Donnerstag, 24. Juni 2021

Rezension: Ein Herz so dunkel und schön

 

( Rezensionsexemplar )

Klappentext
Der Fluch von Emberfall ist gebrochen. Doch die Gerüchte, dass Prinz Rhen gar nicht der legitime Thronerbe ist, wollen nicht verstummen. Nur Rhens engster Vertrauter, der schweigsame Grey, kennt die gefährliche Wahrheit. Er versucht sich zu verstecken, wird von Rhen aber gewaltsam an den Hof zurückgeholt. Die skrupellose Herrscherin des Nachbarreichs will die Wirren nutzen, um die Macht an sich zu reißen. Und ausgerechnet deren Tochter Lia Mara bittet plötzlich Grey um Hilfe. Kann er dem ebenso schönen wie mutigen Mädchen wirklich vertrauen? Kann er mit ihr Emberfall retten – indem er sich gegen Rhen stellt?

Meine Meinung
Nach der Enthüllung am Ende vom ersten Band war ich unglaublich gespannt darauf, wie es wohl weitergehen wird. Zudem habe ich mir dort bereits gedacht, dass der Fokus im Folgeband eher auf Grey liegen wird, was meine Vorfreude noch mehr gesteigert hat, da er schon im ersten Band mein Liebling war.

"Ein Herz so dunkel und schön" behandelt größtenteils Grey’s Geschichte, seinen Umgang mit der Tatsache, dass er der rechtmäßige Thronerbe von Emberfall ist, sowie seine charakterliche Entwicklung und ich muss sagen, dass ich wirklich alles daran geliebt habe. Ich bin ihm, wie bereits erwähnt, schon im ersten Band voll und ganz verfallen, weshalb er mein Herz hier gar nicht mehr erobern musste, da es ihm schon längst gehört hat. Zudem habe seine Ruhe, seine Klugheit, sein großes Herz und seine Loyalität Seite für Seite noch mehr lieben gelernt und fand es unglaublich bewundernswert, durch den Einblick in seine Gedanken- und Gefühlswelt seinen inneren Kampf bezüglich seines Erbes hautnah miterleben zu dürfen. Er war für mich ein wahnsinnig greifbarer und authentischer Charakter, mit dem ich nicht nur wunderbar mitfühlen konnte, sondern dessen Gedankengänge und Handlungen auch super nachvollziehbar für mich waren.

Mit Lia Mara, der Protagonistin in diesem Buch, bin ich leider nicht ganz so warm geworden, was zweierlei Gründe hat. Zum einen finde ich, dass die Tatsache, dass sie Grey's Love Interest werden soll, einfach zu erzwungen gewirkt hat. Und zum anderen ist sie mir tatsächlich zu blass geblieben. Obwohl ich das, was ich von ihr mitbekommen habe - ihren Mut, ihre Stärke, ihre Raffiniertheit, ihre Gutmütigkeit und ihr gütiges Herz - sehr geliebt und sie innerhalb der Geschichte auch ins Herz geschlossen habe, habe ich ihre Hauptrolle leider nur darin gesehen, die Frau an Greys Seite zu werden, was ich wirklich schade finde, weil ich mir sicher bin, dass sie hätte so viel mehr sein können. Aber nach dem, was am Ende dieses Buches passiert ist, stehen die Chancen glaube ich ganz gut, dass ich genau diese Lia Mara im dritten Band zu sehen bekommen werde und darauf freue ich mich schon jetzt sehr.

Dadurch, dass ihre Rolle als neue Love Interest für Grey auf mich zu erzwungen gewirkt hat, konnte mich auch die sich entwickelnde Liebesgeschichte zwischen den beiden nicht wirklich überzeugen. Es gibt ein paar schöne Momente zwischen ihm und Lia Mara, allerdings war für mich am Ende nicht nachvollziehbar, warum sich Gefühle zwischen den beiden entwickelt haben sollen und woher genau diese starke Verbindung zwischen ihnen kommt. Aber auch hierbei habe ich große Hoffnungen, dass es im dritten Band anders sein wird.

Was mich schockiert und gleichzeitig wirklich traurig gemacht hat? Was aus Rhen geworden ist. Ich habe ihn in diesem Band nicht wiedererkannt. Alles, was ich an ihm im ersten Band so toll fand, war plötzlich verschwunden und von dem gutherzigen und sympathischen Rhen, den ich so in mein Herz geschlossen habe, war nichts mehr übrig. Die Art und Weise, wie er Grey behandelt hat, wie er mit Lia Mara umgesprungen ist, wie er absolut nicht auf die Meinung von Harper geachtet und sich unmöglich verhalten hat, hat mich traurig und gleichzeitig echt wütend gemacht. Man erfährt am Ende zwar den Grund für sein Verhalten und in gewisser Weise ist dieses dann auch besser nachzuvollziehen, aber das gesamte Buch über hätte ich ihm einfach nur liebend gerne den Hals umgedreht.


Wenn ich ganz ehrlich bin, habe ich mir ja den gesamten ersten Band über gewünscht, dass aus Harper und Grey ein Paar wird und auch jetzt im zweiten Band -  wo mehr klar war, dass das auf keinen Fall so kommen wird - sind meine Hoffnungen nicht ganz verschwunden. Harper und Grey sind bisher einfach meine liebsten Charaktere dieser Reihe und meiner Meinung nach würden die beiden auch perfekt zusammenpassen. Ob ich die paar wenigen schönen Momente zwischen ihnen in diesem Buch geliebt und sogar mehrfach gelesen habe? Definitiv! Ob es dafür mein Herz gebrochen hat, dass es nur so wenige Momente waren? Leider ja!


Ich habe die bekannten Nebencharaktere aus dem ersten Band noch weiter ins Herz geschlossen und habe neue Nebencharaktere lieben gelernt. Sie alle sind eine wahre Bereicherung für die Geschichte und von großer Bedeutung für deren Verlauf. Ich finde es unglaublich schön, dass auch ihre Geschichten teilweise nebenher erzählt wurden und habe es sehr genossen, sie ebenfalls auf ihrem Weg begleiten zu dürfen.


Das Ende ist natürlich mal wieder super fies und sorgt dafür, dass man sich wünscht, sofort den dritten Band lesen zu können. Es gibt viele offene Fragen, so viel Ungeklärtes und Ungewisses, aber eben auch genauso viel Hoffnung. Und an dieser halte ich nun fest, bis es im August mit dem dritten und letzten Band weitergeht. Ich bin wahnsinnig gespannt auf den Fortgang der Geschichte und darauf, ob ich dort bekommen werde, was mir in diesem Band gefehlt hat. Und trotz meiner Kritikpunkte muss ich sagen, dass "Ein Herz so dunkel und schön" eine gelungene Fortsetzung dieser spannenden und faszinierenden Reihe und ebenso lesenswert wie sein Vorgänger ist!


Bewertung

⭐⭐⭐⭐/⭐⭐⭐⭐⭐



Rezension: Lessons in Faking

  ( Rezensionsexemplar ) ✨ Klappentext ✨ There’s one thing Athalia Pressley wants more than anything: her twin brother’s affection. Since th...