme, ein Gefühl von "angekommen sein" gibt, und die Leere in ihm mit ihrer bloßen Anwesenheit zu füllen beginnt. Und zum anderen ist es so, dass diese stillen, aber intensiven und besonderen Momente zwischen den beiden der perfekte Ausgleich zum spannenden und nervenaufreibenden Teil der Geschichte sind.

Was ich an den Nebencharakteren in den Büchern von Bianca und Laura so sehr liebe? Dass man sie allesamt total ins Herz schließt, sie alle eine eigene Persönlichkeit haben, einen wichtigen Teil zur Geschichte beitragen und absolut nicht daraus wegzudenken sind. Teilweise werden ihre Geschichten nebenher ebenfalls ein Stück erzählt, was dazu beträgt, dass ihnen eine enorme Authentizität und Greifbarkeit verliehen wird. Sie bilden gemeinsam mit den Protagonisten einen kleinen Kreis von Leuten, von denen man selber gerne ein Teil wäre und dieses Gefühl der Gemeinschaft und Verbundenheit liebe ich wirklich sehr. Unter anderem lernt man hier außerdem bereits Warden, den Protagonisten des zweiten Bands der Midnight Chronicles, kennen und wird somit schon ein wenig in sein Leben hineingeführt.

Und jetzt, nachdem ich das Buch beendet habe, kann ich wirklich sagen, dass es ein mehr als gelungener Auftakt dieser wunderbaren New Adult-Fantasy Reihe ist und ich jetzt voller Vorfreude auf den Feburar und somit auch darauf hinfiebern werde, Warden's und Cain's Geschichte zu lesen. Und natürlich freue ich mich auch darauf zu erfahren, wie es mit Roxy und Shaw weitergehen wird, denn dies hier war definitiv erst der Anfang ihrer Geschichte - und darüber könnte ich glücklicher gar nicht sein.

Bewertung
⭐⭐⭐⭐⭐/⭐⭐⭐⭐⭐



  


 

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