Sonntag, 15. August 2021

Rezension: Gegen den bittersten Sturm

( Rezensionsexemplar )

Klappentext
Durch ihn wusste ich, dass es Sekunden gab, in denen alles perfekt zusammenpasste ...

Als ich ihm eines Abends plötzlich wieder gegenüberstand, konnte ich fühlen, wie mein Herz erneut zerbrach. Denn für die Welt war er Connor Roe - einer der vermögendsten und einflussreichsten Männer New Yorks. Aber für mich war er der Mann, dem ich in einer Nacht vor zwei Jahren all meine Träume und tiefsten Geheimnisse anvertraut hatte. Für einen kurzen Augenblick hatten wir uns ineinander verliebt - weil wir wussten, dass wir uns nicht wiedersehen werden. Doch jetzt war er zurück in meinem Leben - wieder war es der falsche Zeitpunkt für uns. Und so zog er mich an sich und hielt mich einfach nur fest. Denn niemand wusste besser als Connor, dass man manchmal in den Trümmern stehen und hoffen musste, dass man lernte, mit den zerbrochenen Teilen zu leben.

Meine Meinung
Wie eigentlich jedes Mal, nachdem ich ein BCC Buch beendet habe und mich an die Rezension setzen will, weiß ich überhaupt nicht, wohin mit all meinen Gedanken und Gefühlen. Dieses Buch zu lesen ist einer dieser Liebesblitz-Momente. Für die Zeit, in der du das Buch liest, bist du vollkommen von Liebe erfüllt. Du verliebst dich Seite für Seite mehr - in die Charaktere, die Geschichte und in die Gefühle, die diese in dir auslöst. Und auch, wenn diese krasse Liebe zum Buch nur in der Zeit so deutlich zu spüren ist, in der du das Buch liest, so verändert es dich trotzdem danach für immer. Weil es dich fesselt und in seinen Bann zieht. Weil es dir unter die Haut geht und dich tiefer berührt als du dachtest, dass es möglich ist. Weil es seine Spuren hinterlässt - auf Herz und Seele. Und weil es - anders als ich zunächst gedacht habe - dich nicht dazu bringt, ihm ein Stück deines Herzens zu schenken, sondern dir ein fehlendes Teil deines Herzens zurückgibt, von dem du überhaupt nicht wusstest, dass es fehlt, bis Aaliyah und Connor die Leere, die dieses fehlende Teil verursacht hat, mit ihrer Geschichte gefüllt haben.

Dass ich, obwohl ich mittlerweile eigentlich weiß, was für eine großartige Autorin Brittainy ist, immer noch jedes Mal aufs Neue davon überrascht bin, wie sehr mich ihre Bücher mitnehmen, zeigt eigentlich nur noch einmal mehr, dass sie wahrhaftig die Königin der Emotionen ist. Ihre Bücher sind wahre Herzenskiller, aber gleichzeitig eben auch die beste Medizin, um gebrochene Herzen wieder zu heilen. Für all die Gefühle, die Brittainy C. Cherry’s Geschichten in mir auslösen, für all die wunderbaren Charaktere, die sie mir schenkt und für jedes einzelne Buch von ihr, aus dem ich etwas für mein eigenes Leben mitnehmen kann, würde ich mir immer und immer wieder bereitwillig mein Herz brechen lassen. Weil ich ja weiß, dass ihre Worte gleichzeitig auch die Macht haben, es am Ende wieder zusammenzusetzen - inklusive dem Teil, der vorher gefehlt hat.

Schon innerhalb der ersten 100 Seiten hat die Geschichte von Aaliyah und Connor mein Herz so sehr mit Liebe erfüllt, dass ich mich bereits da gefragt habe, wie ich weiterlesen soll, ohne dass mein Herz im Laufe der Geschichte überläuft oder platzt. Dieses Buch ist so ehrlich, so echt, so authentisch, so gefühlvoll und so wunderbar greifbar, dass man es sehr gut damit vergleichen kann, von den Worten in eine warme Decke eingehüllt zu werden. Denn trotz des Schmerzes, der Angst und all den Sorgen hat mir dieses Buch die ganze Zeit über ein enormes Gefühl von Wärme und Vertrautheit vermittelt. Ich habe Liebe gespürt und selbst geliebt. Manchmal haben mich bestimmte Aussagen so tief getroffen, dass ich eine Gänsehaut bekommen habe. Mir standen andauernd Tränen in den Augen - entweder, weil es einfach so wehgetan hat oder weil es so berührend und wunderschön war. Egal, was von beidem der Fall war, ich wusste einfach nicht wohin mit all meinen Gefühlen. Aber genau das liebe ich an den Büchern der Autorin so. Bücher von Brittainy C. Cherry liest man nicht einfach nur, man lebt sie. Und genau das habe ich hier auch getan.

Eine Frage, die ich mir während des Lesens auch gestellt habe ist:
Wie können Charaktere so tiefsinnig, einzigartig und bewundernswert sein? Und wie ist es möglich, so sehr mit ihnen mitzufühlen, dass man das Gefühl hat, es würde einen jeden Moment zerreißen?


Ich konnte mich von Anfang an so unfassbar gut in Aaliyah, die Protagonistin, hineinversetzen und habe selten so sehr mit jemandem mitgefühlt, wie mit ihr. All ihre Sorgen, Ängste und Zweifel. Das ständige Gefühl, nicht genug, nicht wichtig, nicht wertvoll genug zu sein und nicht gebraucht zu werden. Nicht nur der Wunsch nach Anerkennung, sondern das wirkliche Bedürfnis nach Wertschätzung und Lob. Die Gedanken, die immer nur darum kreisen, was andere von einem denken und der Druck, perfekt zu sein und alles perfekt zu machen, obwohl man eigentlich genau weiß, dass das unmöglich ist. Aaliyah hat mir mein Herz mehrfach schwer werden lassen, ich habe wahnsinnig mit ihr mitgefühlt und dadurch auch wirklich gelitten, aber ich habe mich durch sie auch wiedergefunden und mich verstanden gefühlt - weniger alleine, weniger komisch, mehr menschlich. Brittainy hat mir mit dieser Protagonistin ein unglaublich wertvolles Geschenk gemacht und ich glaube, damit bin ich nicht alleine.

Das größte Geschenk in diesem Buch ist aber Connor, der beste Mensch, der mir bisher in einem Buch begegnet ist. Connor, dessen Gesicht man im Wörterbuch nicht - so wie er selbst sagt - unter "extrovertiert" findet, sondern dann, wenn man das Wort "Liebe" nachschlägt. Connor, der ein durch und durch guter Mensch ist. Ein gütiger, liebenswürdiger, aufmerksamer, selbstloser, freundlicher und wirklich einzigartiger Mensch, den die Welt überhaupt nicht verdient hat. Er hat nicht nur mein Herz erwärmt, er hat mich während des Lesens auch mit einer unglaublichen Ruhe erfüllt. Alles an ihm strahlt Ruhe, Wärme und Geborgenheit aus und ich habe das in dieser Form noch nie so stark in einem Buch gespürt wie bei ihm. Connor ist der Mensch, dessen Gegenwart man immer dann sucht, wenn man nichts als absolutes Glück verspüren will. Wenn man einen Moment Abstand von der Realität braucht. Wenn man sich nach Ehrlichkeit und Echtheit sehnt. Wenn man sich nach Liebe sehnt. Connor verfällt man nicht, in Connor verliebt man sich nicht nur einfach und Connor wird nicht einfach nur zum ultimativen Bookboyfriend. Connor ist der Charakter, der einen so bleibenden Eindruck hinterlässt, dass man sich für ihn einen ganz besonders sicheren Platz im Herzen sucht und ihn dort für immer einschließt - vielleicht sogar mit der Hoffnung, irgendwann auch im echten Leben mal einem Connor zu begegnen. Ich glaube, das wäre das Beste, was einem passieren kann. Selbst dann, wenn es bei einer einzigen Begegnung bleibt. Denn auch diese kann, wie ich in diesem Buch gelernt habe, lebensverändernd sein.

Und als würde all das noch nicht ausreichen, um "Gegen den bittersten Sturm" zu einem Jahreshighlight und einem absoluten Herzensbuch zu machen, ist da auch noch die Liebesgeschichte der beiden. Die Liebesgeschichte, die zeigt, dass es manchmal eine andere Person braucht, um zu lernen, sich wieder in sich selbst zu verlieben. Eine Person, in deren Gegenwart man zur besten Version seiner selbst wird. Eine Person, die an einen glaubt, während man selbst noch nicht bereit ist, an sich zu glauben. Jemanden, der einem Halt gibt und der da ist, um einen aufzufangen, wenn man bereit ist, endlich loszulassen. Die Liebesgeschichte, bei der von der allersten Sekunde an klar war, dass sie etwas ganz Besonderes ist. Von der man selbst so vieles für sich und sein Leben mitnehmen kann. Und die die einzigartige Verbundenheit zweier Menschen zeigt, die das Schicksal trotz aller ungünstigen Umstände zusammengeführt hat. Aaliyah und Connor ergänzen sich nicht nur perfekt, sie sind eine wahre Bereicherung im Leben des jeweils anderen. Sie lernen voneinander und durch den anderen. Sie fordern einander heraus, über die eigenen Grenzen hinaus zu gehen. Sie können miteinander lachen und sie können miteinander weinen. Sie bieten einander einen Hafen der Sicherheit und Geborgenheit - einen Ort, an dem sie vollkommen offen und ehrlich, an dem sie einfach sie selbst sein können. Und sie lieben bedingungslos. Unmöglich, sich da nicht ebenfalls zu verlieben.

Ich liebe es, dass Selbstliebe und Selbstakzeptanz ein ganz großes und wichtiges Thema in diesem Buch sind und wie wunderbar natürlich die Autorin diese Themen mit in das Buch eingebaut hat. Ich liebe es, dass ich mich in so vielen Dingen selbst wiedererkannt habe und mir dieses Buch in vielerlei Hinsicht die Augen geöffnet hat. Und ich liebe es, dass mich dieses Buch zum Nachdenken angeregt und mir etwas mit auf den Weg gegeben hat, von dem ich lernen kann. Es war eine unglaublich schöne, intensive und wertvolle Erfahrung Aaliyah auf dem Weg zu sich selbst zu begleiten und dabei sein zu dürfen, wie sie lernt, sich selbst nicht nur zu akzeptieren, sondern so zu lieben, wie sie ist. Mit all ihren Ecken, Kanten, Makeln und Unperfektheiten. Denn all diese Dinge sind es, die einen Menschen zu etwas Einzigartigen machen.

Und wisst ihr, was zum Ende hin passiert ist und womit ich überhaupt nicht gerechnet hätte? Ich habe Connor tatsächlich ein Stück meines Herzens, das ich ihm am Anfang des Buches geschenkt habe, wieder weggenommen und es Damian - mein liebster Nebencharakter und Protagonist aus dem dritten Band der Reihe - in die Hand gedrückt mit der Bitte, gut darauf aufzupassen, bis ich im Dezember seine Geschichte lesen werde. Es war einfach unmöglich, das nicht zu tun.


"Gegen den bittersten Sturm" hat es mit seiner Echtheit, all seinen Gefühlen, seinen wunderbaren Charakteren, seiner Tiefe & Intensität, seinen einzigartigen Liebesblitz-Momenten und all den anderen wundervollen Dingen, die mein Herz so tief berührt haben, geschafft, zu meinem neuen Lieblingsbuch der Autorin zu werden und noch einmal mehr bewiesen, dass Brittainy C. Cherry nicht ohne Grund zu meinen allerliebsten Autorinnen gehört.

Bewertung
⭐⭐⭐⭐⭐+/⭐⭐⭐⭐⭐


 

Freitag, 13. August 2021

Rezension: Chasing Dreams

( Rezensionsexemplar )

Klappentext
Schon früh musste die Tänzerin Yuna lernen, mit ihrer Andersartigkeit umzugehen. Sie ist athletischer als andere Mädchen, weniger zierlich, und fühlt sich mehreren Kulturen zugehörig. Nur beim Tanzen ist sie vollkommen frei. Am Montana Arts College für künstlerisch Begabte verfolgt Yuna deshalb ihren Traum vom klassischen Ballett – ihre modernen Choreografien behält sie vorerst für sich. Im Campuscafé lernt sie den verschlossenen Barista Miles kennen, der sofort von Yunas Ausstrahlung, ihren kontrollierten, eleganten Bewegungen fasziniert ist. Beide sind auf ihre Weise Außenseiter, denn Miles hat jahrelang unter dem Pflegesystem gelitten, seine Gefühle in Bildern verarbeitet. Miteinander können sie endlich sie selbst sein. Wäre da nicht Milesʼ Vergangenheit, die sie einzuholen droht.

Meine Meinung
"Chasing Dreams" war mein erstes Buch der Autorin und ich habe mich von Anfang an wirklich sehr auf die Geschichte von Yuna und und Miles gefreut. Nicht nur in das wunderschöne Cover habe ich mich sofort verliebt, auch der Klappentext hat mich gleich angesprochen. Meine Vorfreude war groß … meine Enttäuschung dafür am Ende dann aber auch, weil die Geschichte mich leider überhaupt nicht so überzeugen konnte, wie ich es mir gewünscht hätte. Angefangen hat es schon damit, dass ich wirklich meine Probleme mit dem Schreibstil hatte. Dieser war mir zu sprunghaft, zu abgehackt und hat mir leider keinen guten Lesefluss ermöglicht. Ich habe gemerkt, wie ich während des Lesens immer wieder ins Stocken geraten bin, was mir mehr und mehr die Freude an diesem Buch genommen hat. Zudem muss ich sagen, dass mich die hier sehr erzwungen wirkende Jugendsprache ziemlich gestört hat. Wörter, die einfach immer wieder eingeworfen wurden und die Jugendliche anscheinend heutzutage so verwenden, die in meinen Augen aber einfach nur ziemlich unangenehm waren, nicht ins Buch gepasst und daher eher gestört haben.

Auch ansonsten muss ich sagen, dass meine Gefühle bezügliches dieses Buches eher gemischt sind - egal, ob es die Charaktere oder die Geschichte an sich betrifft. Was mir wirklich gut gefallen hat, war die Idee mit dem Montana Arts College. Ich bin sowieso ein großer Fan von dieser kreativen Sparte, weshalb ich mich darüber wirklich sehr gefreut habe und ich muss echt sagen, dass das Setting ein Traum war! Hingegen weniger gut gefallen hat mir der Verlauf der Geschichte. Es gab für mich zu viele Längen, dass der Schreibstil mir das Lesen nochmal mehr erschwert hat, habe ich ja bereits erwähnt und auch sonst konnte mich dieses Buch einfach nicht fesseln.

Auch die Protagonisten konnten mich nicht voll und ganz überzeugen, wobei ich vor allem meine Probleme mit Yuna hatte. Sie und Miles waren zwar sehr authentische und an sich gut ausgearbeitete Charaktere, jedoch hat mir die wirkliche Tiefe gefühlt. Ich habe es bei keinem der beiden geschafft, eine Verbindung zu ihnen aufzubauen, weshalb sie mich auch auf emotionaler Ebene nicht vollkommen erreichen konnten. Was mir an Yuna gefallen hat, war ihre Zielstrebigkeit und dass sie daran festhält, ihren Traum zu verfolgen. Während sie sich zu Beginn des Buches als ziemliche Außenseiterin noch recht verloren fühlt, so beweist sie im Laufe der Geschichte, wie viel in ihr steckt und dass sie eine wahre Kämpferin ist. Miles war für mich eigentlich von Anfang an ein sehr sympathischer Charakter, ich habe seine Liebe und Leidenschaft zur Kunst geliebt und ihn für sein Talent
bewundert. Seinen Perfektionismus konnte ich absolut nachvollziehen, sein großes und gutes Herz hat dafür gesorgt, dass ich ihn ins Herz geschlossen habe und auch sonst war er für mich ein sehr angenehmer Charakter. Jedoch hat mir bei ihm, genau wie bei Yuna, die Tiefe gefehlt. Ich hätte mir mehr von seiner Vergangenheit gewünscht, einen tieferen Einblick in seine Gedanken- und Gefühlswelt und mehr Greifbares. Was sie beide für mich im Endeffekt hat anstrengend hat werden lassen, waren sie zusammen, was mich auch gleich zur Liebesgeschichte führt, die mich weder überzeugen noch berühren konnte.

Die Liebesgeschichte hat einen süßen Beginn, aber für mich war mit weiterer Entwicklung der Geschichte deutlich zu erkennen, dass Yuna und Miles einfach nicht zusammenpassen und dass das Ganze zwischen ihnen mehr anstrengend als schön ist. Ich glaube daran, dass ich hier gar nicht recht weiß, was ich schreiben soll, merkt man schon, dass meine Begeisterung und Überzeugung nicht allzu groß ist, aber ich habe zwischen ihnen einfach nichts gespürt. Für mich waren die Gefühle nicht greifbar, die beiden haben sich meiner Meinung nach nicht ergänzt und ich habe sie im Leben des jeweils anderen auch nicht als eine Bereicherung wahrgenommen. Vielleicht liegt es daran, dass mich das Buch emotional generell nicht erreichen konnten und hätte es das doch getan, hätte mir vielleicht auch die Liebesgeschichte besser gefallen und mir mehr zusagen können, aber so war dies leider einfach nicht der Fall.

Zum Ende hin haben sie die Ereignisse nur so überschlagen, nichts wurde richtig geklärt, die wichtigen Dinge haben ihren Fokus verloren und alles ging einfach viel zu schnell. Die Charaktere sind mir mehr und mehr entglitten und wenn ich ehrlich bin, hat sich das Schluss für mich ebenso abgehackt angefühlt wie der Schreibstil der Autorin.

Alles in allem muss ich sagen, dass mich dieses Buch wirklich ein wenig enttäuscht hat, was aber auch an meinen hohen Erwartungen gelegen haben kann. Die Geschichte besitzt einige süße Passagen, das Setting ist wirklich wundervoll und die Charaktere sind - bis auf einige Kleinigkeiten - eigentlich auch echt in Ordnung. Aber will ich Charaktere, die "in Ordnung" für mich sind? Oder möchte ich nicht viel lieber welche, die mich mit sich reißen, mich mitfiebern und mitfühlen lassen und es schaffen, mir unter die Haut zu gehen? Liebesgeschichte, die Umsetzung der Geschichte, einige Aussagen die innerhalb der Geschichte getroffen werden, sowie das Ende haben mir einfach nicht zusagen können. Mir haben die Tiefe, die Beziehung zu den Charakteren und die Gefühle gefehlt und ich hätte mir an den meisten Stellen einfach mehr gewünscht. Außer am Ende - hier war es dann zu viel.
Ich weiß, meine Rezension klingt überwiegend negativ, aber es ist ein schönes Buch für zwischendurch, weshalb es von mir auch trotzdem nicht weniger als 3 Sterne bekommt. Zudem kann ich mir auch vorstellen, dass es mir - besonders was die Liebesgeschichte angeht - besser gefallen hätte, wenn ich mich nicht schon wegen dem Schreibstil so weit von der Geschichte distanziert hätte, dass es für dieses Buch gar nicht mehr möglich war, mich emotional zu erreichen.

Bewertung
⭐⭐⭐/⭐⭐⭐⭐⭐



 

Sonntag, 8. August 2021

Rezension: Play & Pretend

 

( Rezensionsexemplar )

Klappentext
Auf der Bühne kann Briony alles sein, was sie im echten Leben nicht ist. Die Schauspiel-Studentin liebt es, in fremde Rollen zu schlüpfen, doch kaum jemand kennt den wahren Grund dafür. Nur ihr attraktiver Schauspielkollege Sebastian versucht hartnäckig herauszufinden, was sie im Rampenlicht vergessen will. Ausgerechnet mit ihm muss sie sich auf die Hauptrollen eines Theaterstücks vorbereiten. Der Gedanke, dass sie darin das Liebespaar spielen sollen, lässt Brionys Herz höher schlagen. Sie will sich nicht eingestehen, dass sie Sebastians Nähe genießt – denn gleichzeitig macht er ihr Angst. Besonders in den Momenten, wenn sich sein Blick plötzlich verdunkelt und Briony ahnt, dass sie nicht als Einzige ein Geheimnis verbirgt …

Meine Meinung
Ich habe die vorherigen Bände dieser Reihe tatsächlich nicht gelesen, weil sie mich nicht wirklich angesprochen haben, aber bei diesem Band hier war für mich von Anfang an klar, dass ich es nicht nur einfach lesen möchte, sondern lesen muss! "Play and Pretend" ist mein erstes Buch der Autorin und ich muss gestehen, dass ich eine kleine Weile gebraucht habe, bis ich mich an ihren Schreibstil gewöhnt habe. Aber mit dem wahninnigen Gefühl, der Greifbarkeit und der Echtheit, die dieser einen während des Lesens vermittelt, war es nur eine Frage der Zeit, bis ich ihn lieben würde. Und so war es auch. Die Worte, die die Autorin schreibt, liest man nicht einfach nur, man fühlt sie. Sie berühren einen, gehen einem unter die Haut und machen ganz viel mit einem. Ob ich am Ende alles daran mehr als geliebt habe? Aber sowas von!

"Play and Pretend" ist so ein Buch, das man selbst gelesen und erlebt haben muss, um wirklich verstehen zu können, wie wundervoll es ist, weshalb ich gar nicht so recht weiß, wie ich euch zumindest ein wenig näher bringen kann, warum ihr dieses Buch auf jeden Fall lesen solltet. Es sind die vielen Kleinigkeiten, die hier zusammenkommen und ein großes Wundervolles ergeben. Es ist das wechselnde Setting von Bühne und echtem Leben und die Verbindungen die diesbezüglich bestehen. Es ist die Atmosphäre dieser Geschichte, die einen einfach alles mitfühlen lässt. Es sind natürlich die einzigartigen Protagonisten, aber ebenso auch die wunderbaren Nebencharaktere. Es ist die Echtheit der Geschichte, ihre Tiefe und ihre Intensität. Dieses Buch reißt einen einfach mit sich und du kannst - selbst wenn du wolltest - nichts dagegen tun. Die Geschichte von Sebastian und Briony gibt einem ein kleines Teil des eigenen Herzens wieder, von dem man überhaupt nicht wusste, dass es fehlt. Aber nachdem man dieses Buch beendet hat, kann es gar nicht anders sein, als dass es einen Teil zur Vervollständigung des eigenen Herzens beigetragen hat.

Briony ist eine Protagonistin mit der ich absolut nicht gerechnet, aber die ich mehr gebraucht habe, als ich dachte. Ich konnte mich nicht nur wahnsinnig gut in sie hineinversetzen und mit ihr mitfühlen, sondern auch eine Gedanken- und Gefühlswelt hat mich mit ihrer Greifbarkeit absolut umgehauen. Mein Herz hat für sie geblutet, wirklich. Dafür, dass sie jeden Tag diese Maske trägt, bei der sie meint, sich hinter ihr verstecken zu müssen. Dafür, dass sie so sehr mit sich selbst zu kämpfen hat und sie quasi ihr eigener größter Feind ist. Und für die Art und Weise, wie sie sich selbst sieht, wie sie sich bezogen auf sich selbst fühlt und was sie von sich hält. Es hat so wehgetan, das zu lesen, weil ich mich in so vielen Punkten einfach selbst wiedergefunden habe, aber eben auch, weil die Art und Weise, wie die Autorin all das rübergebracht hat, unwahrscheinlich authentisch war. Aber da waren nicht nur Schmerz und Traurigkeit, im Gegenteil. Da war auch ganz viel Bewunderung. Ich habe Briony bewundert - für ihren Mut, ihre Stärke und dafür, dass sie es trotzdem jeden Tag schafft, aufzustehen und sich dem neuen Tag und allem, was dieser mit sich bringt, zu stellen. Für ihre Klugheit, ihre Kreativität, ihr Talent und ihr großes, wundervolles Herz. Briony zeigt, dass Schwäche nicht bedeutet, dass man nicht auch gleichzeitig stark sein kann. Dass man das Gefühl haben kann, aufgeben zu wollen und zu müssen und trotzdem eine Kämpferin sein kann. Und - und das ist das Wichtigste für mich gewesen - sie zeigt, dass es Hoffnung gibt. Und es gibt nichts Schöneres als eine Protagonistin, die ein Gefühl von Hoffnung in den Lesern und Leserinnen weckt, oder?

Sebastian habe ich geliebt und Sebastian hat während des gesamtes Buches mein Herz gehört. Auch er war für mich wahnsinnig greifbar, auch ihn konnte ich unglaublich gut verstehen und auch mit ihm habe ich die ganze Zeit über absolut mitgefühlt. Er strahlt eine unwahrscheinliche Wärme und Ruhe aus und das, obwohl es in ihm drin alles andere als ruhig ist. Er hat mir während des Lesens wirklich das Gefühl vermittelt, dass es unmöglich ist, sich in seiner Gegenwart irgendetwas anderes als absolut wohl zu fühlen und ich bin mir ziemlich sicher, dass seine charmante und liebenswürdige Art auch ihren Teil dazu beigetragen hat, dass ich mich selbst ein wenig in ihr verliebt habe. Warum ich ihn ebenso bewundert habe wie Briony? Weil er, selbst wenn er am Ende seiner Kräfte ist und am Boden liegt, es schafft, den Menschen, die ihm etwas bedeuten, Kraft zu schenken und sie aufzubauen. Und wenn das kein ausschlaggebender Grund dafür ist, ihm sein Herz zu schenken, dann weiß ichs auch nicht.

Die Liebesgeschichte der beiden ist alles andere als leicht und unkompliziert, aber sie ist jede Anstrengung und jede einzelne zu bewältigende Herausforderung mehr als wert. Denn diese beiden verbindet von Anfang an etwas ganz Besonderes, das mit der Zeit immer stärker und stärker wird. Die beiden finden im jeweils anderen eine Person, die sie automatisch mit einer enormen Ruhe erfüllt, sobald sie in der Nähe ist. Sind die die Ruheoase des jeweils anderen und wenn sie zusammen sind, können sie die Realität für einen Augenblick vergessen und einfach sein. Die Beziehung zwischen ihnen entwickelt sich ganz langsam und sanft, aber genau das habe ich so geliebt. Weil es zu ihnen und ihrer Geschichte passt und sich alles andere falsch angefühlt hätte. Und dadurch, dass sich ihre Gefühle füreinander so wunderbar langsam entwickelt haben, habe auch ich selbst die Zeit bekommen, mich mit ihnen gemeinsam zu verlieben. Es hat sich einfach komplett richtig angefühlt. Zudem war es unglaublich schön mit anzusehen, wie sie an den Steinen, die ihnen in den Weg gelegt werden und den Herausforderungen, die sie zu meistern haben, gewachsen sind und wie sie aus den schwierigen Situationen stärker als zu zuvor wieder hervorgegangen sind. Ich habe mitgefühlt, mitgefiebert, mit ihnen gelitten und mit ihnen geliebt. Und ich habe alles daran geliebt.

"Play and Pretend" ist keine leichte Kost und während des Lesens wird einem mehr als nur einmal schwer ums Herz. Aber die Geschichte von Briony und Sebastian ist eine so wichtige und besondere, eine so emotionale und tiefgründige und eine so berührende und unter die Haut gehende, dass man sie einfach lesen und lieben muss. Sie ist eine Geschichte der Sorte, die man mit Sicherheit nicht so schnell vergessen wird und für mich ganz klar eine absolute Leseempfehlung!

Bewertung
⭐⭐⭐⭐⭐/⭐⭐⭐⭐⭐





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